Wie immer ging es zum Abschluss der Saison am ersten Oktoberwochenende nach Bellwald. Das kleine Bergdorf im Wallis war damit bereits zum sechsten Mal Stopp des iXS Swiss Downhill Cups und bei nahezu perfekten Bedingungen wurden die Seriensieger ermittelt.
Das Wallis ist für sehr schönes Wetter im Spätsommer und Herbst bekannt. Dass dies auch anders sein kann, mussten die Teilnehmer des Finallaufes in der Vergangenheit zwar auch schon erfahren, aber diesmal waren die Verhältnisse so gut wie optimal. Die Strecke von der auf etwa 2.000 Meter m ü. M. liegenden Mittelstation der Seilbahn war in einem perfekten Zustand und somit war es kein Wunder, das mit etwa 370 Fahrern ein neuer Teilnehmerrekord erreicht wurde. Es hat sich mittlerweile wohl auch rumgesprochen, dass es sich in Bellwald um ein Rennen mit einer außergewöhnlichen Atmosphäre und standesgemäßen Parties handelt. Immerhin kamen diesmal Fahrer aus 13 Nationen, um vor dieser landschaftlich schönen und auch mit extrem vielen Zuschauern gefüllten Kulisse zu fahren.
Auch wenn bei einem Rennen am Ende der Saison natürlich der Spaßfaktor niemals zu kurz kommen sollte, ging es für viele um die letzten wichtigen Punkte für die Gesamtwertung. In der Elite Men Klasse lagen Felix Klee (SUI – Gstaad-Scott) und Maxime Chapuis (SUI – Specialized/Alpinestars) sehr dicht bei einander. Beide konnten jedoch im Seeding Run nicht wirklich ihrer Rolle gerecht werden und so brachte sich mit der zweitschnellsten Zeit auch noch Alexandre Lohner (FRA – RVTT Morillon) in eine sehr gute Ausgangsposition. Der schnellste des Laufs am Samstag war jedoch ein Fahrer, den keiner so richtig auf dem Schirm hatte. Benjamin Verrier (FRA – Enjoy MTB) legte mit 3:22.374 Minuten eine ordentliche Zeit vor, erreichte aber mit dieser Punktzahl gerade mal den 10. Platz im vorläufigen Gesamtranking. In der Elite Women Klasse sah es nach einem Duell zwischen Martina Brühlmann (SUI – iXS Gravity Union) und Alba Wunderlin (SUI – Stützrädli) aus. Emilie Siegenthaler (SUI – Gstaad-Scott) räumte im Seeding Run die volle Punktzahl ab und damit wurde dieser Zweikampf noch viel spannender, denn keine von beiden konnte sich wirklich absetzen und gerademal zwei Punkte trennten die beiden vor dem Finale.
Am Sonntag war es dann also so weit, das allerletzte Rennen der iXS Saison stand an und mit etwas Wehmut gemischte Spannung machte sich so langsam breit. Wieder füllte sich der Zielraum stetig und wie immer eröffneten die Free-Kategorien das Rennen. Zwei Stunden später waren dann die Masters an der Reihe. In dieser Klasse setzte sich überaschenderweise Hansueli Spitznagel (SUI – Gstaad-Scott) durch, der damit Nico Hunger (SUI – Ruegger Bike Sport) und Marcel Waldmann (SUI – iXS Gravity Union) auf die nachfolgenden Plätze verwies. Marcel Greub (SUI – Radsport Frei / Akira-Tuning) ging es wohl etwas ruhiger an, konnte aber mit seinem sechsten Platz die Gesamtwertung ungefährdet für sich entscheiden.
Die U17 Klasse konnte nach Morgins zum wiederholten Mal Dave Neuenschwander (SUI – Power Bike DH Team) gewinnen, allerdings reichte dies für ihn nicht, um sich im Gesamtklassement noch vor Bennett Newkirk (SUI – EWZ Mountainbiketeam Loop) zu schieben. Newkirk reichte sein mitgebachter Vorsprung, so dass die zweitschnellste Zeit für ihn den Seriensieg bedeutete.
In der Elite Women Klasse bewies Emilie Siegenthaler wieder einmal ihre Klasse. Die Schweizer Meisterin legte mit einer Zeit von 3:41.794 Minuten einen sauberen Lauf hin und stand somit mit knapp 6 Sekunden Vorsprung auf Platz eins der Tageswertung. Zweite wurde Laura Lohner (FRA – RVTT Morillon), gefolgt von Alba Wunderlin. Dieses Ergebnis würfelte auch die Gesamtwertung noch einmal ordentlich durcheinander. Alba Wunderlin reichten nämlich die Punkte, um sich den Gesamtsieg zu sichern. Laura Lohner und Martina Brühlmann waren punktemäßig gleich auf, so dass Brühlmann aufgrund des schlechteren Tagesergebnisses sogar noch auch den dritten Platz abrutschte.
Ziemlich am Anfang der Elite Men Klasse ging Lars Peyer (SUI – SC-Intense) auf den 2.200 Meter langen Kurs. Mit einer Zeit von 3:17:714 min lag er bereits etwa 5 Sekunden unter der Bestmarke des Vortags. Damit war dem letztjährigen Schweizer Meister der Platz im Red Bull Hot Seat für eine längere Zeit sicher. Fraglich war sogar, ob diese Zeit überhaupt jemand unterbieten könne. Anfangs noch ziemlich entspannt und mit seinem Ergebnis zufrieden betrachtete Peyer die Zieleinläufe seiner Kontrahenten, ohne dass ihm jemand besonders nahe gekommen war. Die Liste der noch ausstehenden Fahrer wurde immer kürzer und somit stieg auch die Anspannung bei Peyer. Nur noch fünf Fahrer fehlten im Ziel. Als nächstes kam Felix Klee, aber ihm fehlten fast 5 Sekunden. Dann kam Peyers Teamkollege Joe Connell (GBR), der im Europacup zuletzt ordentlich mitmischte. Aber auch ihm fehlten fast 3 Sekunden. Nun waren es noch die drei Franzosen. Frigout überquerte abgeschlagen die Ziellinie. Jetzt kam Alexandre Lohner, es wurde laut, dann auf einmal ganz leise und die Uhr blieb für ihn 3:17.860 min stehen, also 1,5 Sekunden zurück. Was könnte also noch Verrier ausrichten? Auch bei seinen letzten Kurven auf der Wiese oberhalb des Ziels vermochte keiner sagen, ob dies wohl reichen würde. Doch als er über den Zielsprung ging war klar, erster Saisonsieg für Peyer und nach dem zweiten Platz im letzten Jahr sicherlich auch nicht ganz unerwartet. Die Serienwertung sah mit den Punkten des zweiten Platzes auf einmal Alexandre Lohner ganz oben, der an diesem Wochenende definitiv zu den absolut Glücklichen gehörte. Zweiter der Gesamtwertung wurde Felix Klee, gefolgt von Maxime Chapuis.
Bellwald ist vorbei und damit ist auch die 2013er Rennsaison vorüber. Jetzt geht es erst mal in die wohlverdiente Off-Season, aber nach einer kurzen Auszeit sollten alle Aktiven schon wieder an 2014 denken. Die iXS Rennserien wird es natürlich weiterhin geben und der noch etwas provisorische Rennkalender scheint eine aussichtsreiche Saison zu versprechen.
(Quelle: Pressemitteilung)
Share