Photos: Sam Needham, Sven Martin and Duncan Philpott
Der vierte Tag der Mavic Trans Provence 2016 war nach TP-Standards ein kurzer, heftiger Stich. Die Fahrer starteten bereits von einer großen Höhe und fuhren über die ersten drei Stages und Verbindungsetappen 1400 Tiefenmeter hinab bevor es mit einer Kombination aus Shuttle und selbstständigem Anstieg wieder 1600 Höhenmeter hinauf ging.
Von hier aus, ging die Strecke über einen rutschigen, lockeren und manchmal ausgesetzten Trail direkt 1000 Tiefenmeter hinab bis zu der, bei der TP mittlerweile zur Tradition gehörenden, Bar, wo es ein spätes Mittagessen aus Bier und Eis gab. Standard Mountainbike Ernährung eben.
Hier bei der Trans Provence geht jedem Bier eine Abfahrt voraus.
Nach dem, in Folge des langen Vortages etwas rauen Morgen, waren die Fahrer trotz der verhältnismäßig kurzen Tagesetappe überraschend müde. Marco Osborne aus den USA schob das der enormen Konzentration zu, die die langen, von Steinen durchzogenen Grassabschnitte verlangt hatten. Ludo May aus der Schweiz hielt das konstante Bremsen auf den steilen Abschnitten für verantwortlich und Bry Watt aus Großbritannien nannte schlichtweg seine Angst als Ursache (im Rahmen der TP finden sich immer sehr ausgesetzte Trails).
Bei rutschigen Bodenverhältnissen und ernsthaften Konsequenzen sollte man denken, dass die Fahrer an diesem Tag nicht gerade am Limit unterwegs waren. Doch die Ergebnisse zeichnen ein gegensätzliches Bild: Die Top 5 Fahrer befinden sich in einem Zeitraum von 25 Sekunden, und das bei mehr als 23 Minuten reiner Rennzeit.
Der Gesamtlisten Führende Nico Lau musste heute wieder einstecken: Auf Stage 15 (der dritten des Tages) stürzte der Franzose und verlor dabei wichtige Sekunden der Tageswertung. Francois Bailly-Maitre nutze diese Gelegenheit und sicherte sich den Tagessieg, wobei er seinen Gesamtrückstand gegenüber Lau auf 18 Sekunden reduzierte. Die zwei Franzosen werden sich an den letzten zwei Tagen der Trans provence 2016 ein Kopf an Kopf Rennen liefern.
Der während der ersten Tage des Rennes von technischen Defekten geplagte Brite Mark Scott fand am vierten Tag zu seiner Form zurück und konnte den zweiten Platz der Tageswertung erlangen, den er sich allerdings mit dem Franzosen Yoann Barelli teilen muss. Matti Lehikoinen konnte die Stage 15 gewinnen und wurde so der viert-schnellste des Tages. Marco Osborne vervollständigte mit Platz fünf das Podium.
Bei den Damen herrscht nach wie vor das Kräftemessen zwischen Ines Thoma und Carolin und Anita Gehrig vor. Anita konnte sich dieses mal den Tagessieg sichern, Carolin wurde zweite und Ines dritte. In der Gesamtwertung bedeutet das, dass nur 14 Sekunden Ines, Carolin und Anita (in dieser Reihenfolge) trennen.
Der fünfte Tag des Rennes wird die große Herausforderung: Über 65 KM mit enormen 4300 Tiefenmetern führt das Renen von Valdeblore nach Sospel.
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