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Von Cairns bis Riva – Benny Strasser on tour!

Was Downhiller Benny Strasser im wilden Cairns in Australien erlebte und wie es danach für ihn in Europa weiterging, erfahrt Ihr im folgenden Artikel! Dschungel, wilde Tiere, dicke Jumps, versteckte Trails und vermutlich der schlechteste DH-Run seiner Laufbahn! Aber lest selbst…

Nachdem ich in der Heimat alle nötigen Vorbereitungen treffen konnte, startete also der erste große Trip für diese Saison: drei Wochen Vorbereitung in Queenstown/Neuseeland für meinen ersten Worldcup in Australien und als Abschluss in Europa zum Bikefestival an den Gardasee. Doch eins nach dem anderen und schön von vorne…

Mein neuer Downhiller kam rechtzeitig Ende Februar. Dankeschön Solid, so muss das laufen! Neben den nötigen Abstimmungsfahrten konnte ich die Möglichkeit wahrnehmen, mit MTB-News ein kleines Interview mit Bikecheck zu machen. Außerdem hatten wir ein lustiges Fotoshooting bei Bikeunit für die neue Website. Wirklich los ging es Ende März Montag abends in Zürich. Die Flüge nach Australien sind vom Gewicht her sehr beschränkt. So mussten wir mit je 30 + 7 Kilo Gepäck auskommen, inklusive Bike! Glücklicherweise konnte ich im Vorfeld bereits einige Sponsorenlieferungen nach Downunder vereinbaren. Vielen Dank an Solid, Magura und Maxxis fürs Verschicken. Ein wenig Übergepäck und zwei zugedrückte Augen beim Handgepäck ließen uns den Umständen entsprechend gut versorgt sein.

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Mit ein bisschen Verspätung kamen wir nach über 10 Stunden in Dubai an. Nach knapp 26 Stunden waren wir in Sydney mit der Info, dass meine Tasche nicht angekommen ist. Mittwoch Nachmittag (32. Stunde) trafen wir endlich an unserem ersten Ziel ein: Queenstown in Neuseeland mit T-Shirtwetter. Mit dem Shuttle ging es zu unserer Lodge direkt am Bikepark. Aus lauter Neugier haben wir direkt eine Saisonkarte gekauft und sind mit der Gondel zum Trackwalk der erstbesten Strecke aufgebrochen. Richtig technischer Downhill und von der Vegetation fast europäisch. Bis Freitag endlich meine verlorene Tasche ankam, erkundschafteten wir die neue Umgebung mit schäbigen Mietbikes. Queenstown hat so ziemlich alles, was ein Extremsportherz höherschlägen lässt: geleckter Dirtjump-Park, Skatepark, Trailparks, Wassersport, Motorsport, Klettern … und man sieht einfach keine alten Leute. Die Trainingsmöglichkeiten sind erschlagend und wir waren gespannt auf die Downhills.

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Systematisch von vorne nach hinten haben wir uns an die Strecken gemacht und die Variation war unglaublich. Selbst nach drei Tagen hatte ich keine Strecke zweimal unter den Stollen. Vielen Dank an dieser Stelle an unseren Guide Felix Heine, der den Winter über dort verbracht hatte und uns alles perfekt zeigen konnte. Darunter auch etliche versteckte Trails, die richtig anspruchsvoll sind. Selbst der Wunsch nach richtigen Sprüngen wurde im so genannten „Wynyard“ erfüllt. Ein etwas ausgegliederter Teil des Parks zum Hochschieben. Einen Tag verbrachten wir per Shuttle und lernten auf einer super staubigen Abfahrt das nicht bewachsene Hinterland etwas kennen. In Summe saßen wir 11 Tage auf dem Downhiller und konnten 85 Runs absolvieren. Darunter ebenso das Dirtmasters Downhillrennen im Zuge des einwöchigen Bikefestivals.

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Doch um sich rechtzeitig an das zu erwartend andere Klima beim Worldcup in Australien zu gewöhnen, ging unsere Reise Mitte des Monats weiter. Bei einem kurzen Zwischenstop in Sydney lernten wir die Stadt sowie den berühmten Bondi Beach ein wenig kennen. Beim Weiterflug nach Cairns konnten wir schon aus der Luft erahnen: das wird tropisch. Umgeben vom Dschungel und direkt vor dem Great Barrier Reef gelegen. Ein Traum für jeden Taucher und super heiß-feucht. Besonders beeindruckend waren auch die wilden Tiere. Neben Spinnen, Schlangen, Alligatoren, Koalas und allen möglichen Vogelarten vor allem natürlich die Kängurus. Unglaublich viele, ziemlich zutraulich und so weich! Sogar auf dem Golfplatz, so dass wir direkt eine Runde zwischen der Herde spielen mussten.

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Doch waren wir letztendlich zum Worldcup da und stellten uns möglichst bald darauf ein. Der Trackwalk war sehr interessant. Geshuttlet wurden wir von richtig kräftigen Jeeps, mitten durch den steilen Urwald. Die Strecke selbst war super abwechslungsreich. Es beginnt mit etlichen Anliegerkurven und einem knackigen Steinfeld, bevor es mit Highspeed und großen Sprüngen weitergeht. Im unteren Teil war es eher ein enger Downhill der alten Schule mit einem nicht enden wollenden flachen Zielsprint. Außerdem wurden wir aufgeklärt, dass es auch einige gefährliche Pflanzen direkt am Streckenrand gäbe. So zum Beispiel der „Stinging Tree“. Eine Art heftige Brennessel, die nach Berührung 4-6 Monate starke Schmerzen verursacht. Oder eine Schlingpflanze mit Widerhaken, die stark genug war, einen Biker vom Shuttle zu reißen. Pünktlich zum ersten Training kam der (warme) Regen und wir hatten den Spaß unseres Lebens. Durchnässt bis auf die letzte Faser war es jeden Abend ein Kampf, die ohnehin begrenzte Ausrüstung wieder trocken zu bekommen.

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Und leider waren die Regenfälle nicht konstant und so mussten wir uns zur Qualifikation mit einer zähen Pampe herumschlagen. Da die Strecke nicht besonders steil ist, war es ein richtiger Kampf, permanent auf Schwung zu bleiben. Zur hohen Luftfeuchtigkeit kam die drückende Hitze von oben und wir fühlten uns wie in der Sauna. Die Devise lautete also: flüssig durchkommen. Leider war damit bei mir bereits vor der ersten Zwischenzeit am Steinfeld Schluss und ich fuhr plötzlich in eine Sackgasse. Das Publikum zählte im Kanon meine verlorenen Sekunden herunter. ‚One…two…three…‘, irgendwann über Zehn kam ich zurück auf meine Linie. Der Fluss war weg und ein Fehler reihte sich an den anderen. Von richtigem Downhillfahren kann hier nicht mehr die Rede sein. Dazu nagte der Luftmangel sehr an der Motivation und ich blicke im Nachhinein auf den vermutlich schlechtesten gezeiteten Lauf meiner Karriere zurück.

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Zum Finale waren die Bedingungen allerdings wieder etwas besser. Der Regen hatte sich über Nacht endgültig verzogen und man rollte deutlich einfacher über die Piste. Mein Rennen war für die gegebenen Bedingungen eigentlich ganz ordentlich. Allerdings musste ich nach einem kleinen Patzer im schnellen Abschnitt zwei Sprünge auslassen und habe im anschließenden Uphill vermutlich einiges an Zeit liegen gelassen. An sich bin ich aber zufrieden, auf einer so physischen Strecke in die Top 50 gefahren zu sein. Da bleibt für die Zukunft noch ordentlich Luft nach oben! Die Rückreise über Sydney und Dubai nach Zürich dauerte knapp 40 Stunden und wir mussten einiges an Material zurück lassen. Besonders gefreut haben wir uns über die Möglichkeit, den Downhillnachwuchs vor Ort damit unterstützen zu können.

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Zurück im verregneten und kalten Europa kurzerhand das Wohnmobil aus seinem Winterschlaf befreit und fürs Bike Festival am Gardasee vorbereitet, ging es Mittwoch direkt weiter. Auf unserem Zeitplan standen dieses Mal zwei Rennen: Donnerstag der Brügelmann Eliminator (City Sprint) sowie Freitag das Endurorennen. Den Sprint konnten wir Downhiller ordentlich aufmischen und so qualifizierte ich mich in der Top 15 für die Finals. Dazwischen fand auf derselben Strecke der Enduroprolog statt, das gesamte Training konnten wir aufgrund der Überschneidungen nicht wahrnehmen. Zurück zum Eliminator standen mir meine ersten Gatestarts überhaupt bevor. Es machte viel Spaß und den ersten Lauf konnte ich direkt für mich entscheiden. Allerdings merkten wir bald, dass es schwierig werden sollte die Pace bis zum Schluss zu halten und so musste ich mich nach einem Kettenspringer im Achtelfinale geschlagen geben.

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Zu unserem zweiten Rennen hin am Tag drauf fing der Himmel an zu weinen und bescherte uns eine nasse Runde. Von anderen Teilnehmern ließen wir uns ein paar Hinweise zu den Stages geben und hatten eine tolle Zeit zusammen. Das ist unserer Empfindung nach „Enduro“. Auf Sicht fahren, gemeinsam Spaß haben. Auch wenn der Bergaufstart im ersten Zeitabschnitt etwas fraglich war. Gegen die Tage vorher trainierenden Jungs ist es so natürlich schwer sich durchzusetzen, aber who cares? Nach wie vor ist das Format in meinen Augen noch lange nicht ausgereift. Ein gutes Training eben, aber letztendlich macht jeder was er will. Für mich kein wirklich ernstzunehmender Leistungssport.

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Die restliche Zeit verbrachten wir in aller Ruhe auf dem Festivalgelände und beim Klettern überhalb von Stage 6 („Belvedere“). Samstag Abend lud Magura zur Open Night Standparty mit traditioneller Pizzaverkostung und wir hatten ein gemütliches Beisammensein. Ab dieser Woche heißt es also wieder zurück ins Büro und die letzten wichtigen Vorbereitungen für die anstehenden Rennen zu treffen. Mitte des Monats startet der European Cup in Maribor und von Anfang Juni bis Ende September geht es dann wieder Schlag auf Schlag.

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