Gerade Frauen machen sich gerne mal zu viele Gedanken, wenn sie am Startgatter stehen. Da wird man schnell nervös und fragt sich, was man eigentlich auf einem Rennen verloren hat. Besonders wenn dann auch noch Druck von außen kommt – manchmal reicht da schon ein schiefer Blick einer Konkurrentin. Genau darauf hatte Michèle Quint keine Lust mehr. Nach ihren gesammelten Rennerfahrungen wollte sie den Spaß an der Sache wieder viel mehr in den Vordergrund rücken. Statt Ellenbogen-Mentalität wünschte sie sich einen bunten Haufen von Mädels, die sich gegenseitig pushen und unterstützen.

Mit dieser Idee im Hinterkopf startete sie bei Facebook und anderen Kanälen einen Aufruf, der sofort bei mehreren Mädels auf Anklang stoß. Gemeinsam trainieren, Grenzen ausloten und sich gegenseitig auf den Rennen unterstützen. Damit war der Grundstein für das neue Downhill Team gelegt.

Das Besondere an ION FemRide ist, dass hier ausschließlich Mädels gemeinsame Sache machen, wobei eine ganz andere Gruppendynamik entsteht. Insgesamt sind fünf Mädels mit an Bord, die allesamt aus verschiedenen Ecken Deutschlands kommen. Jede bringt unterschiedliche Erfahrungen, Skills und Charakterzüge mit. Wir wollten die Gelegenheit nutzen, um euch die sympathischen Ladies vorzustellen!

Das Team

Was es genau mit dem ION FemRide Team auf sich hat, erzählte uns Teamgründerin Michèle Quint, die sich mit voller Enthusiasmus für das Team einsetzt, Termine plant, Gespräche mit Sponsoren führt und die gesamte Termorga übernimmt. Das gestaltet sich nicht immer einfach, denn alle Mädels sind voll berufstätig und fahren „nebenberuflich“ Downhill und Rennen. Für Michèle ging mit der Gründung des Teams ein Traum in Erfüllung. Wir wollten wissen, warum, wieso, weshalb sie sich mit den Mädels zusammen getan hat und.

Michèle, was ist die Grundidee hinter dem Team?

„Together Everyone Achieves More.“

In meinem ersten beiden Bike-Jahren bin ich meistens alleine (oder mit Jungs) unterwegs gewesen. Mit den Trek Gravity Girls hab ich dann erlebt, wie es ist, wenn Mädels mit verschiedenen Stärken aufeinander treffen! Der mentale Aspekt ist bei uns Frauen nicht zu verachten – fühlen wir uns sicher, wachsen wir über uns hinaus. Getreu dem Motto: Toll, Eine Andere Macht es vor! Es gibt keinen Trail, den wir nicht gemeinsam bezwingen können.

Was genau steht bei Euch dieses Jahr an? 

An erster Stelle steht der Spaß am Biken, dann kommt der Erfolg von ganz alleine. Jedes Mädel hat ihre eigenen Ziele, in denen das Team sie unterstützt. Denise startet in ihre erste Rennsaison, während Sarah sich auf den EDC freut. Treffen wird man uns auf dem Super Gravity NRW Cup, Dirtmasters, GDC, EDC, Glemmride oder halt einfach im Wald.

Wie seid ihr auf den Namen „ION FemRide“ gekommen?

Über Wochen hab ich alle Menschen in meinem Umfeld und die Mädels in ihrer Kreativität genötigt, aber irgendwie war nichts dabei, womit wir uns alle identifizieren konnten. In Portugal bei meinem Bike & Surfcamp brainstormten Helene Fruhwirt und ich beim Abendessen auf ’ner Papiertischdecke. Bei der Frage „Wer/Was seid ihr? Und was mach ihr?“ war alles klar!

Welche Sponsoren gibt es? 

ION ist unser Hauptsponsor für das Team mit Bekleidung und Protection. Steffi fährt für Last und ich für Alutech über weitere Sponsoren für das Team würden wir uns natürlich sehr freuen.

Wie seid ihr denn an Euren Hauptsponsor ION gekommen?

Ich bin schon im vorigen Jahr für ION gefahren und legte der Marketingabteilung einfach mein Konzept für Femride vor. Die waren sofort Feuer und Flamme und haben zugesagt.

Wie soll sich das Team entwickeln?

Der Gedanke dahinter ist ja, Frauen zu unterstützen und wenn ich mir die Frauenquote in anderen Sportarten wie Surfen oder Snowboarden anschaue, haben wir noch einiges vor uns. Wir fünf Mädels wachsen gerade als Team zusammen und haben gemeinsame Visionen und Ziele und sind selbst gespannt, was alles möglich sein wird und worauf wir Ende der Saison zurück blicken können.

Fotos: Tobbi H.