Fleischbewachsene Waden die engelsgleich durch die Kurven schwebten, eine für die Richtigkeit der Zeitqualifikation von NSA-Computern überwachte Zeitnahme oder auch die Tanzgruppe „Fame“ die in bester „Streetdance“-Manier vor allem die Münder der männlichen Zuschauer offenlies. All das und noch viel mehr konnte man beim ersten Aufeinandertreffen der beiden größten deutschen 4Cross-Rennserien, den SixPack4XCup und dem Emanon-MDC powere by Thirty7even & Kenda, live miterleben.
Die Fourcrosstruppe des Turnverein Waldsassen bot einiges auf, um dieses Meet & Greet beider Cups in einem Rennen vereint so unvergesslich wie möglich zu machen. Wenn man sich nicht gerade beim ausgiebigen Training und Racen auf der wunderbar vielseitigen Strecke befand, durfte man Drumherum ein Sorglospaket feinster Güte erfahren. Mit einem Haufen Schlemmereien von herzhaft bis süß, Party bis in die Puppen und stets immer mit Gerstensaft und anderen “Sportlergetränken” den Gaumen gut befeuchtet, war schon der Samstag ein absolutes Highlight!
Und dabei wurden schon des späten Nachmittags in den ersten Klassen das neue Qualifikationssystem des MDCs durchgeführt. Dies hieß für die U11 bis U17 sowie Masters und Hobby-Herren ein Lauf auf Zeit und zwei Zufallspaarungsläufe in denen Punkte gesammelt werden mussten. Für Platz 1 und 2 bekam man jeweils einen Punkt, Platz 3 und 4 bekamen keinen Punkt. So hatte man viele Fahrer mit Punktgleichheit, wodurch schlussendlich der Zeitlauf die Qualifikationsendergebnisse festlegte.
So, jetzt aber genug der grauen Theorie! Nun mussten am Sonntagvormittag noch die werten Damen und Lizenzfahrer ihre Qualifikation mit zwei Zeitläufen „Best-of-Two“ runterbringen. Bei den Damen brannte Sarah Gerlach als Schnellste eine 46er Zeit in den Berg und trieb damit sogar manchen gestandenen Mann die Schweißperlen auf die Stirn. Am Schnellsten bei den Profis war wieder erwarten Zdenek Plasil (CZ) vor dem fast genesenen Stefan Scherz, die beide an der magischen 40s-Marke knabberten.
Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann pünktlich 12.30 Uhr ums Eingemachte. Unter dem tosenden Applaus der unzähligen angereisten Fans und Zuschauer und durch die immer informativ und spektakulär geleitete Moderation von Conrad Lange schossen schon die Jüngsten 4Crosser respektabel den Berg hinab. Am Ende sicherten sich Dennis Gürsch (U11), Philipp Märtin (U14) und Robin Bregger (U17) in den aufstrebenden “Young Gun”-Klassen ihre Tagessiege.
Aber auch die alten Hasen der Masters-Klasse konnten und wollten sich auf der Strecke Nichts schenken und bewegten ihre Körper so gekonnt über die Hindernisse, dass jede Ü30-Party in den Schatten gestellt wurde. Am geschmeidigsten machte das Frederic Spiess vor Thomas Moser und Jens Hinkel. Bei den Hobby-Herren holte einmal mehr Tobias Rauh den Tagessieg gefolgt von dem ewigverfluchten Michael Kupsch auf Rang 2. In der Engelsklasse flog Sarah Gerlach ungefährdet allen anderen Damen davon und ihren ersten MDC-Sieg dieser Saison entgegen.
In der Elite wurde dann noch mal eine Schippe draufgelegt und grandiose Überholmanöver bis ins Finale gezeigt. Leider war für Stefan Scherz schon im 16er-Finale schluss, aber wenn man bedenkt das er noch nicht topfit ist, dann kann man auch verstehen das er in diesem Rennen noch nicht die krankesten Überholmanöver auspacken wollte. Dafür machte er im Finale einem anderen Platz, nämlich Christoph Herms. Der 4Cross-fahrende Lehrer brachte auch gleich mal seinen Gegnern das Sprichwort bei: „Wenn sich Zwei streiten freut sich der Dritte!“ und konnte den Kampf zwischen Benjamin Ehrlich und Jan Rosenberger in der letzten Schikane ausnutzen um auf Platz 2 zu fahren. Völlig unbeeindruckt davon fuhr der Tscheche Zdenek Plasil nach Stollberg 2012 seinen zweiten Sieg im Mitteldeutschen4CrossCup und seinen ersten Sieg im Süddeutschen4CrossCup seiner Karriere ein.
Was für ein tolles, unvergessliches Wochenende! Wenn sich ein 4Crosser das Paradies vorstellt, dann würde es wahrscheinlich wie Waldsassen aussehen. Ein Rundumsorglospaket das am 7. und 8. September 2013 im Rahmen des Ghost4XCups in eine zweite Runde geht. Nicht ganz so lange warten müsst ihr auf das nächste MDC-Rennen, dass schon am 29./30. Juli in Steinpleis in den Startlöschern steht. Nochmal ein ganz großes Dankeschön geht an die Organisatoren, zahlreichen Helfer, Familien und Fahrer, die dieses Event erst möglich gemacht haben! Wir freuen uns und hoffen auf eine Wiederholung im nächsten Jahr!
Die Gesamtergebnisse findet ihr hier.
[Text: Andy Carwatt, Fotos: Lukas Hennecke, Johannes Zrenner]
Share