Red Bull Rampage – eines der spektakulärsten Action-Sports-Events und Highlight der Freeride Mountainbike World Tour! Wir sahen jede Menge Flips und Whips, Suicide No Handers, Supermans und einfach dicke Big Mountain Action. Der Atem stockte einem nicht nur während der Tricks sondern auch bei den zahlreichen Stürzen.
Insgesamt traten 24 Fahrer beim Finale in der Wüste Utahs an. Ihre Lines und Tricks konnten sie frei wählen, hauptsache die Jury und das Internetpublikum wurden vom Schwierigkeitsgrad, vom fahrerischen Level und dem gezeigten Style überzeugt. Derjenige, der mit den meisten Punkten nach Hause geht, ist Rampage Champion. Maximal erreichbare Punktzahl ist 100, die von einer Jury und Internet-Usern per Live-Voting vergeben wird.
Im ersten Run stachen besonders Andreu Lacondeguy, Kyle Strait (2004 Rampage Champion), Cam Zink und Kelly McGarry heraus. Andreu feuerte mit viel Speed über die Lines und zeigte einen Trick nach dem anderen. Kyle Strait legte die Messlatte mit seinem Suicide No Hander vom Oakley Icon Sender noch ein wenig höher, die Landung gelang ihm perfekt! Er übernahm die Führung mit 87.50 Punkten. Nach ihm folgte sein guter Freund und Kollege Cameron Zink, auf den viele Augen gerichtet waren. Würde er vom Oakley Icon Sender droppen und einen Flip hinlegen? Er hatte sich Großes vorgenommen, denn der Drop ist ganze 15m hoch. Seine hochschwangere Freundin stand am Rand, um seinen Run zu beobachten, was dem Ganzen noch mehr Druck verlieh. Jeder normale Mensch wäre an dieser Stelle ausgestiegen oder hätte sich in Ruhe überlegt, ob es das wert wäre – aber nicht der Mann mit dem unglaublich großen Selbstbewusstsein: Er springt den Drop und legt einen sauberen Back Flip hin!!! Das war der höchste Back Flip auf zwei Rädern in der Geschichte des Action-Sports! Einfach unglaublich!
Unglaublich war dann auch die erreichte Punktzahl nach diesem geschichtsträchtigen Run: Leider reichte es nur für 84.75 Punkte, was ihm den zweiten Platz einbrachte. Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Gegen Ende des ersten Durchlaufs nahm ihm Kelly McGarry den zweiten Platz mit 86.75 Punkten auch noch ab.
Die zweite Hälfte verlief leider nicht ganz so flüssig wie die erste, da die Windstärken zunahmen und es zunehmend gefährlicher für die Fahrer wurde. Diejenigen, die starteten, legten auf ihren vorherigen Lauf noch eine Schippe drauf, was darin mündete, dass man noch mehr Tricks und noch mehr Stürze sah. Brendan Semenuk erwischte es gleich zweimal.
Lacondeguy legte wieder einen sauberen Run hin, den er mit so viel Power und Flow durchzog, dass man den Spaß, den er auf seinen Lines hatte, förmlich nachvollziehen konnte. In einem Affenzahn jagte er bergab und zeigte nach einem Back Flip vom Oakley Sender eine perfekte Landung. Geoff Gulevich wurde in seinem zweiten Lauf vom Pech verfolgt: Nachdem er sich nach dem ersten Sturz schnell wieder aufs Bike schwang, stürzte er kurze Zeit später bei einem 360 noch einmal.
Ebenso erwischte es Logan Bingelli, der nach einem Back Flip vom Oakley Sender schwer stürzte und von den Sanitätern abtransportiert werden musste. Bei solchen Bildern wird einem erst bewusst, wie viel die Jungs bei Big Mountain Contests wirklich riskieren.
Danach folgte eine lange Pause, da auf Grund des starken Windes keine Starts stattfinden konnten. Das Warten nahm leider kein Ende und der Wind wurde einfach nicht schwächer. Gegen 1:20 Uhr CET wurde beschlossen, die Punkte des ersten Runs als finales Ergebnis zu werten. Somit ist Kyle Strait der erste Zweifach-Champion in der Geschichte der Red Bull Rampage! Kelly McGarry wird Zweiter und Cameron Zink Dritter. Schade, dass wir die beiden nicht ein zweites Mal auf dem Bike gesehen haben.
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