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© Sebastian Schieck

Rückblick: Nordkette Downhill PRO

Am vergangenen Wochenende durfte der Nordkette Singletrail wieder einmal beweisen, warum er so berühmt-beüchtigt ist. Beim Nordkette Downhill PRO Rennen gaben sich Locals und World Cup Profis quasi die Klinke in die Hand und battelten um die besten Zeiten. Ein Rückblick auf ein ziemlich hartes Rennen.

Die Nordkette! Erhaben und beeindruckend grenzt ein Teil des Karwendels direkt an die Stadt Innsbruck. Was für den Flachlandtiroler einfach unglaublich scheint, ist in Innsbruck Realität: Man steigt in der Stadt in den Lift bzw. die Bahn ein und erreicht in circa einer halben Stunde die Bergstation Seegrube. Von dort starteten auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Downhiller zum Nordkette Downhill PRO, einem der anstrengendsten Downhillrennen, die es in Europa gibt.

Auf einer der wenigen legalen Mountainbike-Strecken Innsbrucks, dem Nordkette Singletrail, traten Locals gegen World Cup Profis an und lieferten sich auf dem supersteilen Trail ein kräftezehrendes Rennen. 4,2 km Länge, 1.000 Höhenmeter und ein Gefälle bis zu 36 Prozent. Wo es im letzten Jahr noch neblig, feucht und rutschig zuging, mussten die Teilnehmer auf staubtrockenen, losen Trails Ihr Bestes geben. Zahlreiche Zuschauer säumten die Strecke und feuerten bei bestem Wetter die Jungs und Mädels an.

Perfekte Kombi: Unten Stadt, oben Berge © Sebastian Schieck

Die Damen durften in diesem Jahr zusammen mit den Junioren am tiefer gelegenen Start losfahren, während die Herren die volle Distanz auf sich nehmen mussten. Für die World Cup Profis stellte die Strecke definitiv eine Herausforderung dar, denn normalerweise geben sie auf viel kürzeren Strecken Gas. An der Nordkette hingegen muss man sich die Kräfte gut einteilen und vor allem nicht aufs Ganze gehen. Wer hier gut dosiert hinab fährt, entgeht der Gefahr, zu stark zu bremsen, den Flow zu verlieren und Fahrfehler zu begehen. Also lieber einen Gang zurück schalten und locker durch den Helm atmen.

Wenn du auf dieser Strecke zu viel willst, dann beginnst du, Fehler zu machen.

so Marcelo Gutierrez Villegas, der im Vorjahr die Nordkette am Schnellsten bezwang. „Die Strecke ist hart, aber solange du locker bleibst und Spaß am Fahren hast, schaffst du es hier irgendwie runter.“ Und Spaß am Fahren hatten sie alle. Insgesamt stellten sich 90 Fahrer der Herausforderung, darunter auch sechs Damen. Noch im letzten Jahr musste Lokal-Matadorin Simone Wechselberger als einzige Lady an den Start gehen, in diesem Jahr bekam sie Unterstützung von beispielweise Tracey Hannah und Elke Rabeder.

Tracey Hannah auf der Nordkette © Sebastian Schieck

Zeitgleich mit dem Nordkette Downhill PRO wurden auch die Österreichischen Downhill Meisterschaften auf der Nordkette ausgetragen. Nachdem der Bikepark Semmering nämlich die ursprünglich dort geplanten Meisterschaften abgesagt hatte, fiel die umstrittene Entscheidung, die ÖM ins Nordkette Downhill PRO zu integrieren. Viele österreichische Downhill-Fahrer scheuten den Weg zur Nordkette – zu lang, zu steil, zu anstrengend für eine ÖM. Aber was dem einen ein Fluch, ist dem anderen ein Segen.

Damen und Junioren

Bei den Damen gewann die World Cup Racerin Tracey Hannah (AUS) vor den beiden Österreicherinnen Elke Rabeder und Simone Wechselberger, die sich in der ÖM die Plätze eins und zwei sichern.Vize-Meisterin Wechselberger ging auf ihrer Heimstrecke aufs Ganze – und wollte scheinbar zu viel: Im Rennlauf vereitelten zwei Stürze eine bessere Platzierung. Aber die Youngster-Lady hat in ihren erst drei Jahren Downhillerfahrung unglaublich viel gelernt, so dass man ihr den ÖM-Titel in Zukunft durchaus zutrauen kann.

Bei den österreichischen Junioren steht Hannes Bichler auf dem obersten Treppchen, in der Klasse U17 setzt Moritz Ribarich, zwei Wochen nach dem Gewinn der inoffiziellen Jugendweltmeisterschaft noch den österreichischen Meistertitel drauf.

Thomas Neyer © Sebastian Schieck

Herren

Bei den Herren standen so illustre Namen wie Wyn Masters, Mik Hannah, Marcelo Gutierrez, Andrew Neethling und Markus Pekoll auf der Startliste. Gutierrez scheint die lange Abfahrt zu liegen, denn er sicherte sich nicht nur im Vorjahr den Sieg, sondern legte in 2015 noch einmal nach. Er blieb als Einziger unter der 10 Minuten Grenze und legte eine Wahnsinnszeit von 9:45.88 hin. Zweiplatzierter wurde der Neuseeländer Wyn Masters. Als Dritter und damit schnellster Österreicher kam David Trummer ins Ziel. Mit einer Zeit von 10:09.31 holte er sich damit den offiziellen Titel „Österreichischer Staatsmeister“. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!

Ergebnisse Nordkette Downhill PRO

HERREN
1. Marcelo Gutierrez | COL | Giant Factory Off-Road | 9:45.88
2. Wyn Masters | NZL | TEAM BULLS – DH | 10:05.46
3. David Trummer | AUT | Ghost RRP | 10:09.31

DAMEN
1. Tracey Hannah | AUS | Polygon UR | 4:59.75
2. Elke Rabeder | AUT | Mauna Loa DH Pro Racing | 5:21.38
3. Simone Wechselberger | AUT | Sportsnut DH Team | 5:58.50

Österreichische Staatsmeisterschaft, Downhill 2015
Herren Elite
1. David Trummer       10:09.31
2. Markus Pekoll          10:21.70
3. Andreas Kolb          10:25.15

Damen Elite
1. Elke Rabeder  5:21.38
2. Simone Wechselberger 5:58.50
3. Lisa Ribarich 6:51.54

Herren Masters
1. Benedikt Purner  10:11.77
2. Gerhard Senfter  10:30.57
3. Willi Hofer 11:31.06

U17
1. Moritz Ribarich 4:31.32
2. Sebastian Pirker 5:12.22
3. Fabian Hussl 5:16.43

Junioren
1. Hannes Bichler 11:34.93
2. Dario Lantschner  11:43.24
3. Markus Daxbacher 12:38.48

Die Video-Highlights des Rennens gibt es hier und Wyn Masters hat es sich nicht nehmen lassen, für eine Folge WynTV durchs Fahrerlager zu ziehen.

Das Nordkette Downhill PRO in Bildern

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