Der Verlust der Ausdauer ist im Alter weniger deutlich als derjenige der Kraft, wenn man sportlich dagegenwirkt. Es gibt 40-jährige Ausdauersportler, die immer noch Weltklasse sind. Und 60-Jährige erreichen bei Lauf-, Rad- und Langlaufevents Platzierungen in den ersten 5% der Overall-Rangliste oder leisten Strapazen, die früher unmöglich schienen. Ab etwa 65 setzt aber auch bei den Superfitten ein deutlicher Leistungsknick ein, selbst wenn die absoluten Leistungen noch unglaublich scheinen.
Prädestiniert für die Ausdauer sind sanfte Sportarten wie Radfahren, Langlaufen oder auch Schwimmen und Wandern. Durch lebenslanges Ausdauertraining wird das Herz-Kreislauf-System derart gestärkt, dass Marathonlaufen oder Ironman auch für Achtzig- oder gar Neunzigjährige kein Ding der Unmöglichkeit sind – wenn der Bewegungsapparat mitmacht.
Sportliche Rentner von heute scheinen keine Grenzen zu kennen, die Altersgrenzen verwischen. Doch ganz so simpel ist es nicht, denn der biologische Alterungsprozess des Menschen hat sich trotz deutlich längerer Lebenserwartung grundsätzlich nicht verändert. Obwohl sich fitte 50-Jährige selbst nur sehr ungern als Senioren bezeichnen, baut der Mensch physisch im Laufe des Lebens kontinuierlich und deutlich ab, und dies bereits ab 30 Jahren.
Inaktive verfügen mit 70 Jahren über nur noch knapp die Hälfte ihrer einstigen maximalen Leistungsfähigkeit. Wer nicht aktiv etwas dagegen tut, verliert im Alter nicht nur ein Stück Lebensqualität, sondern auch Mobilität und auf lange Sicht die Selbständigkeit. Alles für viele alte Menschen entscheidende Voraussetzungen, um noch motiviert im Leben zu stehen
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