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© Tom Bause

Mondraker Dune Carbon

Gestern und ganz pünktlich zum offiziellen Release des neuen Mondraker Dune Carbon durfte ich mit Emmeline Ragots Team-Version ein paar Trails rund um Innsbruck abgrasen und mich von den Qualitäten des neuen Carbon-Enduros überzeugen. Ein wunderbarer Tag in Innsbruck!

Vor einigen Tagen kam MS Mondraker Teamchef Lukas Haider auf die Idee, einen Special Release-Day mit mir in Innsbruck zu veranstalten. Er besorgte Emmeline Ragots „Trainingsbike“ also das neue Mondraker Dune XR in Größe S, zum Testen und lud mich auf eine Runde auf die Trails rund um Innsbruck ein. Die Idee klang ziemlich überzeugend und begeisterte mich sofort. Hatte ich zunächst noch Bedenken, ob mir ein Mondraker mit der superlangen Forward Geometry auch tatsächlich passen würde, schoss mir im nächsten Moment durch den Kopf, dass Downhill-Teamfahrerin Emmeline Ragot mit ihren 1,59 m sogar noch fünf Zentimeter kleiner ist als ich. Meine Bedenken warf ich also schnell über Bord und war gespannt auf die neue Carbon-Maschine aus Spanien.

Aufsitzen und losschießen

Beim ersten Aufsitzen fühlte ich mich direkt wohl auf dem Bike, merkte allerdings auch, dass ich gestreckter auf dem Rad saß als auf anderen Bikes. Ein Blick in die Geometrie-Tabelle erklärte dieses Phänomen schnell: Mein momentanes Dauertestbike von LIV hat eine Oberrohrlänge von 56 cm, bei Mondraker sind es satte 5 cm mehr. In Kombination mit einem kurzen Vorbau ergibt sich beim Dune (und anderen Mondraker Modellen) ein stabileres Fahrverhalten als bei anderen Bikes; eine Laufruhe, die Vertrauen ins Bike schafft und zu mehr Geschwindigkeit animiert. Also genau das Richtige für mich und den modernen Enduro-Rennfahrer! Der Lenker von Emmeline kam mir anfangs noch weit weg vor, allerdings verschwand dieses Gefühl direkt bei der ersten Abfahrt. Bei Bergauf-Passagen würde ich persönlichen einen Lenker mit etwas mehr Backsweep bevorzugen.

© Tom Bause

Dune XR in der Team-Ausstattung

Marzocchi stellt die Federgabeln und Dämpfer für das MS Mondraker Enduro Team (Edgar Carballo/ ESP, Matthias Stonig/ AUT), serienmäßig werden beim Mondraker Dune Carbon allerdings FOX- und RockShox- Fahrwerke verbaut. Meine Eindrücke, die ich mit der Team-Version gemacht habe, möchte ich hier kurz schildern:

Da das Bike noch auf Downhillerin Emmeline Ragot eingestellt war, war ich ziemlich neugierig, ob ich mit ihrem Setup klar kommen würde. Fast wie erwartet, war es mir einen Tick zu straff, so dass wir nach der ersten Abfahrt etwas Luft aus der Marzocchi 350 NCR Federgabel und dem neuen Marzocchi 053 S3C2R Dämpfer ließen; Druck- und Zugstufe passten ziemlich gut für meinen Geschmack. Der Marzocchi Dämpfer verfügt über die drei Druckstufenmodi URD „Up, Ride, Down“, einer separaten Low- und Highspeed Druckstufenverstellung sowie einem externen Zugstufenrädchen. Ganz schön viele Einstellmöglichkeiten, dachte ich mir auf den ersten Blick. Die Einstellung des Dämpfers verlangt nach einigen Testfahrten. Zufälligerweise kam ich mit Emmelines Einstellungen sehr gut klar. Auffällig, da etwas umständlich zu erreichen, war der Hebel für die Druckstufenmodi, da er recht kurz ausfiel und das Wechseln zwischen den einzelnen Stufen etwas fummelig war. Lukas erklärte mir, dass es sich hierbei um eine kleine MS-RACING spezifische Modifikation handelt, die vom Headmechanic Christian umgesetzt wurde. Grundsätzlich wird jedes Feder- und Dämpfungselement, das von den Teamfahrern eingesetzt wird, von Marzocchi-Techniker Pedro auf die speziellen Wünsche und Bedürfnisse der Fahrer eingestellt.

Den sogenannten Up-Modus des Dämpfers benutzte ich während unserer Tour eigentlich nur testweise. Die kürzeren, wurzeligen Uphill-Passagen meisterte der Ride-Modus perfekt, selbst im Down-Modus klappte der Anstieg ganz gut. Ich hingegen hatte so leichte Probleme mit dem verbauten 32er Kettenblatt des 1×11 Antriebs. Ich kam zwar die Anstiege hoch, musste allerdings schon einiges an Kraft aufwenden und wäre bei einem steilen, einstündigen Alpen-Uphill mit Sicherheit an meine Grenzen geraten. Meine Waden verlangen nach einem kleineren Kettenblatt! Team-spezifisch am Mondraker Dune Carbon sind außerdem die Bereifung von Schwalbe, Lenker und Vorbau von Renthal sowie die Laufräder von DT Swiss, die das Team extra von seinem Spezialisten „Pancho“ aus Oberösterreich einspeichen lässt. So viel zur Teamvariante; schauen wir uns doch mal dem Mondraker-Team beim spaßigen Endurieren zu!

Weitere Features

Das Dune Carbon ist seinem stolzen Preis entsprechend mit vielen guten und sinnvollen Ideen durchzogen: Zuallererst ist der Voll-Carbonrahmen zu nennen, der durch das überlegte Industriedesign auch in puncto Formvollendung punkten kann. Die Geometrie des Bikes lässt sich zusätzlich an die eigenen Bedürfnisse anpassen, indem der Lenkwinkel von 65 – 67° variiert und die Kettenstrebe durch ein flexibles Ausfallende um 10 mm gekürzt oder verlängert werden kann. Zudem vereint das Mondraker gleich beide Bedeutungen von Laufruhe in sich: Zum einen liegt es satt auf dem Trail, was mir beim Fahren sehr zu Gute kam und mich zu mehr Geschwindigkeit verleitete. Zum anderen kann man mit dem Bike fast katzenartig über den Trail schießen. Keine klackernden Zug-Leitungen stören den Fahrgenuss und ein integrierter Carbon Chain Guard verhindert das Klappern und Abspringen der Kette.

Die Serienausstattung

Das Dune Carbon ist drei unterschiedlichen Serien-Ausstattungen erhältlich. Zudem gibt es auch eine geldbeutelschonendere Aluminium-Variante in anderen Farben. Für das Dune Carbon XR, das Top-Modell, ergibt sich folgende Serien-Ausstattung:

Rahmen: Dune Steath full Carbon Zero Suspension System FG 160 mm

Dämpfer: Fox Float X2 Factory Kashima 215 x 63,5 mm

Gabel: Fox 36 27,5 Float HSC LSC FIT Factory Kashima 15 mm Tapered 170 mm

Steuersatz: FSA N°42 ACB Bearings integrated Tapered 1-1/8″->1/5″

Vorbau: Onoff Stoic FG 35 mm

Lenker: Onoff Stoic UD Carbon 0,5″ rise 780 mm

Griffe: Onoff Diamond, 1lock-on, 130 mm

Sattelstütze: RockShox Reverb Stealth 31,6 mm

Sattel: SDG Circuit MTB

Bremsen: Sram Guide RSC 180 mm / 180 mm

Felgen: Mavic Crossmax Pro XL LTD 27,5 23 mm internal width, tubeless. 24H

Speichen: Mavic Zicral, straight pull, round

Vorderrad-Nabe: Mavic Crossmax XL, alloy axle, adjustable sealed bearings, 15 mm

Hinterrad-Nabe: Mavic Crossmax XL,, alloy axle, 12 x 142 mm XXD 1×11 Rear axle DT RWS

Reifen: V: Crossmax Charge XT Ltd Front 2,4 / H: Crossmax Quest XL Ltd Rear 2,4

Kurbel: Sram X01, 24 mm spindle, 94 BCD, 170 mm, 32T X-SYNK chainring

Tretlager: Sram GXP XR, sealed bearings, 73 mm

Kette: Sram PXC1 11s

Schaltwerk: Sram X01 Type2 1x11s carbon long cage X-Horizon actuation

Trigger: Sram Trigger X01 11s, carbon. X-Actuation, Zero Loss Technology

Kassette: Sram PG-1180, 10-42T 11s, XXD freehub only

Gewicht: 12,9 kg

Preis: 8.999 EUR

Fazit Mondraker Dune Carbon

Nicht nur hatte ich die Ehre, Emmeline Ragots Bike zu fahren, sondern ich durfte als eine der ersten das Carbon-Schiff von Mondraker testen. Das Handling des Bikes auf den teilweise wurzeligen, steinigen, trockenen und schnellen Trails rund um Innsbruck gefiel mir sehr gut. Das Rad neigt weder zu nervösem Ausbrechen noch zu schwerfälligem Gerumpel, stattdessen fliegt es ausgeglichen und nahezu geräuschlos über den Trail. Einzig die Marzocchi 350 NCR lieferte beim Ein- und Ausfedern mit einem deftigen Schmatzen die einzige Geräuschkulisse. Die Bremskraft des Bikes war mit der Guide RSC enorm und für eine 57 Kilo schwere Fahrerin vielleicht sogar etwas überdimensioniert. Allerdings weiß ich es sehr zu schätzen, wenn mein Bike schnell reagiert und ich auf den Punkt genau anhalten kann.

Die Innsbrucker Trails haben ihren Beitrag zu einem perfekten Tag geleistet, der mir bewusst gemacht hat, dass es eine der besten Entscheidungen ever war, meinen Wohnort in die Alpen zu verlegen! Ich bin gespannt auf das, was noch kommt, denn noch stehe ich ganz am Anfang einer großartigen Reise.

© Tom Bause

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