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Crankworx Innsbruck

5 Tage voll mit Slopestyle, Pumptrack, Speed & Style, Whip Off und Downhill Action

Vor fast genau einem Jahr feierte Crankworx seinen Einstand in Innsbruck mit dem wohl spektakulärsten Slopestyle-Finale der jüngeren Mountainbike Geschichte. In dem epischen Finale auf dem brandneuen Kurs überboten sich Brett Rheeder (CAN) und Nicholi Rogatkin (USA) gegenseitig mit noch nie zuvor gesehenen Tricks, bis am Ende Rogatkin mit hauchdünnem Vorsprung den Sieg einfahren konnte. Genauso auch letztes Wochenende.
Im Downhill wiederholte sich das Podium auch, genauso auch bei den Whip-Offs. Beim Speed & Style gewann auch wieder Tomas Lemoine und das Pumptrack Race sicherte sich Jill Kintner und Chaney Guennett.

Rockshox Pumptrack
Bei der RockShox Innsbruck Pump Track Challenge am Donnerstagabend dominierten die großen Namen der Pumptrack-Szene das Geschehen. Bei den Damen und den Herren zeichneten sich am Ende des Bewerbs jeweils ein extrem ausgeglichenes Finale ab, doch im ersten Lauf wurde dem amtierenden King of Crankworx und dreifachen Pump Track World Champion Adrien Loron (FRA) eine Steilkurve zum Verhängnis. Am oberen Rand der steilen Linkskurve rutschte der Franzose weg und kam zum Sturz. Damit war der Weg frei für seinen Gegner und Landsmann, Chaney Guennet, der mit einem sauberen zweiten Lauf nichts anbrennen ließ. Guennet wiederholte damit seinen Sieg in Innsbruck vor einem Jahr und schaffte es nach Platz zwei bei Crankworx Rotorua im März erneut ganz oben aufs Podest.

„Total cool“, freute sich Guennet nach dem Finale. “Adrien ist auch Franzose und hat sehr viel Unterstützung. Heute habe ich aber für diesen Sieg hart gearbeitet!“

Trotz seiner Niederlage im Finale war Loron mit Platz zwei in Innsbruck durchaus zufrieden. Seit seinem Sieg vor einem Jahr in Les Gets hat der Franzose bei keinem der letzten drei Crankworx-Stopps aufs Podest fahren können.

„Das ist ein tolles Gefühl, auch wenn ich natürlich gern gewonnen hätte“, so Loron. „Mit Platz zwei bin ich ziemlich zufrieden.” Platz drei in der Kategorie Pro Men ging an Austin Warren (USA).

Der nächste Pumptrack-Bewerb steht schon vor der Tür: In genau einer Woche haben sowohl Guennet als auch Loron Heimvorteil bei der RockShox Les Gets Pump Track Challenge. Loron freut sich schon auf eine Fortsetzung ihrer Rivalität.

„Das wird glaube ich ein schöner Kampf“, so Loron zur Neuauflage seines Duells mit Guennet. „Ich mag ihn. Er ist ein cooler Typ und ein toller Fahrer. In Les Gets werde ich alles geben, um ihn zu schlagen.“

Nach seinem zweiten Platz in Innsbruck liegt Loron auf Rang vier in der Gesamtwertung für den Titel King of Crankworx, gleichauf mit dem ehemaligen Gesamtsieger Tomas Slavik (CZE).

Auf dem Pumptrack mit spektakulärer Alpenkulisse gab es auch bei den Damen Stimmung und Action pur. In einem packenden Bewerb gingen die Podestplätze an die amtierende Queen of Crankworx, einen Shootingstar der Szene sowie an eine junge Österreicherin, die im Alter von nur 16 Jahren bereits Legendenstatus in ihrer Heimat genießt.

Nach der äußerst knappen Niederlage im Finale vor einem Jahr gegen Caroline Buchanan (AUS) hatte Jill Kintner (USA) mit Innsbruck noch eine Rechnung offen. 2018 heißt ihre größte Rivalin auf dem Pumptrack allerdings nicht Caroline Buchanan, sondern Kialani Hines (USA). Im Finale konnte sich Kintner knapp gegen die 20-Jährige durchsetzen und sicherte sich damit ihren 28. Sieg bei Crankworx. Nach der Endrunde zollte Kintner ihrer Gegnerin Respekt. Erfahrung und absoluter Siegeswille seien laut Kintner im Duell um den Sieg entscheidend gewesen.

„Ich will niemals verlieren. Punkt. Das motiviert mich enorm“, so Kintner. „Diese Disziplin sieht vielleicht einfach aus, doch sie erfordert viel Kraft und perfektes Timing. Kialani ist super schnell unterwegs, aber dieser Moment im Scheinwerferlicht mit dem ganzen Druck … das liebe ich einfach. Solche Momente sind für mich das Beste an einem Wettkampftag – wenn es im Finale um alles geht.“

Das Finale in Innsbruck war eine Neuauflage der Endrunde in Rotorua. Dort setzte sich Hines ebenfalls im ersten Run durch, wurde aber wie auch in Innsbruck im zweiten Lauf von Kintner überholt.

Platz drei ging an Publikumsliebling Valentina Höll aus Österreich. Außer Atem nach ihrem Sieg im kleinen Finale, rang die 16-Jährige um die richtigen Worte. Es sei, so Höll, das erste Mal live im Fernsehen und ihr erster Podestplatz bei einem Elite-Bewerb.

„Mein Ziel war die Qualifikation. An einen Podestplatz habe ich gar nicht gedacht. Das macht den Abend aber natürlich noch schöner“, freute sich die Österreicherin. „Vor Heimpublikum eine so starke Leistung zu zeigen, ist natürlich sehr cool. Crankworx richtet die besten Events der Welt aus. Es ist ein unglaubliches Gefühl, neben den besten Fahrerinnen der Welt auf dem Podest zu stehen.“

Pumptrack Podium: 1. Jill Kintner // Chaney Guennett 2. Kialani Hines // Adrien Loron 3. Vali Höll // Austin Warren
Laura Brethauer gegen Vali Höll

Whipoffs
Wenige Stunden vor dem Dual Speed & Style fanden am frühen Nachmittag hoch oben am Berg neben dem Speichersee die OAKLEY Official Alpine Whip-Off Championships presented by SPANK statt. Der ursprünglich für Mittwoch geplante Bewerb musste wetterbedingt auf Freitag verschoben werden – eine Entscheidung, die sich voll und ganz auszahlte: Bei Kaiserwetter und sommerlichen Temperaturen wurde vor einer spektakulären Bergkulisse und begeisterten Fans um die Wette „gewhippt“. Im Jam-Session-Format gewannen die beiden Vorjahressieger Louis Reboul (FRA) und Casey Brown (CAN) erneut.

„Beim Whip-Off geht es einfach um Spaß und Stimmung“, so Reboul. „Es gibt keinen Druck – jeder Rider will einfach sein Bestes geben und die Zuschauer unterhalten. Wir sind alle gute Freunde und fahren unheimlich gerne zusammen.“

Platz zwei bei den Damen ging an Vaea Verbeeck (CAN), die sich damit ihren ersten Podestplatz bei einem Whip-Off sicherte.

„Das war richtig smooth, richtig cool. Der Bewerb hat echt total Spaß gemacht“, freute sich Verbeeck. Nach einem Schlüsselbeinbruch beim Saisonauftakt im März steigt die Kanadierin beim zweiten Stopp der Crankworx World Tour in Innsbruck wieder ins Wettkampfgeschehen ein. Den ersten Whip-Off des Jahres in Rotorua musste sie verletzungsbedingt auslassen. „Ich bin eigentlich seit dem Winter keine großen Kicker mehr gesprungen. Es ist ein gutes Gefühl, wieder dabei zu sein.“

Mit 100 Punkten für ihren Sieg im Whip-Off rückt Brown im Kampf um den Titel Queen of Crankworx 2018 etwas näher an die Gesamtführende Jill Kintner (USA) heran

Whipoff Podium
Martin Söderström mit einem Nac Nac
Kaos Seagrave

Mons Royale Dual Speed & Style
Beim Mons Royale Dual Speed & Style Innsbruck geht es klarerweise um Speed und Style – aber nicht nur das. Neben diesen beiden Elementen spielte am Freitag auch ein dritter Faktor beim Wiederholungssieg des Franzosen Tomas Lemoine eine wesentliche Rolle: die Fitness.

„Man muss unbedingt fit sein“, so Lemoine, der am Freitag neben dem Training und Qualifying für das Finale des Mons Royale Dual Speed & Style auch noch ein Training für den Slopestyle-Bewerb am Samstag absolvieren musste. „Es ging gleich in der Früh los und dauerte bis jetzt. Ich bin mit dem Ergebnis total zufrieden – aber ich bin auch froh, dass ich endlich ein wenig relaxen kann!“

Lemoin war den ganzen Tag schnell unterwegs. Im Finale gegen Sam Reynolds (GBR) setzte er sich in beiden Runs in den Kategorien Speed und Style durch, nicht zuletzt dank Tricks wie einem 360 Double Barspin-To-X-Up. Für Reynolds war Platz zwei eine Steigerung gegenüber seinem Vorjahresergebnis, als er hier in Innsbruck Dritter wurde.

Allein der Weg ins Finale gestaltete sich für Reynolds äußerst spannend. Beim ersten Lauf in seinem Semifinale mit Greg Watts (USA), dem Crankworx Whistler Slopestyle Champion von 2009, kamen die beiden Fahrer fast zeitgleich ins Ziel. Mit einem fetten Flip Bar Bar Back Bar und 100 Punkten in der Kategorie Style lag Watts nach dem ersten Run hauchdünn in Führung.

„Den Trick habe ich bisher fast nur im Foampit gelandet“, erzählt Watts. „Ich träume schon lange davon, ihn in einem Contest zu zeigen. Vor rund sechs Monaten habe ich den Trick gemacht. Ich wollte ihn hier gleich beim ersten Kicker machen, aber es ging daneben. Da war ich richtig angefressen und habe durch die flachen Kurven mit mir selbst ein wenig geschimpft. Beim zweiten Kicker dachte ich: ‚Hoffentlich habe ich hier genug Airtime‘. Gott die Dank ist alles gut gegangen.”

Im zweiten Lauf glich Reynolds seinen kleinen Rückstand vom ersten Run aus und lag am Ende genau punktgleich mit Watts – ein absolutes Novum beim Crankworx Dual Speed & Style. Laut Regelwerk gewinnt in solchen Situationen der Rider mit der schnelleren Zeit im zweiten Lauf. Damit stieg Reynolds ins Finale auf. Watts konnte sich immerhin über Platz drei freuen: Im Kleinen Finale setzte er sich gegen Tom van Steenbergen (CAN) durch.

Am dritten Tag von Crankworx Innsbruck gab es neben drei Wiederholungssiegen auch einige Überraschungen. Dem Gewinner des Dual Speed & Style in Rotorua, Martin Söderström (SWE), wurde ein Nac-Nac im Whip-Off wenige Stunden vor dem Dual Speed & Style zum Verhängnis. Der Schwede stürzte bei der Landung und konnte beim Dual Speed & Style nicht an den Start gehen. Ein weiterer Star, Joe Simpson (NZL), Zweiter hinter Söderström in Rotorua im März, musste sich in der Round of 32 dem Franzosen Adrien Loron geschlagen geben. Nur eine Runde später war auch für Loron Endstation: Der Sieger des Dual Speed & Style Whistler 2017, der dieses Jahr Dritter in Rotorua wurde, zog in der Round of 16 den Kürzeren.

1. Tomas Lemoine 2. Sam Reynolds 3. Greg Watts
Sam Reynolds gegen Daryl Brown

Kenda Slopestyle
Nach dem legendären Battle zwischen Brett Rheeder (CAN) und Nicholi Rogatkin (USA) bei der Premiere von Crankworx Innsbruck im Jahr 2017 freute sich die ganze Slopestyle-Szene auf ein Rematch in den Alpen. Am Ende des ersten Durchgangs des Crankworx Innsbruck Slopestyle presented by Kenda zeichnete sich ein Sieg des Kanadiers ab. Mit einem Score von 86,75 Punkten führte Rheeder das Feld an, nicht zuletzt dank einem Flat Drop Backflip Oppo Tailwhip – das erste Mal überhaupt, dass dieser Trick in einem Contest gezeigt wurde. Auch 2017 führte Rheeder nach dem ersten Run, wurde aber mit einem Wahnsinnslauf von Rogatkin noch eingeholt.

Dieses Jahr lag Rogatkin nach dem ersten Durchgang nur auf Rang neun, weit hinter dem Führenden Rheeder.

„Ich bin meinen Run Schritt für Schritt im Kopf durchgegangen. Die ganze Woche über habe ich daran gebastelt. Heute habe ich ihn beim ersten Durchgang ziemlich perfekt hinbekommen, bis auf den Trick beim letzten Kicker“, so der US-Amerikaner, der wegen der unsauberen Landung im Zielbereich nur 59,25 Punkten von den Judges bekam. „Beim zweiten Lauf haben meine Beine oben im Starthaus gezittert. Das ist schon ein unglaublicher Druck, wenn man wieder genau den gleichen Run machen muss – und am Ende dann noch einen Trick stehen muss, den man beim ersten Mal vermasselt hat. Es hat aber alles geklappt und jetzt sitze ich hier als Sieger.“

Der Mut des 22-Jährigen im zweiten und letzten Lauf wurde belohnt: Mit 93 Punkten schaffte der US-Amerikaner den Sprung auf Platz eins. Der Run war typisch Rogatkin: Zu Beginn ein fetter Twister auf dem zweiten Kicker, dann ein paar nervenaufreibende Momente sowohl für Fans, als auch für Fahrer in einem technisch extrem anspruchsvollen Run.

„Nach dem Superman Seatgrab entschied ich mich für einen Cork 720. Der Trick macht mir richtig Angst! Ganz ehrlich: Beim Frontflip Tailwhip am letzten Kicker habe ich befürchtet, dass ich den Trick nicht stehe – bis meine Reifen auf einmal sicher am Boden waren.“

Erlöst und erleichtert feuerte Rogatkin vom Zielbereich aus die weiteren Athleten im Feld an und klatschte mit den begeisterten Fans ab.

„Dieses Publikum ist echt der Hammer. Die Fans haben richtig Gas gegeben, als ich oben auf der Startrampe stand und mein Name durchgesagt wurde. Da habe ich gewusst, dass sie heute einiges von mir erwarten“, freute sich Rogatkin über den Zuspruch des Innsbrucker Publikums. „Ich will immer mein Bestes geben und alles versuchen. Genau das habe ich heute gemacht.”

Keiner der sieben Fahrer oben im Starthaus kam im zweiten Run an die Scores von Rheeder und Rogatkin heran. Der Italiener Diego Caverzasi konnte nach einem heftigen Sturz im ersten Lauf seine Nerven behalten und sich mit 84 Punkten im zweiten Durchgang einen Platz am Podest sichern. Zum Schluss stand noch ein Mann oben am Start: Brett Rheeder.

„Nach meinem ersten Run habe ich gesagt, mir ist es egal, ob ich heute gewinne‘“, so Rheeder. „Diese Woche musste ich ordentlich kämpfen, auch mit einem Sturz. Gestern Abend wusste ich noch gar nicht, ob ich heute an den Start gehen kann.“

Laut dem 25-Jährigen sei er den Tag einfach Schritt für Schritt angegangen: Aufstehen, Training auf der Strecke, ein paar Tricks probieren, den Schwierigkeitsgrad steigern. Am Ende wusste er: Seinen geplanten Run kann er im Finale zumindest versuchen. Auch wenn er am letzten Kicker mit dem Fuß vom Pedal abrutschte, ist für den Kanadier die Rechnung voll aufgegangen.

„Ich bin stolz auf mich“, so Rheeder. „Ich bin stolz, dass ich die Schwierigkeiten am Anfang der Woche überwinden konnte und jetzt hier stehe. Ich freue mich, dass ich an den Start gehen konnte und bin mit dem Ergebnis total zufrieden.“

Während der Sieger Rogatkin wild feierte und Rheeder auf Rang zwei ruhig und besonnen war, strahlte der Drittplatzierte Diego Caverzasi um die Wette. Damit wiederholte der Italiener seine Platzierung beim ersten Stopp der Slopestyle World Championship 2018 in Rotorua.

„Ich bin total happy. Mein Ziel war es, unter die Top fünf zu kommen, aber Platz drei ist natürlich noch besser“, so der 24-Jährige. „Nach dem Sturz im ersten Lauf war ich ein wenig enttäuscht und verärgert. Im zweiten Run wollte ich ein bisschen was Neues probieren – und es hat super geklappt.“

Mit dem heutigen Ergebnis kommt Bewegung in die Gesamtwertung der Crankworx FMBA Slopestyle World Championship. Rheeder, der den Crankworx Rotorua Slopestyle in Memory of McGazza in Rotorua gewann, führt die Wertung mit 1900 Punkten an. Rogatkin liegt jetzt mit 1656 Punkten auf Rang zwei, knapp vor Caverzasi. Nach seinen beiden Podestplätzen in Rotorua und Innsbruck hat der Italiener bereits 1600 Punkte erreicht.

Schlag auf Schlag geht es für die Slopestyle-Weltelite weiter: Der dritte Stopp der Crankworx FMBA Slopestyle World Championships findet bereits nächsten Samstag bei Crankworx Les Gets statt. Dort will Caverzasi laut eigenen Angaben alles probieren, um es in der Gesamtwertung auf Rang zwei schaffen.

Slopestyle Podium CWX IBK 2018: 1. Nicholi Rogatkin 2. Brett Rheeder 3. Diego Caverzasi
Diego Caverzasi landete mit seinem top Run auf Platz 3
Erik Fedke aus Deutschland stürzte hart im ersten Run, aber der junge Rookie riss sich zusammen und reißte einen top Run
Szymon Godziek mit einem klassischen Superman über den ersten Megabooster
Brett Rheeder stürzte im Training hart und es war bis zum Finale nicht sicher, ob er starten kann. Er lieferte einen soliden Run, der ihn auf Platz 2 katapultierte

Downhill
Am letzten Tag von Crankworx Innsbruck 2018 waren die Vorjahressieger wieder nicht zu schlagen. Beim iXS Innsbruck Downhill presented by Raiffeisen Club setzten sich am Sonntag wie bereits 2017 Tracey Hannah (AUS) und Danny Hart (GBR) im Bikepark Innsbruck durch. Damit gingen sechs von den sieben Siegen bei der diesjährigen Auflage von Crankworx Innsbruck an die Gewinner aus dem vorigen Jahr.

Hannah und Hart mussten sich ihren Wiederholungserfolg allerdings hart erarbeiten. Für beide war der Sieg in Innsbruck eine Erleichterung und Erlösung nach einem durchwachsenen Start in die Saison. Die trockene und teils sehr ruppige Strecke verlangte den AthletInnen alles ab.

„Die letzten Tage waren ziemlich schwierig. Ich hatte ein paar Schlüsselstellen im Auge, im Training wollte es aber nicht so recht klappen. Beim Rennen sind diese Dinge aber dann doch aufgegangen“, freute sich Hart, der mit einer Zeit von 2:47,29 ganze 1,5 Sekunden schneller als der Neuseeländer Sam Blenkinsop (2:48,79) auf Rang zwei war. Dritter wurde Charlie Harrison (USA) mit 2:49,23 Minuten.

„Es ist ein cooles Gefühl, hier her zu kommen und das Rennen gleich zweimal hintereinander zu gewinnen. Ich bin richtig zufrieden“, fügte der 26-jährige Brite hinzu. „Nach dem heutigen Sieg werde ich viel Selbstvertrauen in die bevorstehende Wettkampfpause mitnehmen. Die Saison ist für mich bisher nicht wirklich nach Wunsch gelaufen. Die Ergebnisse haben nicht gestimmt. Das konnte man heute auf der Strecke sehen – ich wollte unbedingt gewinnen. Ich freue mich total.”

Auch für Tracey Hannah ist der Sieg in Innsbruck ein willkommener Erfolg nach einer enttäuschenden Frühsaison. Die dreifache Gesamtsiegerin im Crankworx Downhill musste nach einem heftigen Sturz im Redwoods Downhill bereits am zweiten Wettkampftag von Crankworx Rotorua wieder abreisen. Umso mehr freute sich die Australierin über den Sieg beim zweiten Crankworx-Stopp in Innsbruck.

„In Rotorua war ich schon mega enttäuscht”, gibt die 30-Jährige zu. „Gleich beim Saisonauftakt so zu stürzen ist echt hart. Ich freue mich immer total auf Crankworx und peile jedes Jahr den Sieg in der Gesamtwertung an. Ich freue mich sehr über Platz eins hier in Innsbruck, auf einer meiner Lieblingsstrecken im ganzen Rennkalender. Ich fühlte mich gut und wusste, dass heute viel drin ist. Auf der Strecke ist alles aufgegangen.“

Mit einer Zeit von 3:11,39 überholte Hannah die bis dahin in Führung liegende US-Amerikanerin Jill (3:16,96). Wie bereits 2017 ging Platz drei an die Schweizerin Emilie Siegenthaler (3:18,50).

Der Kurs in Innsbruck mag zwar eine von Hannahs Lieblingsstrecken sein, doch die trockenen und unberechenbaren Bedingungen waren auch für die Australierin eine Herausforderung.

„Ganz oben war es ziemlich schwierig. Die Bedingungen auf der Strecke haben sich mit der Zeit geändert. Am Anfang des Rennens war der Boden echt glatt und ein bisschen feucht. Da war noch viel Dirt und man hat die Wurzeln nicht so richtig gesehen. Gegen Ende gab es überall große Löcher, brutal viel Staub und auf einmal überall Wurzeln, wo man sie am wenigsten erwartet. Ich musste mich an die Bedingungen anpassen. Im oberen Teil bin ich’s ein bisschen zu vorsichtig angegangen, unten auf dem letzten Abschnitt habe ich aber richtig Gas gegeben. Ich wollte das Maximum rausholen. Ich wusste, dass heute mit dem richtigen Speed bei einem fehlerfreien Run ein Sieg möglich ist.“

Hinter den Siegern konnten Blenkinsop und Kintner mit Platz zwei ihren jeweiligen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen. Nach starken Leistungen beim Saisonauftakt in Rotorua führten der Neuseeländer und die US-Amerikanerin vor Crankworx Innsbruck die Wertung im Kampf um den Titel King bzw. Queen of Crankworx an. Auch in Innsbruck konnten beide wertvolle Punkte mitnehmen und führen vor dem dritten Crankworx-Stopp in Les Gets die Gesamtwertung an.

„Letztes Jahr bin ich hier nicht gut gefahren. Meine Erwartungen waren also eher bescheiden“, so Blenkinsop. „Ich wollte einfach mein Bestes geben und schauen, wie es läuft. Mit Platz zwei hinter Danny bin ich total zufrieden. Echt ein cooles Ergebnis”, fügte der Neuseeländer hinzu. Laut Blenkinsop ist der Titel King of Crankworx in der laufenden Saison zwar nicht seine oberste Priorität, doch als Gesamtführender wird er dieses Ziel auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

Kintner hingegen hat schon von Anfang an klar gemacht, dass sie den Gesamtsieg in der World Tour anpeilt. Nach einem souveränen Sieg auf dem Pumptrack am Donnerstag sattelte sie nur wenige Tage später erfolgreich auf die Disziplin Downhill um.

„Es ist schon cool, dass die Disziplinen, die mir liegen, eher am Anfang der Woche stattfinden“, sagte die amtierende Queen of Crankworx. „So habe ich weniger Druck im Downhill. Ich musste mir heute also nicht so viele Gedanken um Punkte und Ergebnisse machen. Gleichzeitig ist es immer gut, wenn ich den anderen Mädels Punkte abnehmen kann. Innsbruck war wieder ein voller Erfolg für mich. Auf geht’s zum nächsten Event!”

Der Besuch der Crankworx World Tour in Innsbruck neigt sich also langsam dem Ende zu, doch für die heimischen Fans gab es am letzten Tag noch ein besonderes Highlight: Lokalmatadorin Valentina Höll (AUT) gewann vor ihrer Familie und einem begeisterten Innsbrucker Publikum die Klasse Pro U19 Female. Ihre Zeit von 3:13,49 hätte sogar für den zweiten Platz in der Klasse Damen Elite gereicht.

„Es ist echt cool zu sehen, welche Fortschritte ich gemacht habe. Dieses Jahr konnte ich sogar mit den Elite-Damen auf dem Pumptrack fahren“, strahlte die 16-Jährige um die Wette. „Ich habe immer noch Zeit, Schritt für Schritt schneller und schneller zu werden, bis ich auch offiziell gegen die besten Frauen in einem Wettkampf antreten kann.“

Charlie Harrison
Danny Hart
Tracey Hannah

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