Wer träumt nicht davon, sein geliebtes Hobby zum Beruf zu machen? In unserer neuen Serie “Jobs im Bike-Biz” wollen wir Euch Persönlichkeiten aus der Bike-Branche vorstellen, die genau das getan haben. Dabei beleuchten wir ihr Tätigkeitsfeld und wollen natürlich auch wissen, wie sie dahin gekommen sind und mit welchen Schattenseiten ihr Beruf einher geht.
Thomas Schlecking von Bike Projects macht den Anfang der Reihe. 2006 gründete er sein eigenes Unternehmen, das sich seither um die Realisierung von Mountainbike-Projekten und -Rennen kümmert. Seine Enduro-Serie Trail Trophy dürfte Euch wohl ein Begriff sein! Aber lassen wir Thomas seine Tätigkeit selbst vorstellen!
Thomas, was machst Du genau? Hat Dein Job eine Stellenbezeichnung?
Ich organisiere MTB-Enduro-Rennen für Jedermann. Eine Stellenbezeichnung gibt es keine. Im besten Fall könnte man 75% meiner Tätigkeit als „Event-Manager“ bezeichnen.
Was beinhaltet Dein Job?
Sehr viel – vor allem Abwechslung. Bezogen auf die Organisation der Enduro-Events reicht das Spektrum von: Idee/Konzeption, Finden von Veranstaltungsorten, Abklärung mit Partnern vor Ort, Pflege von Organisationsplänen etc., Teilnehmermanagement (Anmeldungen etc.), Sponsorenakquise, Marketing & Pressearbeit, Betreuung Website & Social Media, Produktion Werbemittel (Flyer, Plakate, Teilnehmerbeigaben), Organisation des Eventmaterials (Absperrband, Warntafeln etc.), Organisation der Helfer, Organisation und Umsetzung des einzelnen Events vor Ort; Nachbereitung/Ergebnisse, Pressemitteilungen etc.
Die Projekte setze ich im Wesentlichen mit anderen Selbständigen und zum Teil auch freiwilligen Helfern um. Und für die Buchhaltung habe ich mir eine Aushilfe gegönnt.
Wie bist Du dazu gekommen?
Schon bei meiner vorherigen Tätigkeit bei einem deutschen MTB-Magazin (Anm. d. Red.: Mountain BIKE Magazin) habe ich kleinere Events für Leser organisiert und betreut. Irgendwann reifte der Entschluss, etwas Eigenes aufzubauen.
Welche Fähigkeiten braucht man dafür?
Enthusiasmus, Geduld, Ausdauer, Beharrlichkeit und eine gewisse Stressresistenz. Ohne Stress geht es bei Events niemals, aber man sollte immer den Überblick behalten. Das versuche ich zumindest.
Welche sind die positiven und negativen Seiten Deines Jobs?
Positiv an meinem Job sind die Abwechslung, das Arbeiten in unterschiedlichen Regionen (in D und Ausland), die überwiegend positiven Reaktionen der Teilnehmer und das meist angenehme Arbeiten mit den Partnern und Sponsoren. Und negativ sind die vielen Themen und „Baustellen“ gleichzeitig. Bei der Sponsoren- und Partnersuche muss ich oftmals x-fach Nachhaken, um eine Reaktion zu erhalten.
Kannst du davon leben? Falls nicht, was machst Du sonst noch?
Bei vier bzw. fünf Events im Jahr deckt das ca. 75% des Zeitbedarfs und damit auch des „Gehalts“. Der Rest sind Projekte im Bereich Planung von MTB-Trailparks/-strecken sowie Tourismus-Marketing.
Welchen Rat würdest Du jemandem geben, der ebenfalls Rennorganisator werden will?
Genau erkundigen und prüfen, ob die Idee auch (wirtschaftlich) tragfähig ist. Außerdem sollte man sich auf eine Durststrecke zu Beginn einstellen.
Würdest Du Deinen bisherigen Weg wieder genauso einschlagen?
Ja!
Mehr Infos zu Thomas’ Unternehmen gibt es auf der Webseite von Bike Projects und auf der Seite der Trail Trophy!
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