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Die Shaper-Story aus Saalbach Hinterglemm

Jetzt wird aufgeräumt...

Ohne den täglichen Einsatz der Shaper-Crew würde es auf den Trails in Saalbach Hinterglemm etwas anders aussehen. Mit Leidenschaft, Schweiß und viel Einsatz pflegen und hegen die Jungs die Trails für uns und beseitigen bedrohliche Hindernisse sowie Geröll und Bremswellen. Der Fotograf Daniel Roos hat die Shaper begleitet, um uns zum einen Lust und Laune auf die kommende Saison in Saalbach Hinterglemm zu machen, aber auch um zu zeigen welcher enormer Aufwand hinter der Bike-Garten-Arbeit steckt. Denn ohne sie hätten wir garantiert nicht diese unvergesslichen Momente auf dem Berg. 

Nach dem Winter kehrt in der alpenländischen Touristenregionen meistens wieder etwas Ruhe ein. Auch in Saalbach, hat man die kalte Jahreszeit erfolgreich überstanden, was aber noch lange nicht heißt Hände in die Hosentaschen und warten bis Frau Holle wieder Schnee aus ihren Kissen schüttet, sondern jetzt heißt es, weiter schaufeln und schufften für die Sommersaison. Die Devise der Saalbacher lautet daher: „Nach der Saison ist vor der Saison!“
Die Pinzgauer Grasberge, in denen sich die die bekannte Doppelgemeinde wiederfindet, sind nämlich nicht nur für die Wintermonate geeignet sondern bietet auch im Sommer rasante Abfahrten für uns.

In den Sommermonaten nehmen nämlich die Bikesportfreunde und die Wanderer die Region unter Beschlag. Doch bevor die Mountainbiker den Berg heimsuchen, muss erstmal ein Frühjahrsputz durchgeführt werden. Seilbahn Revisionen und das Kultivieren der Weiden gehören dazu um die Sommer-Infrasturkutur aktivieren zu können. Saalbach Hinterglemm ist Österreichs Bike-Region Nummer 1, daher gibt es viel zu tun bei diesem großen Trail-Angebot, dass, das Bike-Areal zu bieten hat.

Sobald die Vöglel zwitschern, die Bäume grün werden und die Knospen sprießen beginnt die Arbeit der Park-Shaper. Sie sind dafür zuständig, mit Schaufel und Bagger, die vielen Trails aus dem Winterschlaf zu wecken. Allen voran, Roland Hofer, der Head-Shaper der Crew.

Würden sie nicht täglich, egal ob es gerade schneit, regnet oder die Sonne mit 40 Grad herunter ballert, auf den Bergen unterwegs sein, hätte unser Sport und unsere Freude am Trailsurfen ein abruptes Ende. Eine Crew von Shapern, wirken deshalb Tag täglich gegen die natürliche Entwicklung von Bremswellen, ausgespülten Rinnen und loses Geröll um uns den Flow zu garantieren.

Fotos @ Daniel Roos
Fotos @ Daniel Roos

Wie viel harte Arbeit hinter dem Trailbau steckt ist oft vielen nicht bewusst. Hinter jeder Strecke, hinter jedem Sprung und hinter jedem Anlieger steckt die Shaper-Crew. Neben dem Spaßfaktor, für den die Jungs verantwortlich sind, sorgen sie vor allem für unsere Sicherheit auf den Trails, denn nur gut gebaute und gewartete Strecken bewahren uns vor dem Knock-Out. Denn sie sind es, die unübersichtliche Stellen auf der Strecke wieder sichtbar machen, morsche North-Shores wieder auf Vordermann bringen oder spitze Steine aus der Strecke entfernen die unsere Reife platzen lassen würden wie Luftballone.

Passiert ein Unglück, sind meist einer der Shaper, die erste Person die vor Ort ist und kümmern sich um die Bergung oder leisten Erste Hilfe. Denn keiner, kennt sich so gut aus im Bikepark, wie diejenigen die ihn auch bauen.

Die perfekten Bike-Strecken machen also Spaß, sollen genügend Sicherheit für Einsteiger bieten, sollen aber auch erfahrene Biker einen Kick geben. Die Trails sollen gut gepflegt sein, abwechslungsreich und spannend. All diese Punkte setzten wir Biker voraus wenn wir uns in einen Bikepark begeben. Am besten wäre noch, wenn noch was Neues am Start wäre, denn auf Langeweile hat keiner Bock.

Da steckt auf jeden Fall ganz schön viel Arbeit dahinter!

Mit Roland Hofer, dem Anführer der Heinzelmännchen, haben wir uns über seine Arbeit unterhalten. Er ist einen von denjenigen, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Er hat sein Leben den Bergen verschrieben. Im Sommer verdient Roli sein Geld  mit seiner Firma “ Shape Syndicate“ mit dem Erhalt und Ausbau der Bike Strecken der Region und im Winter arbeitet er im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn und ist für viele der Snowparks im Skigebiet verantwortlich.

Interview mit Roland Hofer:

(PM, Text: Bernhard Niederseer)

Roland stell dich doch bitte mal kurz vor.

Ich heiße Roland Hofer und bin 34 Jahre alt. Ich wohne seit einigen Jahren in Saalbach Hinterglemm, bin aber gebürtiger Bramberger. Mit meiner Arbeit als Shaper habe ich meinen Traumberuf gefunden, da ich meine Leidenschaft für die Berge voll ausleben kann. Und außerdem arbeite ich im lässigsten Bikegebiet in Österreich!

Du bist ein begnadeter Snowboarder und warst auch auf der Freeride World Tour unterwegs. Kannst du auch im Sommer von deiner Erfahrung profitieren?

Logisch, beim Freeriden im Winter ist man auch immer auf der Suche nach der perfekten Line. Das „Gelände lesen“ ist eigentlich das Wichtigste beim Freeriden und dieses Wissen kann ich ideal beim Shapen der Trails nutzen.

Wie muss man sich einen typischen Tag am Berg vorstellen? Seid ihr eigentlich bei jedem Wetter auf den Trails?

Als erstes machen wir eine Kontrollfahrt auf allen Trails. Hier kontrollieren wir, ob die Holzstege, Beschilderungen und Zäune noch heil sind oder ob es Gefahrenstellen gibt. Sicherheit und Kontrolle ist bei dieser actiongeladenen Sportart sehr wichtig. Weiter geht’s dann mit Wartungsarbeiten und Reparaturen. Jede Strecke wird spätestens alle zwei Tage „geshaped“. In Sachen Witterung gibt es für uns „fast“ keine schlechten Tage, ausgenommen bei Sturm, Starkregen oder Gewitter, also wenn es mal richtig ungemütlich am Berg wird. Dann legen auch wir unser Werkzeug beiseite und nutzen die Zeit für andere Sachen. Bevor wir uns täglich in Richtung Berggipfel aufmachen, verrät uns ein erster Blick Richtung Himmel bereits, was in etwa auf uns zukommen wird und wie der restliche Tagesablauf aussieht.

Wie entstehen gewisse Obstacles auf den Trails? Sind hierfür die Shaper verantwortlich oder erfolgt das mit Abstimmung anderer Institutionen?

Wir versuchen, gemeinsam mit den zuständigen Organisationen, die Strecken immer zu optimieren und das Beste aus ihnen herauszuholen. Wir sprechen natürlich auch viel mit Fahrern und den Locals. Leider ist die Umsetzung oft nicht so einfach wie man es gerne möchte. Die Zusammenarbeit mit den Bergbahnen und dem Tourismusverband funktioniert aber tadellos. Das sind gewachsene Strukturen in Saalbach Hinterglemm, weil wir doch schon einige Jahre im Mountainbike-Geschäft mitmischen.

Könnt ihr nach Belieben Trails in die Berge „hauen“ oder habt ihr sehr wohl Einiges zu berücksichtigen, wie zum Beispiel Grundstückseigentümer oder Naturschutzbehörden?

Natürlich nehmen wir Rücksicht auf die Wünsche der Grundstückseigentümer. Auf unseren Strecken sind immer mehrere Besitzer, daher müssen wir auch Kompromisse eingehen. Der eine ist Feuer und Flamme und der andere hat wenig Interesse an einer neuen Streckenführung. In Saalbach Hinterglemm wird sehr viel Wert auf eine schonende Einbindung in die Natur und den Naturschutz gelegt. Das ist auch Grundlage für die Bewilligung und den Bau der Strecken. Insgesamt sind wir aber glücklich, dass wir unsere Trails auf den bewirtschafteten Almen überhaupt anlegen dürfen. Neue Streckenprojekte geschehen deshalb stets im regen Austausch mit den betroffenen Institutionen.

Warum werden an manchen Tagen die Strecken gesperrt? Ist das, weil ihr gerade arbeitet oder hier das Wetter oder andere Faktoren ein Wörtchen mitzureden haben?

Gesperrt wird nur bei starkem Regen, wenn die Strecken sehr rutschig sind und unter knöcheltiefen Schlamm verschwinden. Natürlich auch bei Mäh- und Forstarbeiten oder anderen größeren Baustellen auf der Strecke. Im Normalfall sind aber immer mindestens drei der Haupt-Trails im Tal geöffnet. Das größte für uns Shaper ist, wenn Biker beim Passieren das Tempo reduzieren und die Arbeit auch mal wertschätzen, sprich sich bedanken, ein positives Wort hinterlassen oder einfach mal Verständnis zeigen, sollte eine Strecke aufgrund starkem Regen oder frischer Bauarbeiten gesperrt sein.

Fotos @ Daniel Roos
Fotos @ Daniel Roos

Wie sieht deine Freizeit aus? Bist du selbst viel mit dem Bike in Saalbach Hinterglemm unterwegs oder hast du andere Leidenschaften und Hobbies?

Die Leute gehen immer davon aus, dass Shaper Tag und Nacht auf ihren Bikes unterwegs sind. Leider ist dem meistens nicht so. Abgesehen von den Kontrollfahrten, die zu unchristlichen Zeiten, oftmals aber bei beeindruckenden Sonnenaufgängen durchgeführt werden, findet man wenig Zeit selbst mal mit seinen Freunden biken zu gehen. Wenn ich mal frei habe, sehne ich mich nach einem entspannten und regenerativen Tag weg von Dreck und Bikes, denn der kräftezerrende Job verlangt auch den trainiertesten Leuten so manches ab. Zurzeit ist auch das Paragleiten eine große Leidenschaft von mir. Bei guten Bedingungen gönn ich mir ab und an den Blick aus der Vogelperspektive auf unser schönes Tal.

Fotos @ Daniel Roos
Fotos @ Daniel Roos

Wenn du mal selber Zeit zum Biken findest, auf welchen Strecken bist du am liebsten unterwegs?

Ganz klar: X-Line zum Ballern, Pro Line zum Stylen und Hacklberg Trail zum Abschalten und Runterkommen. Den Hacklberg Trail muss man einfach mal erlebt haben. Die Kombination aus Flow- Trail, beeindruckender Natur und einem Zwischenstopp in der Hacklbergeralm oder dem Bergstadl – das ist „quality time“, wie man sie nur selten erlebt!

Letzte Frage: Hast du Neues zu berichten aus Saalbach Hinterglemm? Auf was können wir uns freuen? Die Saison steht ja vor der Tür, denn am 14.05. öffnet die erste eurer vier Seilbahnen.

Der Hacklberg Trail, die X-Line, die Milka Line und die Blue Line wurden mit neuen Sprüngen, Anliegern und neuen Streckenführungen ausgestattet. Auch die verbleibenden Strecken erhielten ein Facelift und begeistern mit vielen neuen Highlights. Am Evil Eye Trail ist ebenfalls was geplant. Zudem haben wir einige Projekte in Ausarbeitung, die aber noch nicht spruchreif sind. Die sind noch von einigen Verhandlungen bzw. Gesprächen abhängig. Da kommt also noch einiges auf uns zu. Ihr dürft schon mal gespannt sein.

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