Die Saison neigt sich so langsam dem Ende und es wird Zeit, die Produkte, die uns stetig auf dem Trail und im Bikepark begleitet haben, mal unter die Lupe zu nehmen und ein Saison-Fazit zu schreiben. Hier und jetzt möchte ich Euch den Archie Enduro Helm vom französischen Hersteller Urge vorstellen, den ich im Langzeittest von April bis Oktober getragen habe.
Die Facts
Der Archie Enduro ist, wie der Name bereits verrät, vor allem für den Enduro-Einsatz konzipiert. Der Full-Face-Helm schließt die Lücke zwischen Halbschalen- und schwerem Downhill-Helm, denn er ist leichter als ein normaler Fullface, hat ein weites Sichtfeld und bietet mehr Schutz als ein Halbschalenhelm. Die Veggie-Variante, wie ich sie die letzten Monate trug, ist zudem aus recycelbaren Leinenfasern hergestellt und somit umweltfreundlicher als eine Carbon-Haube.
Im Einsatz
Da es den Helm nur in den Größen S/M (54-57 cm) bzw L/XL (58-60 cm) gibt, war ich zunächst skeptisch, ob die Größe S/M bei meinem Kopfumfang von 57 cm passen würde. Aber ich hatte Glück – aufgesetzt und direkt ein Match! Der Lieferumfang beinhaltet auch ein weiteres Set Einlagepads, mit denen man die Passform des Helms optimieren kann. Einen schwarzen Transportsack gab’s ebenfalls dazu.
Den Helm habe ich eigentlich bei so ziemlich jeder Gelegenheit aufgesetzt: Auf den naturbelassenen Downhilltrails um Malaga, im Bikepark, bei Downhillrennen und diversen Enduro-Touren. Das Sichtfeld des Helms ist extrem weit und der Kinnbügel ist aufs Minimum reduziert, so dass man viel frischen Fahrtwind ins Gesicht bekommt. Ich hatte keine klaustrophobischen Anfälle in dem Helm und Hitzestaus traten ebenfalls nicht auf.
Mit dem Archie Enduro habe ich mich immer sicher gefühlt: Egal ob Downhillrennen oder Endurotour, der Helm war dabei! Und gerade bei Endurotouren hat er sich bewährt, da ich mit Full Face etwas entspannter fahre und mir keine Sorgen um Kopfverletzungen machen muss. Jedoch hatte ich eine Situation, in der mich der Helm etwas enttäuschte: Auf einem spanischen Downhilltrail blieb ich in einer engen Schneise an einem Stein hängen und ging über den Lenker. Dabei schürfte ich mir das Kinn unschön am Untergrund auf. Sicherlich hat mich der Helm vor schlimmeren Schäden bewahrt, allerdings würde dem Helm ein etwas größerer Kinnschutz sehr gut stehen.
Insgesamt erfüllte der Archie aber alle meine Erwartungen! Er ist äußerst stabil und hat bisher jeden meiner Stürze unbeschadet überstanden. Gut finde ich außerdem den Öffnungsmechanismus: Mit dem Klick-Verschluss lässt sich der Helm einfach öffnen und schließen. Mit D-Verschlüssen an anderen Helmen komme ich nicht gut klar, vor allem dann, wenn ich Handschuhe trage. Ebenfalls ein sinnvolles Detail: Die Nackenpartie des Helms fällt etwas kürzer aus als bei einem Downhill-Helm, damit sich Rucksack und Helm nicht in die Quere kommen.
Bildergalerie
4 BilderHier noch einmal die Features des Helms:
Pro
- Leicht
- ausgezeichnete Belüftung
- das Design
- der Verschluss
- waschbare Pads zum Einlegen und Anpassen an die Kopfform
- sehr gute Verarbeitung
- äußerst robust
- umweltfreundliches Material
- CE-Zertifizierung
Contra
- Kinnpartie recht schmal
Fazit
Der Archie Enduro ist ein sehr guter, robuster Helm, der weder auf dem Kopf noch am Rucksack ein Schwergewicht ist. Die durchdachten Belüftungsöffnungen, das große Sichtfeld und der schmale Kinnbügel verhindern Hitzestau unter dem Helm, der, wie ich finde, ein absoluter Eyecatcher ist. Bei mehreren Stürzen hat er mich vor schlimmen Verletzungen bewahrt und er erfüllt seinen Dienst immer noch tadellos. Einzig allein die schmale Kinnpartie könnte für meinen Geschmack etwas robuster gestaltet werden.
Der Helm ist die richtige Wahl für Menschen, die gern rumplige, geröllige Abfahrten runterbrettern und die Enduro-Rennen fahren. Auch im Bikepark hat sich der Archie bewährt! Wer allerdings brachialen Downhill fährt, sollte besser zum Down-o-Matic von Urge greifen!
Preis: 249€
Gewicht: 820 Gramm
Mehr Infos gibt’s auf www.urgebike.com.
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