Valentina Höll – The next downhill superstar?
Die junge Österreicherin Valentina Höll ist mittlerweile kein unbeschriebenes Blatt mehr im Downhill Business! In diesem Jahr machte sie mit ziemlich guten Ergebnissen bei verschiedenen Rennen von sich reden und alles begann mit einer oft zitierten Pressemitteilung ihres Sponsors YT, die Vali Anfang des Jahres unter Vertrag nahmen. Am heutigen Tag wird Valentina 13 Jahre alt und nicht nur aus diesem Grund möchten wir sie Euch hier vorstellen.
Im September dieses Jahres besuchten wir Valentina zu Hause in Saalbach-Hinterglemm – dort, wo man abends die Sternschnuppen zählen und das Läuten der Kuhglocken hören kann. Oben auf dem Berg gibt es weit und breit nichts, außer Wiesen, Wälder, Kühe – und das Spielberghaus! Hier leben Sabine und Walter Höll mit den beiden Kids Vali und Joni.
Valentina zählt bereits jetzt schon zu den Ausnahmetalenten im Downhill. In ihrem Alter fährt sie Trails und Downhillstrecken so schnell herunter wie kaum ein anderer aus ihrem Jahrgang. Sie holte sich Bestzeiten beim iXS Rookies Cup und beim Crankworx B-Line Kids Race in Kanada, wo Vali die lokalen DH-Sternchen locker abhängte. Ein Nachwuchs-Talent, auf das auch YT Industries aufmerksam wurde. Vali wird seit Anfang des Jahres vom Bikehersteller aus Forchheim mit allen Mitteln unterstützt, dabei gilt: Alles kann, nichts muss. Vali hat laut Aussage ihrer Eltern mehr Rechte als Pflichten bei YT. Sie wollen Vali dabei helfen, ihren Traum zu leben – und das ist Radlfahren!
Valentina wurde quasi schon mit einem Bike in die Wiege gelegt. Seit sie drei Jahre alt ist, fährt sie Rad. Die Lernkurve ging extrem steil nach oben: Vom Lauf- ging es direkt aufs Fahrrad, Stützräder waren überflüssig. Ihr erstes Fully bekam Valentina mit 8 Jahren, als sie groß genug für ein Kona Stinky mit 24-Zoll-Laufrädern war. Ihre Eltern unterstützten sie von Anfang an, bauten ihr kleine Hindernisse in den Garten, an denen Vali trainieren konnte.
„Vali muss sich immer bewegen, sie ist wie ein kleines Pony.“, sagt Mutter Bine. Vater Walter war das alles nur recht und kümmerte sich immer wieder um neue Herausforderungen für seine Tochter. Da Vali damals das einzige Mädchen in der Klasse war, verbrachte sie ihre Freizeit größtenteils mit Jungs. „Sie ist mehr Rad gefahren als gelaufen“, erinnert sich ihr Papa. „Man musste ihr eigentlich gar nichts beibringen, es wurde ihr alles von uns und den Gästen im Spielberghaus vorgelebt, denn alles bei uns dreht sich ums Biken.“
In Saalbach hat Valentina die perfekten Bedingungen, um ihrer Leidenschaft nachzugehen. Mit den Jungs aus dem Dorf fährt sie ihre Runden, die wenigen Mädels in ihrem Alter hängt Vali locker ab. Ihr Vater ist mit seinem Biker-Latein fast am Ende, so dass sich die Familie professionelle Unterstützung von Frederic Abbou holt, der Vali und seine eigenen Kids im Downhill trainiert. „Mein Papa gibt mir zwar Tipps, aber ich höre lieber auf die Profis“, gibt Vali zu und grinst. Und von den Profis kennt Vali so einige – Cam Zink, Tibor Simai, Antje Kramer oder Patentante Angie Hohenwarter. Alle halten viel von Valentina und sehen großes Potential in ihr. Wie wird es also die nächsten Jahre weitergehen?
Vali träumt von einer professionellen Karriere als Downhillerin, World Cup Fahren steht ganz oben auf der Liste. Von ihrer Familie, ihren Freunden und Sponsoren wird sie dabei in allen Angelegenheiten unterstützt: Egal, ob 800 km bis zum nächsten Rennen oder eine tröstende Umarmung, wenn’s mal nicht so läuft! Oma, Opa, Vater, Mutter – alle sind stolz auf den Downhill-Sprössling! Dass man als Rennfahrer nicht nur Erfolge einholt und es auch mal schlechte Zeiten gibt, gehört eben dazu. Das ist etwas, was Vali in den kommenden Jahren wahrscheinlich noch am eigenen Leib erfahren wird. Denn sobald sie mehr Rennen fährt, wird die Konkurrenz auch größer. Und die schläft gewissermaßen nicht!
YT hatte Valis Einzug ins Team mit den Worten „YT Industries holt die Downhill Weltmeisterin 2022 ins Team“ angekündigt. Das ist natürlich eine Ansage, selbst Valentina war darüber etwas überrascht, aber irgendwie auch erfreut. Allerdings kann niemand vorhersagen, wie sich Valis Leidenschaft in den nächsten Jahren entwickeln wird. Sollte sie sich dazu entschließen, die Rennkarriere an den Nagel zu hängen, wird es ihr niemand nachtragen.
2015 stehen allerdings erst mal die fünf Rennen des iXS Rookies Cup an: Steinach, Winterberg, Brandnertal, Serfaus-Fiss-Ladis und Schönried. Papa Walter muss dann wieder die Arschbacken zusammen kneifen und seine Lieblingstochter zu den Rennstrecken fahren!
Wir sind gespannt, wie es in den nächsten Jahren weitergehen wird. Aber zuerst einmal alles Gute zum Dreizehnten, Vali!