Share

Rennen fahren – Fluch oder Segen?

Trail Trophy Breitenbrunn

Rennen fahren kann manchmal ganz schön deprimierend sein! Am vergangenen Wochenende ging ich bei der Trail Trophy im Trailcenter Rabenberg an den Start. Höchst motiviert reihte ich mich in meinen Startblock ein und musste ziemlich schnell feststellen, dass „fit sein“ was ganz anderes ist.

Das Wetter war perfekt! 23 Grad, Sonnenschein, keine Wolkenbrüche. Das bedeutete also, dass die Trails trocken sein würden. Ich fühlte mich gut und fit und ging zur Krönung mit einem nagelneuen YT Capra CF an den Start, das ich zuvor schon auf den Trails rund um Innsbruck eingefahren hatte.

Die erste Stage der Trail Trophy eröffnete sodann auch die Enduro Session des Wochenendes, die insgesamt sechs Stages beinhaltete: Ein ziemlich holpriger und wurzeliger Stonegarden wartete auf die circa 300 Teilnehmer. Die Steinfelder auf dem Trail waren gut zu fahren, mit ein wenig Speed kam man hier flüssig durch. Teilweise musste man sogar ordentlich in die Pedale treten, denn wirklich abschüssig war der Stonegarden nicht. Eine Herausforderung für Beine und Arme! Mit Stage 2 folgte schon der Hammer des Tages: Ganze siebeneinhalb Minuten benötigte ich, um die Sonderprüfung zu absolvieren. Ein kleiner Gegenanstieg machte das Ganze ziemlich kräftezehrend. Ich dachte mir: Verdammt, das kann ja heiter werden!

Eröffnung und Briefing © Paul Masukowitz

Die Strecken im Trailcenter sind allesamt bearbeitet und / oder künstlich angelegt. Jede Menge Wurzeln und Steine spicken die Trails, die Kurven sind teilweise eng, teilweise schön als Anlieger geshaped. Steil wird es hier nie – im Gegenteil! Meistens muss man ordentlich in die Pedalen treten oder pushen, um flowig durch den Wald zu kommen, der größtenteils aus dunklen Nadelbäumen besteht. Die Gegend ist wunderschön, satt und grün und lässt einen immer wieder kurz innehalten. Aber zurück zum Rennen!

Die Stages am Samstag wurden nicht wirklich einfacher, die Transferstrecken erst recht nicht. Die saugten einem förmlich den Saft aus den Waden und ließen mich immer wieder schmerzlich aufstöhnen. Der Sattel meines neuen Bikes war unglaublich unbequem und ich verfluchte ihn immer wieder (Der Sattel war’s! Der Sattel war’s!!). Die letzte Stage bestand aus einem schnellen, offenen Stück am Berg, mit vielen Anliegern und trockenem Schotter, auf dem man den Berg hinab surfen konnte. Sie endete zum Glück (!) direkt am Sportpark, wo das große Grillfest den Tag beschließen sollte. Ich war so fix und fertig, dass ich nicht mal mehr Appetit hatte und legte mich in einen der vielen Sonnenstühle. Ich ließ den Tag Revue passieren und wunderte mich, warum es einfach nicht laufen wollte. Ein Jahr zuvor hatte ich in Rabenberg meine offizielle Rennpremiere, eigentlich hätte es doch nur besser werden können. Dachte ich!

Ich ließ an jenem Abend die Finger vom Alkohol, schlug mir den Magen beim Barbecue voll, zockte zum Ausgleich noch eine Runde Tischtennis – und konnte nachts überhaupt nicht schlafen! Dementsprechend gerädert stand ich am nächsten Tag auf und machte mich fertig für den zweiten Tag. Im Sportpark Rabenberg steht morgens ein riesengroßes Frühstücksbüffet zur Verfügung, das Schulklassen und Sportvereine mit gesunden (und ungesunden) Sachen versorgt. Der perfekte Start in den Tag! Irgendwie machte ich mir auch nicht so viele Gedanken um meine Rennperformance, ließ den Tag auf mich zukommen und siehe da, es klappte gleich etwas besser mit dem Radeln.

Ich startete mit meiner Crew recht spät und alle waren entspannt, denn im hinteren Starterfeld lief’s eh etwas lockerer ab. Da ging es nicht um Zeiten oder Podien, sondern einfach nur um den Spaß an der Sache. Dementsprechend lustig war dann auch der Sonntag. Die Stages der „All Mountain Session“ waren allesamt ziemlich cool! Die erste Stage bot den perfekten Einstieg – schön schnell ging es einen breiten Hohlweg den Berg hinab, in dem sich Anlieger und Steine aneinander reihten. Das Rennen wurde mit der fünften Stage auf dem „Final Flow“ Trail beendet. Dieses Mal fiel meine Bilanz besser aus: Keine Stürze, etwas mehr Speed und weniger Schmerzen! Fast war es schade, dass es dann doch so schnell vorbei war!

Trail Trophy 2015 Breitenbrunn
Ein kritischer Blick auf den Zeitenzettel! Eigentlich hätte es besser laufen sollen…

Und wie sollte es anders sein: Am Ende war ich happy und freute mich über ein gelungenes Wochenende! Meine Zeiten waren mir egal, wirklich reißen konnte ich nichts. Aber allein das zufriedene Gefühl, das man verspürt, wenn man durchs Ziel fährt, erfüllte mich komplett und stachelte mich irgendwie an, die nächsten Wochen wieder öfter im Sattel zu sitzen, damit ich für die Trail Trophy im September in Lenzerheide etwas fitter bin. Kumpel Kuba holte sich den dritten Platz in der Pro-Klasse und so gab es sogar etwas zu feiern. Die vollständigen Ergebnisse aus Breitenbrunn findet Ihr hier. Für das Rennen am Kronplatz Ende Juli gibt es übrigens noch freie Plätze, wer Lust auf wirklich entspanntes Rennfahren mit Freunden hat, der sollte sich dort unbedingt anmelden.

Ein großes Danke geht an den Sportpark Rabenberg, der uns mit bestem Essen und einem schönen Zimmer versorgt hat. Dort fehlt es dem sportlich Ambitionierten an Nichts! Mehr Infos gib es auf der Webseite vom Sportpark Rabenberg.

 

Tschüss Rabenberg, bis zum nächsten Mal!

Geschäftsbedingungen

Gib bitte deine Email Adresse an, damit wir dich mit News, Updates und den neuesten Angeboten versorgen können. Falls du nicht mehr interessiert bist, kannst du dich jederzeit abmelden. Wir geben deine Daten nicht an Dritte weiter und werden dir nur Nachrichten schicken, die dich auch interessieren. Versprochen!

Read our full Privacy Policy as well as Terms & Conditions.

production