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XS EDC #3 Abetone: Italienischer Doppelsieg

Rennbericht und Ergebnisse aus Abetone 2019.

Alle Fotos: Rick Schubert

 

Am zurückliegenden Wochenende gastierte der iXS European Downhill Cup in Italien. Auf der extrem langen und fordernden Strecke von Abetone kürten sich Davide Palazzari and Veronika Widmann als Sieger der Elite Klassen.

Nach achtwöchiger Pause ging es am letzten Juniwochenende weiter mit dem dritten Lauf des iXS European Downhill Cups. Insgesamt stehen in diesem Jahr sechs Rennen auf dem Programm, so dass im italienischen Abetone das Ende der ersten Halbzeit ausgetragen wurde. Etwa 200 Sportler und Sportlerinnen aus 30 Nationen machten sich auf den Weg in die Toskana. Wie zu erwarten war, konnten die Wetterbedingungen kaum besser sein.

Die Anreise war für die meisten der Teilnehmenden wohl eine der längsten der Saison, aber alle wurden für diesen Aufwand ausreichend entschädigt. Wer italienische iXS Rennen in der Vergangenheit besucht hat, weiß, dass diese immer etwas Besonderes sind, sei es in Val di Sole oder Pila und eben auch jetzt in Abetone. Angefangen hat das Wochenende am Freitagmorgen mit dem Abholen der Startnummern. Danach standen zwei Stunden für den Track Walk auf dem Programm.

Die Strecke

Die italienischen Strecken gehören immer zu den anspruchsvollsten und auch längsten. Die Absicherung ist immer beispielhaft und man merkt sofort, dass viel Wert auf das äußere Erscheinungsbild gelegt wird. Der Kurs im Gravity Park Abetone wurde für das letztjährige iXS Cup Debüt extra modifiziert und auch für die 2019er Auflage wurde noch einmal an einigen Stellen, insbesondere im oberen Teil, etwas geändert. Heraus kam eine Strecke, die extrem vielfältig war. Die Länge wurde mit 2500 Metern angegeben, wobei 450 Meter Höhenunterschied zu Buche schlugen. Der obere Abschnitt war über flacheres alpines Gelände gelegt, jedoch gespickt mit Off-Camper-Kurven und Sprüngen.

Hier hieß es Schwung behalten, eine aerodynamische Position einnehmen und das ein oder andere Mal auch eine Pedalumdrehung dazugeben. Anschließend fiel die Strecke ab, wobei einige schön gebaute Anliegerkurven den Speed hochhielten, bevor es dann etwa ab der Mitte in den Wald ging. Hier warteten Wurzeln sowie immer wieder Steine und Felsen, gewürzt mit dem einen oder anderen Sprung. Nach über fünf Minuten kam dann auch mal das Ziel in Sicht und hinter den Fahrern lag eine der kräftezehrendsten Strecken des Jahres.

Samstag – Qualifikation

Nachdem bereits am Freitag sechs Stunden Training zur Verfügung standen und sich das Teilnehmerfeld schon gut mit der Strecke vertraut machen konnte, galt es nun beim morgendlichen Pflichttraining die Linien zu festigen und schon mal einen oder zwei schnelle Läufe runterzubringen. Die Bedingungen waren perfekt, aber gerade die Länge der Strecke erforderte enorme Kondition, so dass man sich das Wochenende gut einteilen musste.

Am Nachmittag war dann der Qualifikationslauf angesetzt, bei dem es hauptsächlich um die Startaufstellung für den Sonntag ging, aber in der Elite Men Klasse auch um den Einzug ins Super Final, denn nur diese 30 schnellsten Fahrer können um den Sieg des Rennens kämpfen. Die Besten des Tages waren Christopher Philogene (RSA – 2 Bros Racing) und Veronika Widmann (ITA – Insync Racing).

Zweiter der Elite Men wurde Luka Berginc (SLO – KK Crn Trn) mit nur etwas mehr als drei Zehntelsekunden Rückstand. Widmann hingegen dominierte bei den Frauen mit etwa 6 Sekunden Vorsprung, allerdings nur, weil Eleonora Farina (ITA – MS Mondraker Team) in der letzten Kurve vor dem Ziel wegrutschte. Sie schlitterte ohne Rad ins Ziel, musste zurück, das Fahrrad holen, so dass etwa 5 Sekunden vergingen, bis die Zeit anhielt. Somit war Spannung für das Finale garantiert.

Hier findest du Ergebnisse der Quali: Result Qualification

Finals

Der Sonntag war wie immer der Finaltag. Die Strecke war mittlerweile ziemlich ausgefahren und nicht nur die Länge, sondern auch die Temperaturen waren zusätzlich anstrengend. Ein weiterer Grund für die sich bei einigen langsam einstellende Müdigkeit war auch der Aspekt, dass der Start auf etwa 1.800 Metern über dem Meeresspiegel liegt und somit die Luft doch etwas dünner ist. Aber die Bedingungen waren für alle gleich und somit war ein spannendes Rennen zu erwarten.

Los ging es mit den Pro Masters, bei dem bereits am Vortag Benjamin Herold (GER – Giant Germany) die Bestzeit vorlegte und damit zeigte, dass sein Sieg des Vorjahres kein Zufall war. Und tatsächlich konnte der Thüringer auch im Finale seine konditionellen Vorteile ausspielen und gewann das Rennen mit einer Zeit von 5:02.914 Minuten und einem Vorsprung von knapp 2 Sekunden auf Benny Strasser (GER – Magura Santa Cruz). Dritter wurde Fabrizio Dragoni (ITA – Alessi Racing Team).

In der Klasse U17 female setzte sich Kine Haugom (NOR – Drammen Cykleklubb) durch. Im männlichen Pendant konnte Nuno Zuzarte Reis (POR – Commencal) mit einer Zeit von 5:00.892 Minuten und mehr als 2 Sekunden Vorsprung siegen. Zweiter wurde der Vortagesschnellste Oisin O’Callaghan (IRL – Trek Ireland Racing), gefolgt von David Cvinger (CZE – Ore MTB Racing Team).

In der Klasse U19 male fiel die Entscheidung um den Tagessieg etwas eindeutiger aus. Zak Gomilscek (SLO – Sinter Brakes Team), der schnellste vom Samstag, konnte eine Zeit runterbringen, die noch einmal vier Sekunden schneller war, als die vom Vortrag. Mit 4:54.705 Minuten und einem Vorsprung von 6.5 Sekunden setzte er sich vom Zweitplatzierten ab. Die beiden Podestplätze neben dem Slowenier gingen an Tarmo Ryynänen (FIN – Team Mountain Bike Shop) und Onni Rainio (FIN – Saracen SportSource).

In der Elite Women Klasse deutete sich bereits am Vortag ein Duell zwischen den beiden Italienerinnen an, die sich bereits ein Wochenende zuvor ein Duell um den italienischen Meistertitel geliefert hatten. Diesmal hatte allerdings Veronika Widmann die Nase vorn und revanchierte sich damit für das entgangene Meistertrikot. Die Südtirolerin legte eine Zeit vor, die auch im Vergleich zum Vortag um einiges schneller war. Sie brauchte für den Kurs 5:21.114 Minuten und deklassierte damit ihre Konkurrentin mit 12 Sekunden Vorsprung.

Die zweitplatzierte Eleonora Farina setzte sich jedoch trotzdem noch einmal um sieben Sekunden vor Janine Hübscher (SUI – JC Racing Verbier), wodurch die Vortagesreihenfolge erneut eingefahren wurde. Selbst Platz vier und fünf mit Abigail Hogie (USA – Pivot Cycles Devo Team) und Lea Rutz (SUI – iXS Gravity Union) waren dem Qualiergebnis gleich.

Podium Elite Women – EDC Abetone 2019

Hier findest du Ergebnisse vom Finale: Result Finals

Super Final

Im Super Final der Elite Men wurde dann erneut ein absolut spannender Wettbewerb geboten. Die Zeiten wurden im Vergleich zur Qualifikation um einiges schneller. Während am Samstag nur 15 Fahrer unter der Fünf-Minuten-Marke lagen, deutete sich nun schon frühzeitig an, dass diesmal fast alle unter der Grenze bleiben würden. Allerdings der Erste der die Bestzeit des Vortages unterbot, war Harry Molloy (GBR – Insync Racing). Der Brite hatte in der Quali leider etwas schwierige Bedingungen, weil er als letzter am Start stehend, noch eine ganze Zeit warten musste, bis ein anderer Fahrer seinen Re-Start absolvieren konnte. Somit war im Finale nicht ganz klar, was man vom Zweitplatzierten von 2018 zu erwarten hatte. Nach ihm startete Davide Palazzari (ITA – Scout Nukeproof), der zwar auf nationaler Ebene schon ab und zu unter die Top 5 fahren konnte, aber auf der großen internationalen Bühne noch nie richtig in Erscheinung getreten ist.

Der Italiener, der im Übrigen von Sardinien kommt, unterbot Molloys Zeit um zwei Sekunden. Nun waren nur noch die zwei Schnellsten des Vortages auf dem Kurs. Luka Berginc verpasste knapp und reihte sich direkt hinter Molloy ein. Nun fehlte noch der Südafrikaner, der beim letztjährigen Serienfinale mit dem zweiten Platz schon bewies, dass ein Podestplatz immer drin sein kann. Doch schon vor der Ziellinie konnte man sehen, dass es für den 20-Jährigen nicht reichen würde. Ganze 6 Sekunden Rückstand offenbarte am Ende die Anzeigetafel und somit landete er sogar nur auf dem vierten Platz. Damit stand fest, Palazzari sorgte für einen italienischen Doppelerfolg. Molloy wiederholte seinen zweiten Rang vom letzten Jahr, Berginc wurde Dritter, gefolgt von Chrsitopher Philogene. Das Fünfer-Podest komplettierte Felix Klee (SUI – ZHDH).

Nach zwei Mal fühlt sich der Europacup in Abetone so wohl, als wäre er schon ewig zu Gast. Die Strecke sucht im internationalen Vergleich ihres gleichen und bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein wahres Erlebnis. Viele haben das Rennen als Vorbereitung für den Weltcup in Andorra genutzt und dürften sich nach dem Wochenende wohl perfekt gerüstet fühlen. Das nächste Rennen des iXS European Downhill Cups steht in vier Wochen in Pila auf dem Plan bei dem man ein ähnliches italienisches Highlight erwarten darf.

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