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Kann die Manitou Mattoc Pro mit anderen Federgabeln im 160-mm-Segment mithalten? Wir haben uns das gute Stück einmal vorgeknöpft. Hier erfährst du mehr.

Tests

Die Manitou Mattoc Pro im Test

Es ist für Federgabelhersteller wahrlich nicht einfach, im hart umkämpften 160-mm-Segment Fuß zu fassen. Mit der Fox 36 Float und der Pike von RockShox gibt es nämlich bereits zwei extrem robuste Konkurrenten auf dem Markt, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Doch selbst die beiden Platzhirsche sind nicht frei von Fehlern. Jede Federgabel hat mal einen schlechten Tag. Wenn man sich nicht liebevoll um sie kümmert und sie regelmäßig wartet, kann es zu Aussetzern kommen. Darüber hinaus baumelt an der Fox 36 ein saftiges Preisschild und die Pike hat bekanntlich die Tendenz dazu, etwas nervös zu reagieren. Kann die Manitou Mattoc Pro ihnen Konkurrenz machen?

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Auf den ersten Blick macht die Federgabel von Manitou einen sehr stabilen Eindruck – und das, obwohl ihre Standrohre mit 34 mm einen Hauch schmaler sind als die von Fox und RockShox. Gewichtstechnisch pendelt sich die Mattoc Pro in ähnlichen Gefilden ein wie ihre direkte Konkurrenz: 1,9 kg bringt sie auf die Waage. Die für Manitou typische, nach hinten versetzte Gabelbrücke soll die Steifigkeit erhöhen und dank des patentierten Hexlock-Achssystems ist es ein Kinderspiel, das Rad zu wechseln. Der tapered Gabelschaft und die integrierte Postmount-Aufnahme für 180-mm-Bremsscheiben runden das Bild ab.

Die Manitou Mattoc Pro gibt es in den Farben rot, schwarz und weiß und mit einem Federweg von 140 bis 170 mm, wobei die einzelnen Modelle jeweils 10 mm auseinanderliegen. Beim Offset hat man die Wahl zwischen 41 und 44 mm. Und nun sollte an dieser Stelle wahrscheinlich ein ebenso langer wie langweiliger Textabschnitt über die technischen Besonderheiten der Mattoc folgen, aber seien wir doch mal ehrlich: Dass es sich bei der Dorado-Air-Luftfeder mit hydraulischem Durchschlagschutz [HBO] und dem MC2-Dämpfer um bewährte Features handelt, weiß doch mittlerweile jedes Kind, oder?! Bleibt die Frage: Hat uns die Mattoc Pro überzeugt, ja oder nein?

PERFORMANCE
Es gibt Leute, die behaupten, dass sich die Mattoc Pro wie eine Stahlfedergabel fährt. Unter uns: Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich so eine Gabel selber gefahren bin, deshalb möchte ich mir dazu kein Urteil erlauben. Was ich jedoch bestätigen kann: Ihr Ansprechverhalten ist erstklassig und auf dem Trail brachte das ein gutes Maß an Balance in das Fahrwerk. Der Federweg war immer ausreichend und die Gabel sorgte durch ihren geringen Flex für ein extrem stabiles Fahrgefühl. Im oberen Travelbereich war sie zwar nicht ganz so reaktionsfreudig wie die Pike, aber wie wir alle wissen, ist die Federgabel von RockShox in dieser Beziehung manchmal auch ein wenig übereifrig. Dafür hat die Mattoc selbst derbe Schläge ohne mit der Wimper zu zucken weggesteckt und sich als äußerst standhaft erwiesen.

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Ich hatte die Befürchtung, dass die mit 34 mm relativ schmalen Standrohre der Mattoc mehr flexen würde als die der Konkurrenzprodukte von Fox (36 mm) und RockShox (35 mm). Doch nichts da! Es gab keine Situation, mit der die Manitou Mattoc Pro nicht gut zurechtgekommen ist, und zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass sie mit dem Gelände überfordert war.

Das mitgelieferte Handbuch ist ein wenig kompliziert, da trifft es sich gut, dass die verschiedenen Einstelloptionen der Manitou Mattoc Pro auch ohne seine Hilfe einfach zu verstehen sind. Sowohl die High- als auch Lowspeeddruckstufe lassen sich mit wenigen Klicks nach den eigenen Vorlieben feintunen. Einziger Kritikpunkt: Der Druckstufenregler ist mit kalten Fingern ein wenig knifflig zu bedienen.

FAZIT
Wir haben die Manitou Mattoc Pro an einem brettharten Orange Alpine mit Carbonlaufrädern und einem Lenker von Renthal auf Herz und Nieren geprüft. Denn nur wenn man weiß, wie sich ein Produkt in der Praxis schlägt, kann man sich ein Urteil darüber bilden. Also sind wir mit dem Rad über die verschiedensten Bodenbeläge gebrettert und haben dabei all ihre Einstelloptionen getestet. Dass sie während dieser Ausfahrten eine Menge harter Schläge einstecken musste, versteht sich von selbst. Dennoch hat uns diese Federgabel restlos überzeugt.

Sicher, es gibt Federgabeln, die über noch mehr Einstellmöglichkeiten verfügen als die Mattoc Pro. Aber mal Hand auf’s Herz: Ist weniger nicht manchmal mehr? Warum sollte man viel Geld für ein überladenes Produkt auf den Tisch legen, wenn es auch einfacher und günstiger geht?! Unser Testkandidat konnte auf jeden Fall auch ohne externe Federwegsverstellung (ist so etwas nicht ohnehin vollkommen überbewertet) überzeugen und selbst wenn man auf die mitgelieferten Spacer für die Positivluftkammer verzichtet, ist die Endprogression des Federwegs einwandfrei. Das i-Tüpfelchen des Ganzen ist schließlich das Preis-Leistungs-Verhältnis, denn mit 529 Euro ist die Mattoc Pro erschwinglicher als so manch andere Federgabel auf dem Markt. Kurz: Bei Manitou bekommt man etwas für sein Geld geboten!

Fassen wir noch einmal zusammen: Die Balance zwischen Flexibilität und Steifigkeit ist bei der Manitou Mattoc Pro nahezu perfekt, was der Kontrolle über das Fahrwerk beim Fahren ungemein zugute kommt. Der Dämpfer reagiert selbst auf harte Schläge gelassen. Insgesamt lässt sich also sagen, dass es sich bei der Manitou Mattoc Pro um eine sehr gute Federgabel handelt, die es ohne Probleme mit der Konkurrenz aufnehmen kann und dabei auch noch verhältnismäßig günstig ist.

Kann die Manitou Mattoc Pro mit anderen Federgabeln im 160-mm-Segment mithalten? Definitiv! Wir können sie ohne Einschränkungen weiterempfehlen!

UVP: 529,– Euro

www.manitoumtb.com

Text/Fotos: Steve Jones

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