Propain Rage 3 650B im Test
Ab diesem Jahr gibt es den Downhiller Propain Rage, das von den beiden Propain Rennteams (Propain Factory Racing Team und Propain UK Race Team) eingesetzt wird, auch in einer 650B-Variante. Dabei wurde der Rahmen zur gleichen Zeit entwickelt, wie der Rahmen des 26-Zoll-Boliden. Wir haben uns das Bike in der Ausstattungsvariante 3 geschnappt und sind es auf unseren Hausstrecken Probe gefahren. Und eins direkt am Anfang: Das Bike hat eine viel bessere und knalligere Farbe, als es auf den Fotos zu sehen ist!
Der Rahmen wurde von Propain-Geschäftsführer und Gründer Robert Krauss entwickelt und basiert auf dem Rage 26“. Dabei wurde er für 650B-Laufräder optimiert und die Wippen sowie der Hinterbau wurden neu entwickelt. Das Propain Pro10 Suspension System basiert auf vier Drehpunkten, mit deren Anordnung die Einflüsse von der Federung auf die Pedale und umgekehrt minimiert werden sollen. Das Ganze ergibt dann eine annähernd lineare Federungscharakteristik. Zum Ende des Federwegs verhärtet sich allerdings die Federung. Damit sollen Durchschläge bei großen Sprüngen oder Drops vermieden werden. Der Dämpfer selbst ist dabei schwimmend gelagert und wird von beiden Seiten her komprimiert.
Bei der Gewichtsverteilung des Rahmens hat man bei Propain darauf geachtet, dass der Dämpfer möglichst tief und mittig montiert wird und man so ein ausbalanciertes Bike mit einem möglichst tiefen Schwerpunkt bekommt. Bei den Lagern vertraut Propain auf große Kugellager, die allen Belastungen ohne Probleme Stand halten sollen. Beim Rahmen hat man auch die Möglichkeit die Tretlagerhöhe anzupassen und um 5 Millimeter zu verstellen, so kann man auch leichten Einfluss auf den Lenkwinkel nehmen.
Ausstattung Propain Rage 3
Die Ausstattung machte einen ordentlichen Eindruck: So waren die RockShox Boxxer World Cup Federgabel und der Vivid Air RC2 verbaut. SRAMs X01 DH Carbon Kurbel mit einem 36er X-Sync Kettenblatt zusammen mit SRAMs X0 DH 7-speed Schaltung bildeten den Antrieb. Dabei verhinderte eine MRP AMG Kettenführung ein Abspringen der Kette. Propain EMU Laufräder mit Schwalbes Magic Mary Super Gravity Reifen ließen das Bike über alles hinwegrollen und ein Sixpack Direct Mount Vorbau mit einem Sixpack Millenium Carbon 785 Lenker und Sixpack E3 Steuersatz bildeten das Cockpit. Von Sixpack waren auch die Icon AL Pedalen und gebremst wurde mit Magura MT7 Bremsen mit 203er Bremsscheiben. Optisch war das Bike sehr aufgeräumt und kam in Neon-Orange mit blauen Decals, die farblich schön auf die Sticker der Federgabel und der Felgen abgestimmt waren.
Fahreindruck
Das Bike sollte man nicht auf einem Parkplatz fahren, weil dort funktioniert es nicht wirklich. Sobald es ins Gelände geht und etwas schneller bergab gefahren wird, ist das Rage in seinem Element. Das Fahrwerk liegt „satt“ auf dem Boden, auch wenn es ruppig wird und man den Lenker gut festhalten muss. Dabei bleibt das Bike in Kurven gut zu lenken und wechselt leicht die Richtung. Die MT7 Bremsen von Magura haben uns voll überzeugt, was die Bremsleistung angeht, jedoch ist in unseren Augen der Adapter, der den Schaltgriff hält, nicht zu Ende gedacht und wir hätten uns dort mehr Spielraum gewünscht, so dass man den Schaltgriff weiter weg vom Bremsgriff drehen kann.
Wenn wir schon beim Meckern sind, dann müssen wir auch erwähnen, dass der Luftfeder-Dämpfer so in den Rahmen eingebaut wird, dass es nur wenig Spaß macht, diesen zu verstellen, weil man an die meisten Einstellschrauben nur schwer dran kommt. Der Vorteil dabei ist, dass nichts durch Zufall verstellt werden kann. In der Praxis ist die Tatsache aber eher nervig. Die Rahmenaufkleber sind über den Lack geklebt worden, so kann man, wenn man Lust hat, mit neuen Stickern das Design des Bikes verändern oder man hübscht das Bike einfach mit neuen Aufklebern auf, wenn es nötig wird. Die Sixpack Icon Pedalen haben fast schon zu viel Grip. Sie halten den Fuß (Schuh) fest, auch wenn er mal nicht optimal platziert ist und man muss den Fuß schon aktiv von der Pedale nehmen, um ihn versetzen zu können.
Bildergalerie
10 BilderFazit
Wir hatten definitiv Spaß mit dem Bike! Sobald es zur Sache geht, ist das Bike genau so, wie die Propain-Werbung verspricht: Es spricht fein an und durch den linearen Federweg bügelt es alles weg, was unter das Hinterrad kommt. Für Rennen auf Strecken, die hart sind, aber nicht World-Cup-Speed haben, ist das Bike eine gute Wahl und wenn man sich ansieht, was man alles für sein Geld bekommt, dann ist es sicherlich eine sehr gute Empfehlung.
Specs Propain Rage 3
Rahmen: Rage 650B – Ausstattungsvariante 3
Gabel: RockShox Boxxer World Cup
Dämpfer: RockShox Vivid Air RC2
Vorbau: Sixpack Millenium Direct Mount
Steuersatz: Sixpack E3
Lenker: Sixpack Millenium Carbon 785
Sattel: Sixpack Skywalker
Sattelstütze: Sixpack Forward
Sattelklemme: Sixpack
Pedalen: Sixpack Icon AL
Bremsen: Magura MT7 203/203
Kassette: SRAM SRAM XG795 7-speed
Kette: SRAM X1
Kurbel: SRAM X01 DH Carbon
Schaltung: SRAM X0 DH 7-speed
Laufräder: PROPAIN EMU
Nabe: Sixpack Vice
Reifen: Schwalbe Magic Mary Supergravity
Schläuche: Schwalbe SV19
Kettenführung: MRP AMG
Griffe: Sixpack K-Trix
Spezialteile: Carbon Mudfender
Rahmengewicht: 3,65 kg
Rahmenpreis: 1.199,-
Preis Rahmen und Dämpfer: 1.599,- inkl. Vivid Air R2C
Preis Komplettbike: 3.799,-