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Rennbericht | Easyphone Cup Esneux

Schlimmer geht's immer!

Letztes Jahr hab ich beim Easyphone Cup in Esneux meine aller ersten Rennerfahrungen gesammelt. Seither werde ich auf Mountainbike Events gerne mal mit den Worten „Hey, du bist doch die, die bei Rennen immer so gnadenlos hinterher fährt!“ angesprochen. In einer körperlichen und mentalen Höchstleistung habe ich es nämlich auf den allerletzten Platz von allen geschafft. Also konnte es dieses Jahr nur besser werden…dachte ich zumindest. 

Dabei hatte der Morgen so gut angefangen. Wie oft schafft man es schon, dass alle Bike-Kumpels geschniegelt und gestriegelt und vor allen Dingen pünktlich parat stehen? Wir waren ausnahmsweise mal richtig gut im Zeitplan, kamen rechtzeitig in Esneux an und konnten uns ganz entspannt um Anmeldung und Startnummern kümmern. Unsere Glückssträhne hielt aber genau bis zum Einsetzen der Laufräder an – dann gab es den ersten Verletzten! Eine Sekunde nicht aufgepasst und schon ist der halbe Finger ab. Bremsscheiben sind einfach verdammt scharf. Aber drauf geschi**en, Verband drum, Handschuh an und auf zur Stage 1.

Caro Esneux
Da hatte ich noch gut Lachen…! Foto © Martina Bogott

Jede Stage ein Treffer

Aber schon vor der ersten Abfahrt gab es die nächste Aufregung. Statt im Vorfeld das Reglement zu studieren, bin ich einfach mit der gleichen Ausrüstung wie beim letzten Mal angerückt. Ellenbogenschoner? Fehlanzeige! Dieses Jahr wurde aber genau kontrolliert und sicher gestellt, dass jeder Fahrer das Komplettpaket an Full Face Helm, Rückenprotektor und Knie-/Ellenbogenschonern am Start hat. Unsere Strategie, einfach so zu tun, als wenn nichts wäre, wollte auch nicht so ganz aufgehen. Nach der Mittagspause mussten unbedingt Schoner her!

Die Rennleitung hat aber erstmal ein Auge zugedrückt und wir durften auf die ersten beiden Stages (die jeweils zwei Mal gefahren wurden). Also los geht’s! Dieses Jahr wusste ich zumindest was mich erwarten würde: viele glitschige Kurven, Zuschauer, die auch mal lustig auf der Strecke rum stehen, jede Menge Zurufe auf Französisch und natürlich der Anstieg des Todes!

„Schlechter kann ich ja nicht werden, außer ich schaffe es nicht ins Ziel!“

Während ich normalerweise keine Probleme damit habe neue Strecken beherzt anzugehen, vergesse ich auf Rennen gerne mal wie man Fahrrad fährt. Hier unkontrolliert weggerutscht, dort hängen geblieben und wie schaltet man eigentlich noch mal? Getreu nach dem Motto „jede Stage ein Treffer“ schlitterte ich von einem Fahrfehler zum nächsten.

Genau das wurde mir kurz vor der Mittagspause zum Verhängnis. Irgendwie wollte mein Fahrrad in eine ganz andere Richtung als ich. Nach einer kurzen Meinungsverschiedenheit konnten wir uns aber schließlich darauf einigen einfach zusammen den Abhang runter zu stürzen. Hier zeigt sich mal wieder die Hilfsbereitschaft der Zuschauer, die auch die verknotetsten Fahrrad/Fahrer-Haufen auseinander sortiert bekommen. Nach dem Schreck war ich echt froh, dass erstmal Mittagessen auf dem Programm stand.

Caro beim Easyphone Cup in Esneux.
Ziemlich verkrampft. Am Sonntag wollte es einfach nicht klappen. Foto © Sameul Verboven

DIESER MOMENT, WENN…

…man merkt, dass einem der Oberschenkel aufgeplatzt ist, wenn auch nur ein kleines bisschen. In der einen Sekunde schiebt man sich noch gemütlich Nudeln rein und in der nächsten stellt man fest, dass man doch irgendwie blutet. Also Hose runter lassen und einen Kumpel dazu zwingen sich das Ganze mal genauer anzuschauen. Auf den ersten Blick war klar: jupp, das Ding muss genäht werden!

Am Morgen meinte ich noch aus Spaß: „Schlechter kann ich ja nicht werden, außer ich schaffe es nicht ins Ziel!“ und – zack – ist es genauso gekommen. Nach der Hälfte des Rennens war für mich Schluss und ich konnte wieder kräftig zu meinem Bruchpiloten-Image beitragen. Nur die Harten kommen in den Garten…oder eben ins Krankenhaus. Also konnte ich den Saisonauftakt 2015 gemütlich in der Notaufnahme ausklingen lassen.

Vielleicht sollte ich das mit der Rennkarriere wirklich überdenken. Falls ich es irgendwann doch mal schaffe weiter vorne zu landen, wisst ihr zumindest, dass ich mir das wirklich hart erkämpfen musste. Momentan schwanke ich noch ein bisschen zwischen „lass das mal lieber sein!“ und „jetzt erst recht!“.

Amin Esneux_Samuel Verboven
Deutlich eleganter. Die Jungs von Bike Components brachten es alle sicher ins Ziel und mich später ins Krankenhaus. Foto © Samuel Verboven

UND DIE MORAL VON DER GESCHICHT’…

Getreu nach dem Motto „wieder was gelernt“ war dieser Chaos Tag aber keinesfalls für die Katz. Schließlich gibt’s wieder ein paar wichtige Erkenntnisse:

  • Schlimmer geht’s immer!
  • Wer vorher das Reglement checkt, erspart sich unnötigen Stress
  • Ärzte sind nicht sonderlich begeistert, wenn man Fleischwunden erst nach sechs Stunden behandeln lässt
  • Man sollte auf jeden Fall mal checken, ob die Tetanus-Impfung aufgefrischt werden muss!
  • Lieber gemütlich auf den letzten Platz fahren, als gar nicht ankommen.

 

Wenigstens ist es bei Martina deutlich besser gelaufen. Ihren Bericht gibt es auf Seite 2! 🙂

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