Das Schöne an unserem Lieblingssport ist, dass sich die Dinge ganz schnell und unerwartet ändern können: Ein Underdog macht das Rennen, ein Favorit scheidet aus und technische Defekte geben dem Ganzen entweder die richtige Würze oder beenden das Rennen schneller, als einem lieb ist.
Das Downhill World Cup Rennen in Leogang gehört zu den Rennen, die in die Annalen des Mountainbikings eingehen werden. Vor dem Start schien alles wie immer: Leichte Veränderungen an der Strecke, ein gut präparierter Bikepark-Kurs, perfektes Wetter! Und dann schaut man das Rennen und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus! Man freut sich mit den Jungs, die sonst eher im Hintergrund stehen, ist total geflasht von den Fahrkünsten der Teilnehmer und lässt sich vom Fieber der Kommentatoren anstecken. Downhillrennen sind einfach super spannend und erst recht, wenn sich ein gewisser Aaron Gwin ohne Kette durch die Downhillstrecke pumpt. Ein Wahnsinnstyp, der seine Skills extrem gut einschätzen kann und den Sieg redlich verdient hat!
Einer, der ihn auch verdient hätte, ist Loic Bruni, der lange Zeit den Hot Seat besetzte. Es schien fast so, als wäre der Knoten geplatzt und er könne endlich einen Sieg mit nach Hause nehmen. Allerdings verwies Troy Brosnan den Franzosen mit einer überraschend guten Leistung auf den zweiten Platz, der daraufhin sichtlich enttäuscht war. Später hämmerte sich sein Landsmann Remi Thirion die Strecke herunter – auch er galt als heißer Kandidat fürs Podium. Mit einer Wahnsinnszeit von 3:35.684 war auch klar, dass es auf jeden Fall für den dritten Platz reichen würden.
Der Zweitschnellste des Qualifyings, Australier Connor Fearon, legte auch im Rennen einen 1A Run hin. Er katapultierte sich sauber auf den zweiten Platz. Und dann, ja dann, kam Aaron Gwin die Strecke herunter. Wer an der Strecke stand, dem war unter Umständen gar nicht klar, welche Leistung der Amerikaner vollbrachte. Auch im letzten Jahr machte Gwin in Leogang von sich reden, als er ohne Hinterrad-Reifen auf der Felge die Strecke herunter rauschte. Und nun schon wieder so ein Ding! Im Mulally-Style schoss er gen Tal und holte sich dabei auch noch den Sieg! Was für eine Meisterleistung!
Ergebnisse Herren
Auch bei den Damen gab es eine kleine Überraschung: Eine Windböe erwischte Manon Carpenter beim letzten Sprung, so dass sie das Flatterband überquerte, die Strecke verließ und daraufhin disqualifiziert wurde. Emmeline Ragot konnte ihren Sieg leider nicht verwirklichen, jedoch zeigte Tahnée Seagrave einen sehr guten Run und holte sich den dritten Platz.
Ergebnisse Damen
Ergebnisse Junioren
Wer dieses unglaubliche Rennen verpasst hat, kann sich auf der Red Bull Webseite das Replay ansehen.
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