Text und Fotos von Helge Lamb
Ein kalter Winter hat doch immer etwas Surreales: Schneebedeckte Bäume dämpfen den Schall und im Wald scheint die Zeit stillzustehen. Nebel zieht durch die Wipfel, und auf Trails wirkt es fast so, als wäre man alleine auf der Welt. Klar, dass sich diese Stimmung auch auf unserem Titelfoto gut macht. Aber sieht so Mountainbiken im Winter aus?
Die Realität sieht leider meistens anders aus, nämlich kalt, nass und schlammig. Es schneit entweder gar nicht, oder gleich so viel, dass die Fatbiker doch noch zuletzt lachen. Schnee hin oder her – auf dem Rad frieren so oder so Hände, Füße und Nase, die Reifen rutschen kreuz und quer in alle Richtungen und am Ende kommt man im Dunkeln völlig verdreckt und klamm nach Hause und muss dann noch mit klappernden Zähnen das Rad und die eigene Kleidung entschlammen. Zurecht wird der Winter in Bikekreisen als Offseason bezeichnet und viele lassen ihren Hobel im Winter lieber stehen, als sich so manchen Strapazen auszusetzen.
Irgendwie ist es aber auch kontraproduktiv, den Winter über so ganz mit dem Radfahren aufzuhören. Gegen Ende des Sommers ist man in der Regel in Höchstform und fühlt sich dank unzähliger Stunden auf dem Bike wie Robert Förstemann zur Frühstückszeit. Wer will da schon mehrere Monate Pause machen, nur um im nächsten Frühjahr wieder von vorne anzufangen? Wir haben sechs Tipps für euch, wie man der Winterdepression entgegenwirken und sich das Leben auf zwei Rädern etwas leichter machen kann:
Tipp eins: Die richtige Kleidung
Ganz egal, wie voll der Kleiderschrank schon ist: Man kann nie genug Ausrüstung haben. Gerade im Winter ist es sehr angenehm, für jede Temperatur und Wetterlage die passende Kleidung im Schrank zu haben. Ob man, wie unser hartgesottener Fotofahrer Jörg, mit kurzen Hosen durch den Schnee fahren möchte oder doch mindestens mal die warmen Kniesocken anzieht, muss jeder selbst herausfinden.
Wichtig ist grundsätzlich, dass man nicht ins Schwitzen gerät. Praktisch sind hier verschiedene Kleidungsstücke die relativ leicht sind, da man sich sonst schnell scheut, sie überhaupt erst einzupacken. Ob winddichte Jacke für die Abfahrt, trockenes Unterhemd für die Heimfahrt oder extra warme Handschuhe für frierende Finger: es ist immer ein beruhigendes Gefühl gut vorbereitet zu sein. Wechselkbeleidung extra für die Heimfahrt einzupacken ist auch oft Gold wert. Egal ob per Auto, Bahn oder Rad: über trockene Unterwäsche freut man sich da immer. Wichtig ist, das zu finden, was für einen persönlich funktioniert. Jeder Mensch hat ein anderes Kälteempfinden, und was für einen selbst ausreicht kann man letztendlich nur durch Ausprobieren herausfinden.
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