WENN JEMAND EIN AUFSTREBENDES TALENT ERKENNT, DANN NATÜRLICH TRACY MOSELEY. DIE 18JÄHRIGE MARTHA GILL IST IHRE NEUSTE ENTDECKUNG UND DEFINITIV EINE FAHRERIN, MIT DER MAN IN DIESEM JAHR RECHNEN MUSS.
Fotos: Ben Winder
Die in Manchester geborene Martha Gill ist Tracy Moseley zum ersten Mal auf der Cross-Country-Meisterschaft 2013 in Hadleigh aufgefallen. Wobei Tracy nicht unbedingt so sehr von Marthas Platzierung begeistert war, sondern vor allem von ihrem schnellen Antritt und davon, dass sie so viel Spaß beim Fahren hatte.
Kurze Zeit später erhielt Martha eine Einladung zu Tracy Frauenwochenende in Nordwales, wo sie die jüngste Teilnehmerin war. Der Legende nach machte Martha dort nach dem Training lieber ihre Hausaufgaben, anstatt mit den anderen Mädels den Abend zu verbringen. Dieser Arbeitsethos überzeugte Tracy so sehr, dass sie ohne zu zögern Martha für das Team von Paligap empfahl, als der britische Vertrieb auf der Suche nach einer neuen Teamfahrerin war.
Im vergangenen Jahr eilte Martha dann als Teil des UK-Teams von Marin von Sieg zu Sieg und gewann jedes Rennen in der Open-Women-Klasse der britischen Gravity Enduro Series. Sie fuhr außerdem in der U21-Klasse bei der Enduro World Series mit – und das, obwohl sie damals erst 17 Jahre alt war.
Ihr erstes Rennen in Samoens war eine Art Feuertaufe. „Die einzelnen Streckenabschnitte waren alle sehr lang und vor dem Rennen zog ein krasses Unwetter auf. Unter solchen Umständen ein Rennen zu fahren, hatte etwas von einem Überlebenskampf“, erinnert sich Martha. Dennoch behielt sie die Nerven.
„Die meisten jüngeren Starterinnen waren sehr nervös und viele von ihnen stürzten. Aber Martha ließ sich bei ihrem ersten internationalen Rennen nicht aus der Ruhe bringen und hat sich seitdem als Person und Fahrerin stetig weiterentwickelt“, schwärmt Tracy Moseley. Die so Gelobte platzierte sich in jenem Jahr auf Rang 2 der Gesamtwertung der Enduro World Series und stand insgesamt dreimal auf dem Siegertreppchen.
Wir haben uns mit Martha unterhalten, um mehr über sie und ihre Ziele für die kommende Saison zu erfahren:
Wie bist du zum Mountainbiking gekommen?
Als Kind haben meine Eltern meinen Bruder und mich an den Wochenenden zu Mountainbiketouren nach Grizedale mitgenommen. Ich habe das geliebt und bin schon sehr bald in einen Verein eingetreten. Mit elf Jahren bin ich dann mein erstes Rennen gefahren. Spätestens von da an war ich komplett infiziert.
Wo sind deine Localtrails?
Rivington Pike am Rande des Moors von West Pennine liegt direkt vor meiner Haustür. Dort fahre und trainiere ich am meisten. Es gibt rund um den Gipfel haufenweise Trails und ich finde dort regelmäßig auch noch neue Spots, die ich noch nie gefahren bin.
Wie war es für dich von Tracy Moseley entdeckt zu werden?
Nachdem ich eine ziemlich erfolglose Cross-Country-Saison hinter mich gebracht hatte und meinen Platz im Olympic Development Programme des britischen Radfahrverbands verloren hatte, hat mich Tracy dazu ermutigt, es doch mal mit Enduro zu probieren. Ich bin ihr sehr dankbar dafür, dass sie mich in dieser Phase sowohl materiell als als metal unterstützt hat. Tracy hatte auch ihre Finger im Spiel, als ich Ende 2014 bei Marin unterschrieben habe, was ein wichtiger Schritt für mich war. Dass ich seitdem einen Sponsor an meiner Seite habe, der mich mit Rädern und allem Weiteren unterstützt, hat mich noch einmal ein großes Stück weiter vorangebracht
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