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Ian Dunn: „Unsere Zeit ist begrenzt!“

Ian Dunn kritisiert in seinem Film Return to Earth, dass heutzutage zu viel Zeit vor Medien vergeudet wird. Grund genug sich mit dem Produzenten zu unterhalten.

Ian Dunn hat es mit seinem Film „Return to Earth“ in das Filmprogramm der European Outdoor Film Tour geschafft. Für ihn ist es eine große Ehre, denn er versucht mit seinem mehr als nur sehenswerten Film nicht nur die beste Bike Action zu featuren, sondern auch eine Message zu senden, wie und für was man sich seine Zeit einteilen sollte. Er möchte in seinem Film niemanden vorschreiben, wie er seine Zeit nutzen soll, er möchte anregen über dieses Thema nachzudenken. Weniger Medien, mehr „return to earth“.

„Unsere Zeit ist begrenzt und ich glaube nicht, dass viele Menschen es rückblickend bereuen, in ihrem Leben zu wenig Zeit am Handy verbracht zu haben.“

Im Rahmen der European Outdoor Film Tour 19/20 haben wir uns mit dem Produzenten von Anthill Films getroffen.

 

Im Juli hat dein neuer Film Return to Earth Premiere gefeiert. Nun gab es auf der EOFT eine weitere Plattform für deinen Film? Ist dieses mal alles größer?

Es ehrt mich, dass mein Film Teil des EOFT Programms ist. Jedes Jahr werden so viele großartige Filme gemacht und dass mein Film zu den Auserwählten, die auf der EOFT gezeigt werden, zählt, ist einfach unglaublich! Es ist für uns auch eine super Möglichkeit mehrere Menschen zu erreichen, die wir mit unseren eigenen Premieren nicht erreichen würden. In diesem Sinne ist also bei der EOFT wirklich alles größer. Hoffentlich können wir ein paar Menschen dazu motivieren, ihre Bikes zu schnappen und ein paar Trails zu fahren.

Gibt es zwischen der Originalversion und der EOFT-Version des Films Unterschiede?

Um in das Multi-Film Format der EOFT zu passen, haben wir den Film gekürt und zeigen nur die besten Segmente. Dazu zählt Hawaii, die Kids in Whistler und Brett Rheeder’s Utah Segment. Damit die kürzere Version des Films auch funktioniert, haben wir ein paar Sachen ändern müssen, aber ich denke es kommt trotzdem sehr gut heraus, um was es in Return to Earth geht.

Welches war die beeindruckendste Location, an der ihr für den Film gedreht habt. 

Wir hatten das Glück für diesen Film an vielen einzigartigen Orten filmen zu können. Was mir aber am meisten im Gedächtnis blieb war Hawaii, genauer gesagt Oahu, wo wir das Intro und die Schlussszenen des Films gedreht haben. Wir durften dort auf ein riesiges Stück privates Land und hatten die Erlaubnis dort einen Top to Bottom Jump Trail zu bauen. So ziemlich jeder, der Teil des Films ist, war auch vor Ort und wir wohnten alle zusammen ohne Fernseher oder WLAN auf einem Campingplatz. Wir arbeiteten also wirklich zwei Wochen lang durchgängig an unserem Film. Dieses Erlebnis in Kombination mit dem Gefühl direkt neben dem Dschungel und den großen Wellen der North Shore zu wohnen, erzeugte einen lässigen und entspannten Vibe, den wir uns auch für den Film wünschten. Ich glaube es war für jeden, der mit dabei war ein tolles Erlebnis.

Ist der Film ein Appell an die jüngere Generation ihre Hände von den sozialen Medien zu lassen?

In einem indirekten Weg… Es geht mehr darum die Menschen darauf aufmerksam zu machen, für was sie ihre Zeit generell nutzen. Als Mountainbiker und Outdoor Enthusiasten wissen wir ganz genau, dass die Abenteuer draußen in der Natur der beste Weg sind, die Zeit, die wir haben, zu verbringen. Es ist aber leider einfach vom Pfad abzukommen und die Zeit mit Social Media, Konsole spielen oder mit irgendwelchen sinnlosen Videos streamen zu verbringen und im Handumdrehen vergehen täglich Stunden mit diesen Aktivitäten, die uns eigentlich nichts zurückgeben. Wir wollen in unserem Film niemanden vorschreiben, wie er seine Zeit nutzen soll, wir wollen nur anregen über dieses Thema nachzudenken. Unsere Zeit ist begrenzt und ich glaube nicht, dass viele Menschen es rückblickend bereuen, in ihrem Leben zu wenig Zeit am Handy verbracht zu haben.

Hast du schon einen Rider an die Digitalisierung verloren?

Hart zu sagen, aber ich glaube schon, dass immer mehr und mehr Menschen sehr viel Zeit in den sozialen Medien verbringen. In diesem Zuge muss man auch annehmen, dass für andere Aktivitäten weniger Zeit bleibt. Wenn man die Trends in einigen entwickelten Ländern sieht, dann gehen die leider auch in die Richtung, dass immer weniger Kids aktiv sind. Krankheiten wie Depressionen, Fettleibigkeit und Ängste werden immer mehr. Die großen Player wie Facebook, Netflix, Google etc. geben Millionen dafür aus, um herauszufinden, wie sie noch mehr von unserer Aufmerksamkeit bekommen. Wir arbeiten in der Outdoor Sport Industrie und auch wir kämpfen um die Zeit von Menschen. Zeit Fahrrad zu fahren, Skifahren zu gehen oder einfach nur Joggen zu gehen. Wir glauben aber, dass dieser Weg Zeit zu verbringen deutlich spaßiger und gesünder ist. Return to Earth ist einfach ein kleiner Beitrag von uns, in dem wir versuchen zu dieser Thematik beizutragen. Wir können damit nicht die Welt verändern, aber wenn wir es schaffen auch nur ein Kind dazu zu motivieren, das Bike zu schnappen und fahren zu gehen anstatt Videospiele zu zocken, haben wir schon was bewirkt.

Hat sich bei dir persönlich etwas durch den Film verändert?

Ich kann nicht für die ganze Crew sprechen, aber für mich persönlich hat sich durch die Arbeit an dem Film definitiv etwas geändert. Ich war daheim die ganze Zeit am Handy und jetzt lege ich es zur Seite und versuche es vor meinen Kindern nicht zu verwenden. Das gleiche gilt auch für den Fernseher. Früher habe ich wirklich jeden Abend geschaut, jetzt ist er fast gar nicht mehr an. Vielleicht ist das aber auch nicht das beste als Filmproduzent…haha! Ich habe aber auch festgestellt, dass ich achtsamer unterwegs bin. Als ich das letzte mal Biken war, ist ein Rabe über mir geflogen. Ich habe dann angehalten und hab sogar die Geräusche der Flügelschläge gehört. Es ist schon verrückt, welche Dinge man wahrnimmt, wenn man Platz dafür schafft, diese wahrnehmen zu können.

Sei mal ehrlich: Mit was verschwendest du Zeit?

Es gibt da diese News App Flipboard. Diese raubt mir definitiv meine Zeit. Eigentlich will ich sie löschen, aber ich habe es noch nicht geschaffft. Ich mag es einfach über gewisse Events und Trends up to date zu bleiben und dafür eignet sich die App wirklich gut. Wenn ich aber wirklich ehrlich zu mir selbst bin, lenkt sie mich ab und raubt mir Zeit.

Gibt es schon Ideen für ein neues Projekt?

Wir arbeiten gerade an einer Dokumentation über das Leben des legendären Kanadischen Downhiller Stevie Smith.

Haben dir andere EOFT Filme in gewissen Sachen inspiriert?

Ich habe sie noch nicht gesehen, aber nachdem ich den Trailer gesehen habe, will ich nun unbedingt Lhotse sehen.

Danke für deine Zeit, Ian.

European Outdoor Film Tour 2019/20

Am Samstag, den 19. Oktober wird die European Outdoor Film Tour 2019/20, unter anderem mit dem Film Return to Earth, in Berlin zu Gast sein. Dann geht es weiter in zahlreiche europäische Städte und endet im Hohen Norden Deutschlands, in Flensburg, Anfang Februar. Hier findet ihr alle Tourstopps.

Insgesamt sind neun atemberaubende Filme aus den Bereichen Outdoor-, Kletter, Ski-, Snowboard- und Golf zu sehen. Mehr Infos findet ihr hier.

Die nächsten Stops in der Übersicht:

 


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