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Beyond the Bike | Cam Zink

Cam Zink - hört man diesen Namen hat man automatisch gewisse Bilder im Kopf. 2013 hat er Geschichte geschrieben, als er den größten Backflip der Red Bull Rampage gesprungen ist. Und im August diesen Jahres hat er auch noch den Weltrekord für den größten Backflip aufgestellt, der jemals mit einem Mountainbike versucht wurde - passender Weise auch noch im Mammoth Resort.

Neben all dem, was er auf zwei Rädern erreicht hat, haben zwei kleine Füße wohl die größte Veränderung in seinem Leben hervorgerufen. Seine Tochter Ayla wurde nur ein paar Tage nach der Rampage 2013 geboren. Nach seiner wilden Jugend an der Spitze der Freeride Szene, seiner Bruchlandung nach dem Canyon Gap und seinen massiven Backflips, ist er nun zum Familienmenschen geworden. Er ist vielleicht nicht das, was man von einem Freerider erwarten würde; während er immer versucht für sich und den Sport neue Grenzen auszuloten, steht auf der anderen Seite eine kleine Familie und ein großer Hund, das ist Cam Zink.

Stell dir Folgendes vor: ein Mini Cameron Zink ganz in schwarz gekleidet. Schwarze Jeans Hose, schwarze Jeans Jacke. Schwarze Mütze. Stell dir MiniCam vor, wie er auf seinem alten Schwinn Predator rumfährt und so tut, als wäre er Michael Knight und sein Fahrrad Kit. Und das Ganze im Alter von gerade mal vier Jahren. Knight Rider – mit BMX Flair. Das ist Cams erste Erinnerung ans Biken. Mit so einem Start musste Cam große Pläne schmieden. World Cups. Rampage. Weltmeister. Groß eben!

Fakt ist, Cameron Zink ist viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Ja, er nimmt Sprünge, bei denen uns die Kinnlade runter klappt. Ja, er wirkt unerschütterlich was Angst betrifft. Aber dieser Typ, der in jedem Freeride- und Slopestyle Highlight Video seit 2010 zu sehen ist, ist weit mehr als nur ein weiterer Verrückter auf einem Mountainbike. Er ist Vater, Verlobter, Sohn und Bruder. Er ist Zocker. Er ist ein Geschäftsmann. Ein Künstler. Ein echtes Universalgenie. Und vor allen Dingen ist Cam Zink unglaublich intelligent. Seine Verwandlung vom Punk zum professionellen Athleten und Unternehmer beschert ihm einen umfangreichen Lebenslauf.

Bis zum heutigen Tag besteht Cam darauf, dass Kyle der beste Mountainbiker der Welt ist.

Cams Fahrradwurzeln liegen im Rennfahren. Er hat sogar den Typen, der seit 18 Jahren sein bester Freund ist, auf einem Rennen kennengelernt. Als Cam gerade mal 10 Jahre alt war, hat er bei einem Event seine Kette verloren. Als er deprimiert am Ende der Strecke saß, kam ein Kind in kompletter Renn-Montur auf ihn zu und meinte, „Kettenführung, Mann!“. Dieses Kind war Kyle Strait. Mehr als die Hälfte ihres Lebens haben die beiden riesige Lines ausprobiert, sich gegenseitig angefeuert und sich zu Erfolgen gepusht, die in die Geschichte eingegangen sind. Bis zum heutigen Tag besteht Cam darauf, dass Kyle der beste Mountainbiker der Welt ist.

Selbst als routinierter Veteran ist Cams Fahrstil immer noch kontrovers. Kein anderer lotet die Grenzen so sehr aus wie er. Sein 360 vom Icon Sender bei der Rampage 2010 war zu diesem Zeitpunkt der waghalsigste Trick, der jemals auf einem Bike versucht, geschweige denn gestanden, wurde. 2012 hatte Cam zwei der fettesten Stürze überhaupt als er seinen 20m Backflip beim Crankworx zu weit drehte und als er das Canyon Gap bei der Rampage viel zu weit sprang. Beide Male ist er ohne auch nur zu fluchen wieder aufgestanden. 2013 hat er seinen Platz als neuer Evel Knievel gefestigt, als er den schon grotesk großen Backflip vom Icon Sender sprang, während seine Verlobte nur zwei Tage später ihr erstes gemeinsames Kind zur Welt brachte.

Viele fragen, „warum?“. Welche Motivation steht dahinter, wenn man so etwas Gefährliches macht, während man gerade ein Kind erwartet? Viele nannten ihn waghalsig, verrückt und egoistisch. Aber diese Worte wurden ausgesprochen ohne die Geschichte aus Cams Perspektive zu kennen. „Ich muss die Sachen machen, von denen ich weiß, dass ich sie kann. Auch wenn es vielleicht egoistisch wirkt. Ich muss für meine Familie sorgen“. Was für viele fahrlässig wirkt ist Cams Form von Büroalltag, genau wie sein Weltrekord-Backflip, den er so sauber landete, dass es ganz leicht aussah. Kurt Sorge nannte ihn einmal den „selbstbewusstesten Mann der Mountainbike Szene“ und seine Verlobte Amanda sieht das genauso. „Er hat so viel Selbstvertrauen“, sagt sie, „er lässt sich einfach nicht verrückt machen. Ich bekomme wirklich Angst, aber er beteuert immer wieder, dass er es nicht tun würde, wenn er sich nicht 100%ig sicher wäre, dass er die Fähigkeiten dazu hat. Und das beruhigt mich immer sehr“.

Der selbstbewussteste Mann der Mountainbike Szene – Kurt Sorge

Mit seinem Hang der Stunt Man der Freeride Szene zu sein will Cam mehr als nur für seine Familie sorgen. Er hat diesen inneren Drang, der ihn antreibt, die nächste große Sache zu planen. Etwa als Kranked 2 raus kam, hat er Brett Tippie und Richey Schley im Wettkampf gesehen und dachte sich, „ich könnte die beiden besiegen!“. Zu dieser Zeit ist er aber gerade World Cup Rennen gefahren und hat Titel beim Dual Slalom gewonnen. Erst nach seinem besten Rennergebnis in Mont Saint Anne 2006 (einem respektabler 54. Platz) hat er sich dazu entschlossen sich auf Slopestyle und Freeride zu konzentrieren. Er musste realisieren, dass sich ein 54. Platz nicht wirklich auszahlt und, dass er beim Tricksen einfach besser ist. Kurz nach seinem Mont Saint Anne Rennen hat er beim Slopestyle Contest in Whistler teilgenommen und seinen ersten Crankworx Titel gewonnen.

Es gibt nur wenige Fahrer, die so viel erreicht haben, wie Cam Zink – und er ist an alles mit Unternehmergeist ran gegangen. „Es ist schwer eine Karriere zu managen und an der Spitze zu bleiben. Ich gehe nicht wie die meisten Leute ins Bett,“ sagt er. Neben seiner Mountainbike Karriere hat Cam auch noch ein kleines Unternehmen. Sensus Grips hat sich bereits als guter Ausgleich für ihn bewährt. Cams Kreativität und seine künstlerische Ader ist in jedem Sensus Detail zu erkennen. Er kümmert sich allein um Kreatives, Marketing und Grafik Design. Dabei war seine Motivation ganz einfach. „Ich wusste einfach, dass ich bessere Griffe herstellen kann“, sagt er. Sensus ist für Cam mehr als nur eine Offseason-Beschäftigung. Es fungierte als Business School und lehrte ihm, wie man aus dem Nichts eine Firma gründet und leitet. Und auch ein paar Gags kommen nicht zu kurz. Der Vorzeige-Griff der Firma, der Swayze ist eine Hommage an – richtig geraten – Patrick Swayze. „Er ist so ziemlich der krasseste Typ, der jemals gelebt hat,“ lacht Cam. Cams Geschäftssinn wurde durch Sensus geprägt, aber durch sein Engagement bei YT Industries wird er sich weiter entwickeln, da die Marke 2015 auch den nordamerikanischen Markt erobern möchte.

Egal ob Cam Zink weitere Weltrekorde mit seinem Bike aufstellen wird oder Produkte kreiert, von denen wir alle profitieren; er würde dem Sport, der ihm alles gegeben hat, niemals den Rücken kehren. „Ich möchte, dass sich die Leute daran erinnern, dass ich den Sport gepusht habe, und ich will sicher stellen, dass ich mehr aus dem Mountainbiken raus hole, als es aus mir raus holt“, sagt er.

Seine Tochter Ayla kichert und kreischt, „Dada“, während sie ihm ums Haus hinterher läuft. In diesem Moment wird deutlich, dass Mountainbiken nicht an Cams Familienleben ran kommt.

Cam Zink Familie

Weitere Folgen von „Beyond the Bike“: Danny Hart | Casey Brown

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