Bei den Downhill World Championships in Pietermaritzburg letztes Wochenende waren die unterschiedlichsten Bikes am Start. Wir haben für Euch ein paar interessante Statistiken aufgestellt, die den Verlauf des Rennens darstellen.
Greg Minaar behielt die Nerven und ließ sämtlichen Druck an sich abprallen. Er fuhr auf seinem 26 Zoll Santa Cruz V10 Downhill-Bike den Sieg in Südafrika ein und ließ sich vom Publikum feiern. Wie aber konnte er den Druck wegstecken, der auf seinen Schultern lastete und wo konnten seine Rivalen nicht mithalten?
1. Abschnitt
Der wahrscheinlich technisch anspruchsvollste Part der Strecke mit der staubigen ersten Kurve ließ den ein oder anderen Fahrer den ersten Fehler begehen. Greg Minaar hingegen gab direkt von Anfang an Gas und war über eine Sekunde schneller als der Rest des Feldes. Mick Hannah, Gee Atherton und Nick Beer waren die Einzigen, die ihm in weniger als zwei Sekunden auf den Fersen waren. Während Jared Graves sich viel Respekt verdiente, indem er das Rennen auf seinem Enduro-Bike erfolgreich meisterte und sich einen Platz auf dem Podium sicherte, fragen wir uns, was wohl passiert wäre, wenn er im ersten Abschnitt ein größeres Gefährt genommen hätte. Im ersten Abschnitt war er fünf Sekunden im Rückstand und gerade mal auf Position 24 im Ranking; an anderen Stellen der Strecke machte er hingegen wieder viel Zeit gut.
Alle redeten davon, möglichst schnell in die Pedale zu treten, aber vielleicht war es am Ende wichtiger die technisch anspruchsvollen Parts gut zu meistern? Hier das Ranking des ersten Abschnitts:
2. Abschnitt
Der sagenumwobene Abschnitt, auf dem die Fahrer richtig in die Pedale treten mussten! Die üblichen Verdächtigen drehten hier richtig auf! Jared Graves legte mit seinem Enduro-Bike die beste Zeit hin, Mick Hannah war mit seinem Downhiller jedoch nur knapp eine Zehntel-Sekunde hinter ihm. Die beiden fuhren zwei Sekunden schneller als alle anderen und Hannah konnte Minaars Vorsprung in Abschnitt 1 um 0,9 Sekunden überbieten.
Zwei Überraschungen gab es im 2. Abschnitt: Matt Simmonds hatte gut trainiert und fuhr die viertschnellste Zeit, gerade einmal 0,4 Sekunden hinter Minaar. Wyn Masters, den man nicht unbedingt als schnellsten Fahrer auf dem Radar hat, kämpfte sich vom 35. Platz im Abschnitt 1 auf Platz 12 im 2. Abschnitt.
3. Abschnitt
Der finale Abschnitt war gerade einmal 40 Sekunden lang, spielte aber eine große Rolle in der Weltmeister-Entscheidung. Hannah war am 2. Split sogar 0,9 Sekunden schneller als Minaar, konnte seinen Vorsprung im letzten Abschnitt nicht halten. Während Minaar als Schnellster durch diesen Abschnitt jagte, verlor Hannah 1,2 Sekunden. Jared Graves fuhr auch hier sehr schnell und wurde Zweitschnellster innerhalb des Abschnitts, gerade einmal 0,3 Sekunden hinter Minaar. Sam Blenkinsop war wirklich in Top-Form und zeigte es auf diesem Abschnitt und während Matt Simmonds noch einmal richtig Gas für eine Podium-Platzierung gab, fuhr Blenkinsop vom 5. auf den 4. Platz hoch.
Minaars Erfolg
Kontinuität beschreibt Greg Minaars Erfolg am besten! Sein drittes Weltmeister-Trikot war zeitgleich auch sein 70. World Cup- und World Championship-Podium. Er gab das Tempo an, während sich andere abkämpften; er blieb auch am Ball als die schweren Jungs ihre Pferdestärken im mittleren Abschnitt ausspielten. Schließlich überholte er einen langsam ermüdenden Mick Hannah, um den dritten Abschnitt für sich zu entscheiden. Das Abschnittsranking zeigt ganz deutlich, dass Minaar sehr stark in Abschnitt 1 und 3 fuhr, während Graves einen Schwachpunkt in Abschnitt 1 und Hannah in Abschnitt 3 hatte.
Nun geht’s in Hafjell und Leogang weiter. Vermutlich wird es dann auch weniger Gerede um Laufradgrößen und Bike-Wahl geben. Trotz des ganzen Gejammers um die Räder und über die Strecke war es ein faszinierendes und spannendes Rennen.
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