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Die E-MTB Challenge etabliert sich als neues Rennformat?

Bosch trifft den Zahn der Zeit

Man kann das Rad nicht neu erfinden, oder etwa doch?
Schon lange war kein Thema so umstritten wie das E-MTB. Postet man dazu etwas in den sozialen Medien melden sich die starken Gegner, oder es enthalten sich die Befürworter. Aber so wirklich tritt noch niemand für das Thema elektrisiertes Mountainbike ein, oder trübt der Schein? Warum ist das so? Es sprießen die Medien mit eigenen E-MTB Heften aus dem Boden und kaum ein Bikehersteller kann es sich noch leisten kein E-MTB auf den Markt zu bringen.

Und dann kam Bosch mit dem ersten Rennformat…
Bereits 2017 feierte die Bosch E-MTB Challenge supported by TREK in Riva del Garda im Rahmen des Bikefestivals ihre Premiere. Insgesamt nahmen 137 E-MTBiker bei dem neuartigen Rennformat in 2018 teil. Das sind mehr Teilnehmer als beim Endurorennen. Ist das eventuell die heimliche Befürwortung der MTB Szene für den motorisierten Bikesport?

In 2017 erschien es, als sind Ingenieure, Marketing und Athleten noch am Ausprobieren. Insider der Szene leben meist vorbildlich nach dem Motto „erst ausprobieren und testen, dann urteilen.“ Und um der breiten Masse ein Thema nahezubringen und es medientauglicher zu gestalten, gibt es kein besseres Mittel als ein Rennformat zu etablieren, siehe Enduro!

Die Rennserie
Mit 4 Stops in 4 Ländern verbreitet sich der Hype um den Uphill Flow wie ein Lauffeuerwerk.

1) 30.04.2018: BIKE Festival Garda Trentino in Riva del Garda, Italien

2) 05.05.2018: Bike Days in Solothurn, Schweiz

3) 20.05.2018: BIKE Festival in Willingen, Deutschland

4) 14.07.2018: Salzkammergut Trophy in Bad Goisern, Österreich

Aber es scheint so, als ob dieser Hype, wahrscheinlich gar kein Hype ist, sondern eher eine Entwicklung, welche noch in seinen Babyschuhen steckt und eine große Zukunft besitzt.

Mehr über die #emtbchallenge

Bei der Bosch E-MTB Challenge soll das Miteinander im Vordergrund stehen

Wie funktioniert eine solche E-MTB Challenge?
Im Grunde kann man sich dieses Rennformat wie ein Endurorennen mit Stages vorstellen, nur dass zusätzlich zu den Downhillpassagen auch Uphillstages dazukommen. Es wird der/die beste E-Mountainbiker(in) gekrönt, der/die beste Fahrtechnik in steilen technischen Bergaufsektionen beweist, aber auch ein Downhill Crack ist. Zudem sollte man auch Karten lesen können, denn die Transferstrecke mit seinen Stages wird blind abgefahren und wer Checkpoints übersieht, wird mit 10 Sekunden, welche auf die Rennzeit addiert wird, bestraft. Weitere Strafsekunden gibt es, sobald man in einer sogenannten „No Feet Zone“ ein Bein oder ein anderes Körperteil absetzt. Bei den recht technischen Uphillstages heißt es daher Ruhe bewahren und sein Bike optimal ausbalancieren, was auch für geübte Enduristen eine Herausforderung sein kann, wie das Rennen in Riva bewies.

Wer fuhr bis jetzt mit?
Bosch sicherte sich mit ihrem Uphill Flow Team bereits große Namen wie René Wildhaber, André Wagenknecht und Stefan Schlie. Nach und nach probieren aktive und pensionierte Racer, wie zum Beispiel Greg Callaghan aus dem Cube Action Team (derzeitig auf Platz 8 in der Enduro World Series Weltrangliste) oder Jerome Clementz, Steven Jones, ehemaliger Downhill Racer und sein Kollege Neil Donoghue, ehemaliger UK Gravity Enduro Champion und World Cup Downhill, welche nun im Auftrag von EMBN (electric Mountainbike Network) unterwegs sind, das neuartige Rennformat aus. Auch Hans Rey wollte, bevor er ein Urteil fällte, die Challenge selbst ausprobieren.
Bei den Ladies sind vor allem die Trek Gravity Girls Steffi Marth und Kathi Kuypers zu erwähnen und sehr erfolgreich ist auch Greta Weithaler, ehemalige Cross Country Racerin. Auch Karen Eller von Scott und Franzi Meyer von Ghost ließen sich den Spaß nicht entgehen und machten mit dem Gerücht, dass die Challenge eine „Kaffeefahrt“ ist, endlich Schluss.

René Wildhaber scherzt mit Enduro Pope Enrico Guala und Jerome Clementz
In dieser Zone wird man mit 10 Sekunden bestraft, sobald man einen Fuß vom Pedal nimmt.
Es gibt bei den Challenges auch die Möglichkeit auf leichtere Wege auszuweichen

Komplett neues Trail- Jargon
Erfindet man wirklich das Fahrrad neu? Müsste man diese Aussage anhand der Trail – Gespräche beurteilen, würde man diese Frage mit einem deutlichem JA beantworten. Es ergibt sich ein vollkommen neues Trail – Jargon. Nun wird nicht mehr um das Gewicht der Felgen gebattelt, sondern eher wie leistungsstark der Motor ist, welche Marke nun besser ist, ob ein Bosch mehr Antrittskraft als ein Brose Motor gibt, oder vielleicht hat doch Yamaha oder Shimano die Nase vorne?
Es wird gebibbert, wie viel Akkuleistung man noch übrig hat, um die nächsten 2000HM auf der Tour abzuhaken, obwohl man schon 2500HM hinter sich gelassen hat. Eine solche Reichweite wäre auf dem Trailbike kaum an einem Nachmittag machbar, aber das E-MTB erlaubt uns mehr Trails zu fahren und vor allem höher hinaus zu kommen.

Ausschlaggebend für den Erfolg des Formats ist die breite Ausrichtung:

„Die eMTB-Challenge bietet maximalen Spaßfaktor für Jedermann. Die Strecken sind für geübte Hobby-Biker gut fahrbar und zugleich fordernd für Profis“

so Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems.

Auch die Lupato Brothers hatten sichtlich Spaß bei der Challenge

Die Kollegen von EMBN schleppten ihre Kameraausrüstung mit und testeten das Rennformat:

René Wildhaber sieht das E-MTB unter anderem als Nutzfahrzeug um Trails zu reinigen

Fazit
Wichtig ist, dass das Rennen keine Materialschlacht der Motoren wird, wie im Motorsport, sondern, dass der best geübteste Mountainbiker die Krone des E-MTB Königs beziehungsweise der E-MTB Challenge Queen gewinnt. Dirt wird die Entwicklung der E-MTB Szene mit Adlersaugen verfolgen und euch stets über alle Neuerungen updaten!

Nachruf der Autorin
Als aktive E-MTB Fahrerin, welche aber definitiv nicht auf ihr Dirtjumpbike und ihr geliebtes Trailbike verzichten will, bin ich positiv begeistert von der neuen Möglichkeit die Welt zu erkunden. Das E-MTB macht das Guiden viel einfacher, denn nun muss man nicht auf die konditionellen Umstände der Mitfahrer Rücksicht geben und man kann gemeinsam eine tolle Ausfahrt gestalten.
Das Rennen in Riva del Garda war alles andere als eine Kaffeefahrt. Mein Puls schnellte merkwürdigerweise in die Höhe, sobald es in die Uphill Passagen ging. Niemand wollte sich die Blöße geben, vor allen Mitstreitern den Fuß in einer gut sichtbaren „No Feet Zone“ abzusetzen. Das löste in mir Stressreaktionen aus. Beim Downhill hingegen erging es mir gut und ich freute mich meinem E-MTB Trek Powerfly die Sporen zu geben. Vor dem Start ermahnte uns der Organisator sorgsam mit unserer Akkuleistung umzugehen. Schlussendlich nachdem ich die Strecke mit „Eco“ und „Tour“ gemeistert hatte und mit 3 von 5 Balken ins Ziel fuhr, ärgerte ich mich über meine Krafteinteilung. Es ist schwierig über die Akkueinteilung im Vorfeld zu urteilen, denn ein 90kg Mann braucht definitiv mehr Leistung als wir Mädchen.
Die Uphillstages waren meiner Meinung nach sehr anspruchsvoll und trennen deutlich die Spreu vom Weizen. Ich wurde herausgefordert und aus meiner Komfortzone gelockt. Genauso wie es bei einem Rennen sein sollte.

Greta Weithaler und Kathi Kuypers bieten in Riva, Willingen und Solothurn geführte E-MTB Touren an und geben gerne Tipps
Um das ganze Format Publikums - freundlicher zu machen wird meistens eine Stage direkt auf das Event wie in Solothurn, oder wie in Riva direkt in die Stadt gelegt.
Das Bikefestival Willingen steht vor der Tür, schaut vorbei und macht euch selbst ein Bild von E-MTBs

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