Zugegeben, wir Mountainbiker sind nicht gerade die beliebtesten Waldnutzer. Viele Trails sind illegal gebaut worden und Senioren können bei ihren Sonntagsspaziergängen auch gut und gerne auf rücksichtslose Biker verzichten. Um Stress zu vermeiden und den Wald weiterhin nutzen zu können, sollte man also die eine oder andere Regel beachten. Unsere Kollegin Carolin hat hier die wichtigsten für Euch aufgeführt!
Freundlich sein
Die erste „Regel“ klingt so banal wie einfach: Wer im Wald freundlich ist und andere nett grüßt, der wird auch anders wahrgenommen. In voller Montur, mit (Fullface-) Helm und Protektoren, können wir auf andere schon einmal etwas erschreckend wirken. Die Hausfrauenrunde, die sich zum Nordic Walking verabredet hat, sieht schließlich nicht jeden Tag echte Downhiller. Um zu vermeiden, dass so ein Nordic Walking-Stock das nächste Mal in unseren Speichen landet, reicht es aus, freundlich „Hallo“ zu sagen, statt stillschweigend an der Gruppe vorbei zu rasen.
Langsam fahren
Damit wären wir auch schon beim zweiten Punkt: langsam fahren! Klar, wir gehen doch alle in den Wald, um ordentlich zu heizen. Auf den Waldautobahnen, die auch von Wanderern und Reitern genutzt werden, kann man aber auch einen Gang zurück schalten. Viele sind an den Anblick von Mountainbikern einfach nicht gewöhnt. Deswegen am besten langsam und bedacht an anderen Waldbesuchern vorbeifahren. Besonders bei Reitern ist es wichtig, dass ihr auch genügend Abstand haltet. Viele Pferde sind beim Ausritt nervös und können von aufheulenden Bremsen leicht aufgeschreckt werden. Deswegen einfach kurz zur Seite fahren, um die Reiter passieren zu lassen.
Rücksicht zeigen
Und wo wir gerade über quietschende Bremsen sprechen. Damit die Wanderer den Weg frei machen, gehen viele Biker gern mal kurz in die Eisen. Schlitternde Reifen und quietschende Bremsen sind schließlich laut genug, um noch dem schwerhörigsten Spaziergänger klar zu machen, dass er aus dem Weg gehen sollte. Im Zweifelsfall sollte man aber auch hier einfach ein bisschen mehr Rücksicht zeigen und freundlicher auf sich aufmerksam machen. Wer seine Skills zur Schau stellen möchte, tut dies am besten vor Gleichgesinnten auf dem Trail. Erfahrungsgemäß schätzen Wanderer und Reiter die Showeinlagen eher weniger und verzichten gerne darauf, von Bikern zugestaubt zu werden.
Gelände sichern
Auf Waldautobahnen ist man mit einem freundlichen und rücksichtsvollen Verhalten auf jeden Fall auf der richtigen Seite, aber auch auf Trails sollte man auf Gegenverkehr jeglicher Art gefasst sein. Viele Strecken kreuzen beliebte Wanderwege und werden nicht exklusiv von Bikern benutzt. Auf diesen Trails ist also besondere Vorsicht angebracht. Am besten an Schlüsselstellen (wie z.B. Road Gaps) nicht blind drüber heizen, sondern vorher kurz nach dem Rechten sehen oder durch einen anderen Biker absichern lassen. Dabei geht es schließlich nicht nur um die Akzeptanz bei anderen Wald-Besuchern, sondern auch um eure eigene Sicherheit.
Mithelfen
Fährst du auf Trails, DH-Strecken oder Dirt-Spots, die du nicht gebaut hast, dann nimm Rücksicht und ändere diese nicht, ohne vorher zu fragen. Wenn du etwas kaputt fährst, dann repariere es wieder! Frag auch, wenn Locals vor Ort sind, ob du mit anpacken kannst und hilf ihnen, wenn es nötig ist.
Fazit
Mountainbiker sind vielen Wald-Besuchern immer noch ein Dorn im Auge. Genau deswegen liegt es an uns, mit freundlichem und rücksichtsvollem Verhalten die Akzeptanz zu steigern. Werden wir erst einmal als nette und tolerante Waldbesucher wahrgenommen, lässt sich eine Menge zusätzlicher Stress vermeiden. Das aktuelle Querschlägerimage führt nur zu Spannungen, die uns schon viele Trails gekostet haben.
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