Drei Tage lang Rennatmosphäre, aber auch Spaß und Urlaubsstimmung. Das ist das Ziel des dreitägigen Enduro-Rennens „Sierra Enduro“, welches vom 23. bis zum 26. Oktober zum ersten Mal in den Tälern der südspanischen Alpujarra, am Fuße der Sierra Nevada stattfindet.
Die Idee eines Enduro-Rennens geisterte schon länger in seinem Hinterkopf herum, die Initialzündung fehlte Michael Saunders jedoch noch. Erst als Lee Jordan, damals Gast bei Switchbacks, heute Co-Organisator des Rennens, die Idee eines Enduro-Rennens aussprach, ist der Funke übergesprungen und die beiden haben die Herausforderung eines 3-Tage-Rennens angepackt.
Die perfekten Bedingungen dafür liegen bei Michael vor der Haustüre. Seit nunmehr 15 Jahren führt der gebürtige Kanadier am Fuße der Sierra Nevada in der Naturparkregion „La Alpujarra“ eine Bike Holiday-Company. „Die Region ist einfach prädestiniert für ein Rennen. Das Wetter, die Trails, die Umgebung; alles stimmt“, schwärmt er von seiner zweiten Heimat. Hier finden die Biker das, was Enduro ausmacht: natürliche Singletracks, die nicht vorhersehbar sind, ein immer wieder wechselnder Untergrund, technisches Mountainbiken außerhalb von Bikeparks. „Hier kann man nicht einfach um die Kurve fahren und dahinter ein schön geshaptes Stück erwarten, sondern muss auf Überraschungen entsprechend reagieren können.“ Flowige High-Speed-Passagen, 180 Grad-Spitzkehren, loser Untergrund, Schluchten mit ihren Flußbetten – ursprüngliches Mountainbiken also. Und auf diesen Trails findet nun vom 23. bis zum 26. Oktober der dreitägige Renn-Event Sierra Enduro statt.
Megavalanche und Trans Provence als Vorbild
Das Bergdörfchen Bubiòn, wo die Fahrer während des Rennens stationiert sein werden, liegt mit seinen 1.300 Höhenmetern nicht gerade am Weg. Malaga, und somit der nächste größere Flughafen ist zwei Stunden Fahrt entfernt. Die Abgeschiedenheit und das Biken in der wundervollen Natur machen aber genau den Spirit des Rennens aus.
Zudem soll bei der „Sierra Enduro“ neben dem Renngedanken auch der Spaß im Vordergrund stehen. „Ich will, dass es ein ‚Mates-Race‘ wird. Dass eine Gruppe von Freunden eine Woche zusammen hierhin fährt, die Zeit auf dem Bike genießt und dabei gemeinsam ein Rennen fährt“, erklärt Michael. Aus diesem Grund werden die Zeiten lediglich bei den Downhill-Abschnitten gemessen. Es wird kein Zeitfenster geben, in welchem die Fahrer wieder am Start der nächsten Etappe sein müssen. „So können die Fahrer unten auf ihre Freunde warten und gemeinsam die Uphills bewältigen.“ Ein Enduro-Race, verpackt in einem Urlaub; ganz im Sinne der Megavalanche oder der Trans Provence.
Ladies first
Die Trails, die es in den drei Tagen zu fahren gilt, werden sich aus schnellen, vorhersehbaren Passagen, aber auch kniffligen und teilweise exponierten Steinfeldern und Spitzkehren zusammensetzen. Grosse Sprünge, riesige Drops werden jedoch nicht zu finden sein. „Und wenn es dem einen oder anderen zu technisch wird, kann man überall absteigen“, relativiert Michael, „es sind jedoch herausfordernde Tracks, bei denen die Fahrer mit ihren Bikes gut vertraut sein müssen.“
Einen großen Schwerpunkt legt die Sierra Enduro auch auf die Damenwelt. So sind die Ladies nicht nur eine Kategorie am Rande, sondern bekommen ihre eigene Trophäe sowie Leadertrikot, werden von eigenen Lady-Sponsoren wie ION Clothing oder MTB4HER unterstützt und können von einem speziellen Ladies-Package Gebrauch machen, welches ein exklusives, 2-tägiges «Ladies-only-Coaching» in der Region beinhaltet.
Mit den Profis an den Start
Die Sierra Enduro ist keiner offiziellen Tour angeschlossen. Sie ist ein Einzelrennen, bei welchem weder Preisgelder noch Punkte verteilt werden. Es geht um die Freude an einem Enduro-Rennen und die damit verbundenen Erfahrungen. „Dem Sieger winken Ruhm und Ehre“, schmunzelt Michael. „Es gibt Sachpreise zu gewinnen und jeder Teilnehmer wird zur Erinnerung ein cooles Give-away bekommen“. Dafür werden sich verschiedene Sponsoren, unter anderem Chain Reaction Cycles, Banshee Bikes, Invisiframe oder MBUK bei der Sierra Enduro beteiligen. Das Timing übernimmt das Team von „No Fuss Events“, das auch für das Timing der Scottish Enduro Series verantwortlich ist. Auch wenn das Sponsor-Konzept eher etwas grossbritannien-lastig ist, erwartet das Sierra Enduro Team Teilnehmer aus ganz Europa: «Neben den Briten sind das vor allem Fahrer aus Skandinavien, Deutschland, Schweiz und Österreich.» 65 Startplätze sind zu vergeben und einige davon werden von hochkarätigen Namen der Enduro-Szene besetzt sein – Bereits bestätigt werden kann die Teilnahme von Pat Campbell Jenner. Ein Rennen auf den süßesten Singletrails also, mit den besten Fahrern der Welt und das zum Abschluss der Rennsaison.
http://vimeo.com/102023369
Die Sierra Enduro findet aber nicht nur am Ende einer langen Rennsaison statt, sondern ebenfalls zum Saisonabschluss von Switchbacks. Denn sind die Rennzelte hier abgebrochen, bezieht Michael Saunders sein Winterquartier in Malaga und betreibt bis Ende April seine Downhill-Holiday-Company in Malaga. Die Abschlussfeier wird also definitiv nicht allzu klein ausfallen…
Mehr Informationen und Anmeldung zur Sierra Enduro unter www.sierraenduro.com oder www.facebook.com/sierraenduro.
((Text: Alexandra Wohlgensinger))
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