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Morgane Charre im Interview

2012 nahm sie zum ersten Mal an der Downhill-Weltmeisterschaft in Leogang teil – und schaffte es sofort nach oben auf das Podest. Während Morgane Charre zuvor für Evil Bikes unterwegs war, fährt die 24-jährige Französin in der kommenden Saison für das Solid-Reverse Factory Racing Team. Wir haben uns vergangene Woche im Trainingscamp in Málaga mit der Weltmeisterin von 2012 unterhalten.

© Fabian Rapp

Morgane, bei dir zu Hause in Annecy liegt momentan viel Schnee. Wie war es, der Kälte für 10 Tage zu entfliehen?

Das tat richtig gut. Aufgrund des Wetters bin ich in letzter Zeit nicht wirklich viel auf meinem Bike gesessen und deswegen war es umso schöner, an einem sonnigen Ort zu sein und gute Trails zu fahren.

Was heißt für dich „nicht viel auf dem Bike gesessen“?

Seit September war ich vielleicht drei Tage auf meinem Downhill-Bike und sonst noch ein paar wenige Tage auf dem Enduro-Rad unterwegs.

Wie fandest du die Trails in Südspanien?

Ich war das erste Mal in der Region unterwegs und die Tracks gefielen mir richtig gut. Keiner ist mit dem anderen vergleichbar, alle Tracks sind ziemlich unterschiedlich. Sandige Corner, Bäume, Felsen, Sprünge – die Variationen hier sind sehr interessant.

Warst du hauptsächlich hier, um Spaß auf dem Rad zu haben oder hattest du einen bestimmten Fokus?

Da ich bis jetzt eigentlich noch niemanden vom Solid-Team kannte, war es für mich wichtig,  jeden hier erst einmal kennenzulernen und mich an mein neues Fahrrad zu gewöhnen. Ansonsten wollte ich die Zeit hier hauptsächlich genießen und Spaß am Fahren haben.

Und kommst du mit deinem Bike gut zurecht?

Ja, ich mag es wirklich. Solid hat für mich ein Bike mit einer speziellen Geometrie entwickelt. Das Strike ist etwas kleiner, wurde speziell an meine Bedürfnisse angepasst und in der Geometrie verändert. Ich wurde von Anfang an miteinbezogen und wir werden eventuell noch weitere Modelle zusammen realisieren. Mein Girlie-Bike passt also perfekt. 

Hast du also zum Vergleich auch die Standardgrößen probiert?

Ja, das habe ich einmal zu Hause getestet. Zudem haben wir hier in Spanien die Strike-Prototypen von 2016 und auch verschiedene Dämpfereinstellungen getestet. Ich fühle mich aber eindeutig besser auf der Girl-Version. Die Standardgröße ist mir eindeutig zu groß und ich werde schneller müde. Meine Version ist ausserdem auch noch leichter.

Das ist nun deine erste Saison mit Solid. Wie kommst du mit dem Team klar?

Wirklich gut. Die Leute der Solid-Family sind wirklich nett und auch meine Teammates Harry Molloy, Josh Lowe, Stefan Garlicki, Joe Connell und Joshua Barth sind coole Jungs. Da Solid eine relativ kleine Firma ist, haben wir mit allen Personen direkt zu tun und werden auch in vieles involviert. Es ist ziemlich gut und auch sehr interessant, dass wir oft gefragt werden, ob und was sie noch verbessern könnten.

Das Solid Strike in der kleineren Girl-Variante © Fabian Rapp

Und was willst du dieses Jahr mit Solid erreichen?

Da ich letzte Saison keine wirklich gute Saison hatte, will ich erst einmal einfach wieder Vertrauen gewinnen. Natürlich sind dann aber Podiumsplätze beim Weltcup mein Ziel.

Der erste World Cup wird ja in Lourdes sein. Hast du da als Französin einen Heimvorteil?

Naja, Heimvorteil habe ich nicht wirklich, denn Lourdes liegt ja nicht wirklich in der Nähe von meinem Zuhause. Ich war aber vor zwei Jahren für ein paar Tage da und der Kurs gefällt mir richtig, richtig gut. Ich mag die steile und technische Strecke – eine richtig gute Sache. Deswegen freue ich mich riesig darauf.

Doch bis die Saison losgeht geht’s jetzt nochmals zurück nach Annecy in die verschneiten Alpen…

Ja, das ist nach fast zwei Wochen hier im Süden jetzt schon ziemlich schwierig. Meine Freunde zu Hause haben auf  Facebook die Bilder vom Schnee und Skifahren gepostet. Ich freue mich ja schon, auch wieder auf den Skis zu stehen, aber anfangs wird das schon etwas hart werden.

© Fabian Rapp
Morgane hat sich auf ihrem neuen Bike schon eingegroovt. © Fabian Rapp
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