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Leichte Schneedecke beim Training am Samstag

Schlammschlacht bei der Enduro EM

Die erste offizielle Europameisterschaft im Enduro ist vorüber und es war – eine einzige Schlammschlacht! Jeder, der die zum Teil heftigen und langen Stages rund um Kirchberg in Tirol überstanden hatte, japste nach Luft und war am Rande der Kondition. Besonders die Herren der Schöpfung gaben sich einem harten Kampf um den Titel hin.

Der Samstag dieses Meisterschafts-Wochenendes war dem Training und Prolog in Kirchberg/Tirol vorbehalten. 198 Lizenzfahrer aus 18 Nationen hatten sich für die Europameisterschaft angemeldet. Aber wer an der Fleckalm aus dem Lift ausstieg, erlebte direkt die erste Überraschung: Statt saftig grüner Wiesen erwarteten Nebel und Schnee die Fahrer! Pünktlich zum Sommeranfang gab es einen heftigen Wetterwechsel, so dass man unten im Tal über den nicht enden wollenden Regen schimpfte und oben auf dem Berg aufpassen musste, nicht im Schnee auszurutschen. Dementsprechend anstrengend gestaltete sich auch das Training auf den Trails rund um Kirchberg. Wenn man aber einmal dreckig und nass war, machte ein Spritzer mehr oder weniger auch nichts mehr aus, so dass man sich den kindlichen Trieben hingeben und sich von oben bis unten einsauen konnte. Der Innenstadt-Prolog am Samstag Nachmittag musste leider abgesagt werden, so dass sich die Fahrer in Ruhe der Bike- und Körperpflege hingeben und sich moralisch auf den folgenden Renntag einstellen konnten.

Das Rennen

Der Renntag selbst begann – wie könnte es anders sein – mit leichtem Nieselregen. Die Prognosen waren aber deutlich besser als für den Vortag. Zuerst wurden die Masters ins Rennen geschickt, anschließend die Junioren, die Women Elite und schließlich die Men Elite. Während Jérôme Clementz noch gemütlich beim Frühstück saß, hatten die ersten schon ein paar Höhenmeter in den Beinen. Insgesamt mussten vier Stages absolviert werden:  Stage #1 war direkt im Start- und Zielbereich und führte hinüber zu Stage #2, dem berühmten Gaisbergtrail und die Strecke der österreichischen Downhillmeisterschaften 2014 – sehr schnell und extrem schlammig. In einer entspannten Fahrt im Sessellift ging es hinauf zu Stage #3, wo die Fahrer auf dem Lisi Osl Trail ihr Bestes geben mussten. Benannt nach der Cross Country Gesamtweltcupsiegerin Lisi Osl, war der obere Abschnitt des Trails flowig und mündete anschließend in einer technisch anspruchsvollen Passage im Wald.

Nach der dritten Stage wurde ein erstes Resümee gezogen und anhand der gefahrenen Zwischenzeiten die Startreihenfolge für die alles entscheidende Stage vier festgelegt. Diese letzte Stage hatte es in sich: Die Rennfahrer mussten bzw. durften den kompletten Fleckalmtrail auf Zeit hinunter fahren. Der Trail gilt als längster Singletrail Tirols und erstreckt sich auf 7 km Länge. 1.100 Höhenmeter wurden auf dieser Abfahrt vernichtet – eine absolute Belastungsprobe für Mensch und Material. Hier zeigte sich, wer konditionell und technisch überlegen war, teilweise standen die Jungs und Mädels knietief im Schlamm.

Robert Williams erschöpft im Ziel.

Alle, die das Rennen überstanden hatten, waren wirklich am Rande der Kondition. Jeder einzelne hatte beim Rennen so viel Energie gelassen, dass sich viele erst einmal sammeln mussten. Nachdem dann aber die Lebensgeister zurück kamen, hörte man von vielen Seiten: Superhart, nass, dreckig, anstrengend, tough, rutschig – aber irgendwie auch geil!

Besonders Antje Kramer freute sich sehr über ihren frisch gewonnenen Titel der Enduro-Europameisterin in der Women’s Masters Class, denn für sie war es das offiziell letzte Enduro-Rennen, an dem sie teilnahm. Zukünftig wird sie sich aus dem Rennsport zurückziehen und sich anderen Angelegenheiten im Bike-Business widmen. Für unsere Deutsche Enduro-Meisterin Franziska Meyer lief es im Rennen leider nicht wie geplant: Nach Stage 1-3 war sie auf Platz 5, nach der 20 minütigen Stage 4 und nach diversen Stürzen im Schlamm und einem riesigen Bluterguss schließlich auf Platz 6. Gute Besserung an dieser Stelle.

Die Organisatoren hatten für diese erste Enduro EM wirklich alles gegeben, um den Teilnehmern ein reibungsloses Rennen zu ermöglichen. Das Wetter hatte die Bedingungen erschwert, so dass auch die UCI-Vertreter vor Ort das Reglement kurzfristig im Sinne der Rennfahrer anpassen mussten. Obligatorische Doping-Kontrollen verzögerten den Ablauf ein wenig, denn erst nach bestandener Kontrolle waren die gefahrenen Ergebnisse offiziell. Alles in allem kann man von einer gelungenen ersten Europameisterschaft sprechen.

Die Ergebnisse

MEN ELITE

Jérôme Clementz FRA

Rémy Absalon FRA

Vid Persak SLO

WOMEN ELITE

Anneke Beerten NED

Anita Gehrig SUI

Raphaela Richter GER

MEN JUNIOR

Daniel Schemmel AUT

Killian Callaghan IRL

Kevin Maderegger AUT

WOMEN MASTER

Antje Kramer GER

Daniela Michel SUI

Eva Carrer SUI

MEN MASTER 30+

René Wildhaber SUI

Benedikt Purner AUT

Guillaume Heinrich FRA

MEN MASTER 40+

Remo Heutschi SUI

Wilfred Van de Haterd NED

Christian Schleker GER

MEN MASTER 50+

Carsten Geck GER

Roberto Masciadri ITA

Derek Laughland GBR

Die vollständigen Listen gibt es auf der Webseite der European Enduro Series.

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