Der Kolumbianer Marcelo Gutierrez kennt die Qualen auf dem Nordkette Singletrail bereits aus eigener Erfahrung und kommt am 29. August als Titelverteidiger nach Innsbruck. Die Karten sind jedoch auch für ihn neu gemischt, geht es in diesem Jahr wieder auf der vollen Distanz der Strecke zur Sache. Ebenso direkt aus Val di Sole kommt „Sik Mik“ Mick Hannah (AUS), der ebenso heiß auf den Sieg ist wie der beste „urbane“ Downhiller der Welt Filip „Polcster“ Polc (SK), der neuseeländische Downhillprofi Wyn Masters und der erfolgreichste Österreich-Export im Downhillweltcup Markus Pekoll. Sie alle gehen auf die Jagd nach dem bisher unerreichten Streckenrekord des australischen Topathleten Sam Hill von 9:21 Minuten. Durchsetzen müssen sich die Weltcup-Downhiller auch gegen die Local Heroes mit Heimvorteil, allen voran Benedikt Purner, der sich vor zwei Jahren schon einmal gegen das Aufgebot der Profis durchsetzen konnte.

Die Strecke

Die Arena für das besondere Rennen in der Alpenstadt Innsbruck ist der Nordkette Singletrail oberhalb der Stadt. Eine zehnminütige Freeride-Abfahrt über Wurzeln, Stufen, North-Shores und Drops muss vor der Überquerung der Ziellinie auf der Hungerburg bewältigt werden und garantiert ein spektakuläres Downhill Abenteuer – auf wie neben der Strecke. Der anspruchsvolle Trail ist durch einige Änderungen zwar entschärft worden und so gut fahrbar wie noch nie, wird aber nichtsdestotrotz seinem Ruf als erbarmungslose und enorm fordernde Strecke gerecht. Innsbrucker Locals bezeichnen sie nun als flowig, was so manchem Flachlandtiroler wahrscheinlich immer noch halsbrecherisch vorkommt.

Der technisch anspruchvollste Teil befindet sich gleich nach dem Start. Steiles Gelände, enge Spitzkehren, loser Untergrund und große Stufen – das ist der “3er-Stützen-Albtraum”, der Körper und Material sehr beansprucht. Die folgende Mischwaldsession bietet wechselnde Bedingungen von losem zu griffigem Waldboden und beinhaltet auch das “Panorama-Gap”, ein anspruchsvoller Sprung mit Blick nach unten auf die Stadt. Bereits am Limit kommen die Fahrer zum “Lawinenkegel”, der auch eine Kombination von Step-up, North-Shore und Step-down mit einschließt. Kurz danach folgt das spektakuläre Roadgap, das jede Menge Action und Airtime verspricht und in diesem Jahr ganz neu aufgebaut wurde. Sicherlich ein Zuschauer-Hotspot! Nach der Sektion „Red Corner“, ein Wechselspiel aus Wurzeln und geshapten Anliegerkurven, erreichen die Biker nach über 1.000 Höhenmeter dann den letzten Teil “Little North Shore” mit einem High-Speed-Abschnitt in Richtung Ziellinie. Es folgt der direkte Sprung ins Zielgelände und die mit Spannung erwartete Zeit auf der Anzeigetafel!