Europameister im Enduro gesucht! In diesem Jahr werden zum allerersten Mal die offiziellen UEC MTB Enduro European Championships im österreichischen Kirchberg/ Tirol ausgetragen. In den vergangenen Jahren gab es erste Versuche, eine europäische Meisterschaft zu etablieren – 2015 ist es nun endlich so weit! Fahrer aus rund 20 Nationen gehen am kommenden Wochenende an den Start!
Das kleine Örtchen Kirchberg im Brixental hat bereits jede Menge Erfahrungen mit der Austragung von Mountainbike-Events. Und ab diesem Jahr dürfen sich die Tiroler eine weitere große Veranstaltung auf die Fahnen schreiben. Die europäischen Enduro-Meisterschaften werden kommendes Wochenende ausgetragen und zum ersten Mal wird ein offizieller Titel im noch jungen Enduro-Sport verliehen.
Der Samstag dürfen die Teilnehmer die Strecke besichtigen und sich gedanklich auf den Prolog am späten Nachmittag vorbereiten, welcher im Dorfzentrum Kirchbergs ausgetragen wird. Hier werden nicht nur die ersten Zeitvorsprünge gesetzt, sondern auch die Flaggen der teilnehmenden Nationen von den Athleten gehisst. Sonntag steht dann voll im Zeichen des Rennfahrens. Fünf gezeitete Stages und insgesamt knapp 40 Kilometer Rennstrecke auf Singletrails und Transferetappen stehen auf der To-Do-Liste der Teilnehmer. Spezielles Highlight gleich zu Beginn: Vom Start- und Zielbereich an der Fleckalmbahn werden die Teilnehmer gleich direkt in die erste Sonderprüfung gegen die Uhr geschickt. Somit dürfte es auch für die Zuschauer einiges zu sehen geben.
Höhepunkt des Renntages ist schließlich die Abschlussprüfung auf Stage 5 auf dem Fleckalmtrail. Die Zwischenzeit der zuvor gefahrenen Stages wird hierfür herangezogen und nur die 50 besten Fahrer starten in umgekehrter Reihenfolge.
Interview mit von Trail Solutions
Trail Solutions aus Innsbruck ist mit der Organisation der Europameisterschaft beauftragt worden. Doris Grogger hat sich die Zeit genommen, um uns ein paar Fragen zur EM zu beantworten.
Wie unterscheidet sich eine Enduro EM von einem normalen Enduro-Rennen?
Also der signifikanteste Unterschied dieser UEC MTB European Enduro Championships ist auf alle Fälle, dass es der erste offizielle Titel ist, der vergeben wird. Somit hat dieses einzelne Rennen einen hohen Stellenwert. Des Weiteren dürfen bei der EM nur Lizenzfahrer und keine Amateure an den Start. Ein weiterer Punkt ist, dass man das Recht zur Austragung einer Europameisterschaft beim Verband beantragen muss und dann wird entschieden, ob man den Zuschlag bekommt. Dies ist bei herkömmlichen Enduro Rennen nicht notwendig. Die EM ist auch nicht Teil einer Serie sondern ein „SINGLE EVENT“.
Welche Schwierigkeiten sind Euch bei der Vorbereitung begegnet?
Die erste Hürde war vor allem einmal, den Zuschlag zu bekommen, dass wir die erste Europameisterschaft und somit den ersten offiziellen Titel im Endurosport austragen dürfen. Sobald wir aber diese Hürde genommen hatten, waren die Vorbereitungen nicht gravierend anders als bei den Enduro-Rennen der EES.
Unterscheiden sich die Trails der EM sehr von denen eines normalen Rennens?
Wenn man sie mit den Trails der European Enduro Series vergleicht, dann gibt es keinen wirklichen Unterschied. Wenn man sie mit Trails von Einstiegsserien bzw. nationalen Serien / Rennen vergleicht, bei denen vor allem auch viele Amateure mitfahren, dann gibt es hier sehr wohl Unterschiede in den Schwierigkeiten und vor allem auch in der Stage-Zeit. Diese ist bei der EES oder auch der EM wesentlich länger.
Wer darf an dieser EM teilnehmen?
Die Teilnahme ist ausschließlich für Lizenzfahrer erlaubt.
Wie viele Teilnehmer und Helfer werden vor Ort sein?
Es stehen 210 Fahrer aus 18 Nationen auf der Starterliste. Dies ist prall gefüllt mit guten Namen und der Kampf um den ersten offiziellen Titel wird echt spannend! Hier nur ein paar Namen:
Jérôme Clementz (FRA)
Anneke Beerten (NL)
Raphaela Richter (GER)
Robert Williams (GB)
Rene Wildhaber (SUI)
Remy Absalon (FRA)
Franziska Meyer (GER)
Antje Kramer (GER)
Katie Winton (GBR)
Anita und Caro Gehrig (SUI) … und noch viele mehr!
Hier die die komplette Liste. http://trailsolutions-events.com/attendees/
Es werden rund 80 Mann / Frau für einen reibungslosen Ablauf an diesem Wochenende sorgen.
Wie wird die Strecke aussehen? Auf was müssen sich die Fahrer einstellen?
Die Teilnehmer können sich auf teilweise naturbelassene Strecken mit viel Wurzeln, Waldboden und auch Wiesentrails freuen sowie auch auf einige geshapte Passagen. Der offizielle Streckenplan wird am Freitag mit Beginn der Startnummern-Ausgabe bekannt gegeben.
Wird beim Rennen geshuttelt oder müssen die Fahrer alles selbst hochtreten?
Bei dem Rennen kommen zwei Bahnen zum Einsatz: die Fleckalmbahn und die Gaisberg Bahn. Insgesamt geht es 2200 hm bergauf, wovon 1400 hm mit dem Lift zurückgelegt und 800 hm pedaliert werden müssen.
Downhill- Stages: 2050 HM
Hier auch nochmals die technischen Details zum Rennen.
http://europeanenduroseries.com/en/european-championships/
Nach welchen Kriterien wurde der Austragungsort ausgewählt?
Hauptkriterium waren die Trails und natürlich auch, ob der jeweilige Austragungsort genug eventerprobt ist, so dass er die erste Europameisterschaft abwickeln kann. Dies trifft beides auf Kirchberg / Brixental zu. Durch die mittlerweile 20jährige Austragung des KitzAlp Festivals und der Austragung der Marathon WM 2013 ist diese Region mehr als eventerprobt. Eine perfekte Infrastruktur und ein sehr gut ausgebautes Trailnetz kommen dem Enduro-Rennformat sehr entgegen und entsprechen den internationalen Anforderungen.
Wo finden die nächsten Championships statt?
Das ist noch nicht fixiert.
