Tests

SCOTT Genius LT 710 im Test

Das SCOTT Genius LT 710 hat es der gesamten Redaktion angetan! Wir durften es die letzten Wochen fahren und sind ziemlich begeistert von dem leichtfüßigen Carbon-Schiff! Es kam sowohl bei heimischen Trailtouren zum Einsatz, als auch bei Enduro-Rennen in Belgien, den Alpen und im Erzgebirge! Warum wir so begeistert sind, lest Ihr hier im Biketest!

Das SCOTT Genius LT 710

Das 2014er Genius LT wurde ordentlich überholt und kommt mit einer neuen Rahmenkonstruktion, die noch leichter ist und trotzdem die gewünschte Steifigkeit verspricht. SCOTT sieht das Genius im Grenzbereich zwischen All Mountain und Enduro, womit es Fahrern jeglicher Ausrichtung den gewünschten Fahrspaß bringen soll.

der erste Eindruck

Auf den ersten Blick macht das SCOTT Genius LT einen sehr eleganten und aufgeräumten Eindruck. Während viele Fahrräder heutzutage in knalligen Neon-Farben gehalten sind, herrscht bei diesem Bike Kontrastprogramm. Das Farb-Design ist in schlichtem Schwarz-Weiß gehalten und besticht durch seine simple Eleganz.

Der aufgeräumte Eindruck wird zusätzlich durch die innenverlegten Züge verstärkt, so dass der Rahmen wie aus einem Guss erscheint. Nur das Twinloc-System, mit dem man vom Lenker aus Federgabel und Dämpfer verstellen kann, fällt da –wortwörtlich- aus dem Rahmen. Durch die zusätzlichen Leitungen ist ziemlich viel los am Lenker.

Mit dem SCOTT Genius LT 710 im Trailcenter Rabenberg ©Sascha Bamberg — Im Trailcenter Rabenberg ©Sascha Bamberg

Ansonsten hat SCOTT dem Genius LT 710 ein paar schicke Komponenten spendiert. Syncros Lenker und Vorbau, FOX Federelemente, SRAM Antrieb und SLX Bremsanlage. Der Dämpfer wurde zusammen mit FOX entwickelt und soll dank Traction Control benutzerfreundlicher sein. Dabei kann man den Federweg des Dämpfers verstellen und zwischen 0mm, 110mm oder den vollen 170mm wählen.

Auch die Gabel, eine Custom Fox Float 34 Factory, bringt mit 170mm etwas mehr Federweg als man es von vergleichbaren Enduros gewöhnt ist.

Sowohl Gabel als auch Dämpfer sind mit dem CTD-System ausgestattet, bei dem man zwischen „Climb“, „Trail“ und „Descend“ wählen kann.

Fahreindruck SCOTT Genius LT 710

Schon bei der ersten Probefahrt merkt man direkt: Das Genius ist gemacht, um ordentlich nach vorn zu gehen! Das Fahrrad lässt sich wirklich jeden Anstieg problemlos hoch pedalieren und schneidet dabei sogar besser ab als manches All Mountain Bike. Gerade bei technischen Uphill-Passagen merkt man den Unterschied enorm. Dank Carbon-Rahmen ist das Genius ein echtes Leichtgewicht und lässt sich auch mit wenig Kraft einfach über Wurzeln lupfen, ohne dass man sofort die Kontrolle verliert. Dabei helfen auch die Laufräder in 650B, die einem ein Plus an Traktion und Überrollverhalten sichern.

Testfahrer Joscha in der Toskana Deutschlands auf dem SCOTT Genius LT 710! — Joscha hatte auch seinen Spaß auf dem SCOTT!

Die Bergab-Performance

Nach den hervorragenden Uphill-Passagen freut man sich natürlich umso mehr, wenn es wieder bergab geht. Bei 170mm Federweg waren unsere Erwartungen an die Bergab-Performance auch dementsprechend groß. Der Hinterbau verzeiht allerdings nur wenige Fahrfehler und arbeitet nicht so schluckfreudig wie bei manch anderem Bike. Durch die größeren Laufräder muss das Fahrrad außerdem ein wenig an Agilität einbüßen. Das soll aber nicht bedeuten, dass das Genius weniger Fahrspaß mit sich bringt. Ganz im Gegenteil: Hat man sich erst mal auf das etwas empfindliche Fahrwerk eingestellt, merkt man direkt, wie das Bike nach vorne will! Ein sicheres Gefühl bekommt man noch oben drauf, da man durch den relativ flachen Lenkwinkel und das tiefe Tretlager schön „im“ Bike sitzt. Und auch wenn es mal knifflig wird, schenkt einem das tiefe Oberrohr immer noch genügend Bewegungsfreiheit.

Fazit

Insgesamt kann man sagen, dass das SCOTT Genius LT ein echter Allrounder ist, mit dem man auf jedem Terrain eine Menge Spaß haben kann. Wenn es um das Fine Tuning geht, dann konnte das Bike Uphill etwas mehr überzeugen, als auf dem Weg nach unten. Davon abgesehen hat man mit dem Genius ein Fahrrad an der Hand, das sich auch im Race-Einsatz pudelwohl fühlt und eine Menge Fahrspaß mit sich bringt. Kein Wunder also, dass selbst eingefleischte Downhill-Fahrer wie Brendan Fairclough öfter mal den DH-Boliden gegen das Enduro-Bike tauschen. Mit dem SCOTT Genius hat man auf jeden Fall eine Allzweckwaffe zur Hand.