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Vienna Air King – Damals und heute

Seit 2006 findet jährlich auf dem Wiener Rathausplatz der Vienna Air King statt, ein Dirtjump Contest, der jedes Jahr aufs Neue internationale Top-Rider zum Saisonauftakt nach Wien lockt. Am 11. und 12. April findet nun schon die zehnte Auflage des Contests statt, der Teil der FMB World Tour ist und als Silver Event der Serie gewertet wird.

Im Rahmen des Argus Bike Festivals, das am kommenden Wochenende in Wien über die Bühne geht, bildet der Vienna Air King das Highlight für Zuschauer und Fahrer. 16 geladene Top-Rider und circa 50 Pre-Qualifikanten, zu denen auch die junge Spanieren Gemma Corbera zählt, gehen am Samstag ab 9 Uhr auf den Kurs, um sich für die Finalrunde am Sonntag zu qualifizieren. Die vierzehn Besten kämpfen dann in den Finals um satte 10.000 EUR Preisgeld und Punkte für die FMB World Tour. Zum Fahrerfeld zählen Titelverteidiger Brett Rheeder, Tomas Genon, Peter Henke, Sam Pilgrim, Anton Thelander und Youngster Nicholi Rogatkin.

Tarek Rasouli, Geschäftsführer der Actionsport-Agentur rasoulution, ist seit dem allerersten Event dabei und beim Vienna Air King für die sportliche Direktion verantwortlich, d.h. er und sein Team übernehmen die komplette Ausführung des Events, die Einladung der Athleten und deren Management sowie die Kommunikationsarbeit. Zusammen mit Tarek werfen wir einen Blick auf die vergangenen zehn Jahre!

Vienna Air King 2014 - Antoine Bizet © Stefan Voitl

Die Fakten

Historie

Im ersten Jahr, 2006, war ursprünglich nur eine Dirt-Jump-Show mit einigen Specialized-Fahrern geplant. Schnell war aber klar, dass es sinnvoller sein würde, gleich einen Contest zu machen anstatt einige wenige Fahrer für eine Show einzuladen. Mit „Vienna Air King“ war ein griffiger Name gefunden und der erste Contest war gleich ein solcher Erfolg, dass klar war, weiterzumachen.

Kurs

Anfangs war der Kurs quer zum Rathaus und ca. 80 Meter lang. Die Absprünge waren im ersten Jahr aus Dirt, dann wurde auf Holzrampen umgestellt, weil diese flexibler einzustellen sind. Die Start-Rampe war 4 Meter hoch mit einer Schräge als Abfahrt. Heute führt der Kurs vom Rathaus in Richtung Burgtheater und wurde auf 100 Meter verlängert. Der Starting Tower ist mittlerweile doppelt so hoch – stolze 8 Meter!

Dirt

Wurde in den Anfangsjahren mit nur 300 Tonnen Erde gebaut, so sind es jetzt 1.200 Tonnen.

Rider

Die Fahrer kamen schon immer aus der ganzen Welt, der erste Sieger Darren Pokoj war Australier. Auch heute noch kommen die besten Fahrer der Welt nach Wien und lassen sich den urbanen Dirtjump-Contest vor der einmaligen Kulisse nicht entgehen.

Level & Tricks

2006 wurde Darren Pokoj zum ersten Vienna Air King gekrönt – mit einem Dump 360, Backflip und No-foot Cancan. Mit diesen Tricks bekommt man heutzutage nicht mal einen Spot beim Pre-Qualifying! 2014 holte sich Brett Rheeder den Titel mit diversen Trick-Kombinationen, wie 360-Barspin, Flipwhip, 720-Flatspin und Frontflip-Barspin. Das liegt natürlich in der jungen Natur des Sports und auch 2015 erwarten wir einen erneuten Anstieg des Trickniveaus!

Judging

Als der Vienna Air King 2006 an den Start ging, gab es noch keine FMB World Tour. Dementsprechend entspannt lief das Judging ab: Rider, die gerade verletzt waren oder nicht fahren konnten, saßen auf dem Richterstuhl und beurteilten die Leistung ihrer Kollegen. Heute geht das deutlich professioneller zu: Als FMB World Tour Silver Event werden beim Vienna Air King registrierte Judges eingesetzt, die nach einem reglementierten Judging-System bewerten.

INTERVIEW MIT TAREK RASOULI

Wie viel Vorbereitungszeit nimmt der Kursaufbau mittlerweile in Anspruch? Wie war das damals?

Der Streckenaufbau dauerte vier Tage. Früher dauerte es genauso lang, allerdings war die Strecke nicht so ausgereift wie heute. Die Sprünge von damals sind gar nicht mit den heutigen vergleichbar. In den letzten Jahren hat Balzamico Trail Design den Aufbau des Kurses übernommen und die machen einen guten Job.

Was passiert mit den 1.200 verwendeten Tonnen Dirt? Woher kommt die Erde und wie viel kostet das?

Die Erde muss natürlich wieder abtransportiert werden. Am Schönsten wäre es, wenn man solche Sprünge einfach stehen lassen könnte, aber das geht am Rathausplatz natürlich nicht. Deswegen wird sie wieder dorthin gebracht, wo sie herkam, von einem Erdlieferanten aus der Nähe von Wien. Wir leihen uns die Erde eigentlich nur aus, die wird später wieder abgeholt. Insgesamt ist das aber eine ziemlich kostspielige Angelegenheit, das geht in den fünfstelligen Bereich hinein.

Hat sich im Laufe der Zeit etwas bei den Fahrern verändert? Style, Attitüde, Fahrstil?

Beim ersten Event hatten wir einfach ein paar Fahrer eingeladen und mittlerweile gibt es eine Vorqualifikation, für die sich die Fahrer bewerben müssen. Das Niveau steigt dadurch von Jahr zu Jahr. Wenn man das mit damals vergleicht, ist da ein krasser Anstieg zu verzeichnen. Mit den damaligen Sieger-Tricks überlebt man heute gar nicht erst die Vor-Quali. Der Style der Fahrer hat sich natürlich auch sehr verändert, ist viel sauberer und sicherer geworden. Und mit Skinny Jeans ist damals kaum einer an den Start gegangen!

Gibt es einen Fahrer, für den der Vienna Air King der Durchbruch war?

Sam Pilgrim, Benny Korthaus und auch Martin Söderström haben beim Vienna Air King ihre ersten Tricks gezeigt. Aber da gibt es auch noch mehr Fahrer, die beim Pre-Qualifying ihre Tricks vorführten und später bei den großen internationalen Contests teilnahmen.

Die junge Spanierin Gemma Corbera ist die erste Frau, die am Vienna Air King teilnimmt. Warum mussten bis dahin zehn Jahre vergehen?

Sie hatte sich bei uns beworben, wollte starten und wir waren recht beeindruckt, dass auch Interesse von einer weiblichen Dirtfahrerin kam. Da haben wir gerne unser Okay zu ihrer Teilnahme gegeben. Und in der Vergangenheit hatten sich einfach keine Frauen gemeldet. Es hat also weniger mit dem Format des Events zu tun als mit mangelnden Bewerbungen.

Welcher war der krasseste Trick, den Du bisher beim VAK gesehen hast?

Der krasseste würde ich mal sagen, war der von Pavel Alekhin im Jahre 2013. Das war ein Backflip -Double Barspin to Tailwhip.

Seit wann ist der Vienna Air King Teil der FMB World Tour und welche Auflagen bringt es mit sich, ein Event der Kategorie Silver zu sein?

Die FMB World Tour gibt es erst seit 2010 und seitdem ist der Contest Teil der Serie. Von da an wurde alles viel professioneller, es wurden Live-Judges eingesetzt und die Punktevergabe erfolgte unmittelbar nach dem Run auf einem Screen. Das machte es für Zuschauer transparenter.

Welcher Vienna Air King ist Dir besonders in Erinnerung belieben und warum?

Besonders gut fand ich, als wir die Position des Kurses wechselten. Ich glaube, das war 2011. Wir verlegten Start und Ziel Richtung Burgtheater und hatten plötzliche eine Wahnsinnkulisse von beiden Seiten. Früher war der Kurs parallel zum Rathaus und nachmittags hatte man dort Schatten. Mittlerweile haben wir die perfekte Lage in der Sonne! Und die Wetteraussichten für das kommende Wochenende sind vielversprechend!

 

Einer der ersten Vienna Air King Contests - hier Marius Hoppensack 2007.

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