Es klingt dramatisch – und taucht doch immer wieder auf, sei es in Foren, Magazinen oder auf YouTube: „Mountainbiken kann impotent machen.“ Doch was ist dran an dieser Sorge? Wie entsteht der Zusammenhang zwischen Sattel und Sexualgesundheit – und was können Mountainbiker präventiv tun, um sich zu schützen?
Der Druckpunkt: Warum der Sattel eine Rolle spielt
Beim Radfahren – egal ob auf der Straße, im Bikepark oder im alpinen Gelände – lastet ein großer Teil des Körpergewichts über längere Zeit auf dem Sattel. Dieser Druck konzentriert sich häufig auf den sogenannten Perinealbereich, also den empfindlichen Zwischenraum zwischen After und Genitalien. Genau dort verlaufen nicht nur wichtige Blutgefäße, sondern auch Nerven, die für die Erektionsfähigkeit mitverantwortlich sind.
Wenn dieser Bereich über längere Zeit regelmäßig abgedrückt wird – insbesondere durch schlecht sitzende oder harte Sättel – kann es zu Taubheitsgefühlen, Durchblutungsstörungen oder sogar vorübergehenden Erektionsproblemen kommen. Mediziner sprechen in solchen Fällen von neurovaskulärer Kompression.