Neue Technik und wissenschaftliche Fortschritte erlauben es immer schneller, weiter und höher über uns hinaus zu wachsen. Die Bikes und deren Technologien werden besser und befähigen uns das Unmögliche zu wagen. Die Trails werden steiler, steiniger und schneller gefahren, Dirtjumper ziehen noch verrücktere Tricks über waghalsige Sprünge und es scheint, als werden die Grenzen der Natur neu ausgelotet.
Im Gegensatz dazu stehen unsere körperlichen Voraussetzungen. Der Körper wurde vor Millionen von Jahren von Mutter Natur erschaffen und hat sich seitdem nicht groß verändert, die Technik hingegen sehr. Eine logische Schlussfolgerung ist, dass die Sicherheitstechnik einen Schritt Voraus sein sollte, um all diese Belastungen im Falle eines Sturzes abfangen zu können.
Auswirkungen einer Gehirnerschütterung
Das wohl wichtigste Körperteil ist dabei der Kopf. Ein Sturz „Over the Bars“, kurz „OTB“ gehört zum normalen Mountainbiker Jargon, aber über die Auswirkungen einer Gehirnerschütterung machen sich recht wenige Gedanken. Wiederholte Schädeltraumata führen zu einer strukturellen Veränderung im Gehirn, Stränge von verklumpten Proteinen strangulieren hochsensible Neuronen und führen zu Gedächtnisverlust, Depressionen, Verwirrtheit, Bewegungseinschränkungen und unablässigen Störgeräuschen. Lorraine Truong, eine junge aufsteigende Enduro World Series Racerin für BMC erlitt nach einem Crash bei einem EWS Rennen in Samoens an einer chronisch, traumatischen Enzephalopathie.
Kurze Spaziergänge erschöpfen sie und sind nur mit einem Gehstock möglich. In ihrem Kopf wird das normale Hintergrundbrummen von Gesprächen, Städten, dem alltäglichen Leben, zu einem ohrenbetäubenden Getöse aus Reizen. Helles Licht blendet sie und selbst die einfachsten Aufgaben, die wir alle für selbstverständlich halten, sind ihr nicht immer möglich.
Athleten reden nicht gerne über negative Auswirkungen ihres geliebten Sports und Schwäche zeigt keiner. Aber Gehirnverletzungen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Kevin Pearce war einer der Weltbesten Snowboarder. Er stürzte in der Halfpipe und litt an einer traumatischen Gehirn Verletzung (traumatic brain injury TBI). Er musste sein altes Ich aufgeben. Lululemon dokumentierte seinen Weg zurück ins neue Leben:
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