Mondraker Summum Carbon Pro Team
„Look at the whip! How can Danny Hart sit down with balls that big, dude?“. Diese Sätze von Rob Warner aus dem Jahr 2011 verbindet man mit vier Dingen: Matsch, unglaubliche Radkontrolle, Danny Hart und Giant Glory. Ein Lauf für die Ewigkeit - doch die Kombination von Hart und Giant ist ja nun Geschichte! Danny Hart fährt ab sofort auf einem Mondraker Summum Carbon Pro Team, das wir im spanischen Bikepark La Fenasosa getestet haben.
Der spanische Hersteller Mondraker, benannt nach einem Zauberer aus dem Comic „The Marvelous Spiderman“, hat den König von Champéry unter Vertrag genommen und präsentiert ihn samt neuer DH-Kanone in der Nähe von Alicante im Bikepark La Fenasosa. Matsch und Schlamm sind hier im Süden Spaniens nicht so das Thema und die Strecken in La Fenasosa sind mit Felsen und Geröll übersäht, staubtrocken und zum Teil recht zorniges Geläuf.
Mondraker hat mit dem neuen Summum Carbon Pro Team genau das richtige Gerät parat, um auf diesen Strecken abwärts zu kommen und beschreibt die Eigenschaften unter dem kurzen Slogan „Super Faster“. So oder so ähnlich sprechen natürlich fast alle Hersteller über ihre neuen Downhill-Modelle und im ersten Moment hören sich die Eckdaten relativ normal für ein aktuelles DH-Bike an: 27,5 Zoll, wahlweise Fox oder Marzocchi Fahrwerk, SRAM X0 DH und natürlich Vollcarbonrahmen.
Das Summum Carbon Pro Team ist aber etwas anders als andere Bikes dieser Klasse, denn der Hauptrahmen ohne Dämpfer ist mit 2,83 Kilo ein ziemliches Fliegengewicht. Komplett wiegt die Team-Version 14,91 Kilo und die Pro-Version nur 490 Gramm mehr! Beide Versionen unterscheiden sich in der Ausstattung, nicht aber beim Rahmen und sind in drei Größen erhältlich (S: 15,5“ / M: 17“ / L: 19“).
Mit meinen 1,83 m habe ich mich für Größe L entschieden und habe direkt ein gutes Gefühl. Das Teil passt! Größere Kollegen haben zwar leider nicht die Möglichkeit einen noch größeren Rahmen zu wählen, die fehlende Oberrohr-Länge lässt sich aber durch einen etwas längeren Vorbau kompensieren. Auf den verblockten Abschnitten der Strecken ist das Summum die perfekte Wahl und macht allen Beteiligten des Pressecamps sichtlich Spaß. Viele Steinfelder, die ihrem Namen alle Ehre machen – und dennoch hat man mit dem Bike nicht das Gefühl, nur mit Überleben beschäftigt zu sein! Das Summum fährt sich trotz des langen Radstands agil und bietet in allen Situationen ein sicheres Gefühl, das es einem erlaubt, die übliche Komfortzone etwas zu erweitern.
Für mich ist es eindeutig ein Rad, bei dem ich nicht lange überlegen müsste. Der Look, die Ausstattung, das abnormal niedrige Gewicht, das agile und dennoch entspannte Fahrgefühl sprechen für sich und die Lifetime-Warranty könnten mich zur Plünderung meiner Altersvorsorge bringen. Leider ist das bei knapp über 8.000 Schleifen für die Teamversion auch nötig, aber auch die Pro-Variante für etwa 3000 € weniger ist voll und ganz racetauglich, insbesondere da es den gleichen Rahmen hat. Wer sich seinen Bock lieber selbst aufbauen will, kann natürlich auch nur das Rahmenset für 3.599 € erwerben – dieses kommt dann inklusive FOX DHX RC4 Factory Kashima, verstellbarem FSA N°9 Headset und Vorbau. Das neue MS-Mondraker-Worldcup-Team ist mit Emmeline Ragot, Danny Hart, Markus Pekoll, Innes Graham und dem neuen Arbeitsgerät Mondraker Summum Team für mich einer der Favoriten für die kommende Saison. Sollte der Slogan „Super Faster“ stimmen, könnte vielleicht ja auch wieder ein Lauf für die Ewigkeit dabei rauskommen.