Völlig unklar war bis zur letzten Minute, wer das Downhill World Cup Rennen in Cairns gewinnen würde. Auf Grund der schwierigen Streckenverhältnisse, die durch den anhaltenden Dauerregen der vergangenen Tage entstanden, war die Besetzung des Podiums völlig unklar. Konnten die Australier hier ihren Heimbonus ausspielen oder würden die Mitteleuropäer, die an matschig-rutschige Strecken gewöhnt sind, das Ding einfahren?
Am Renntag selbst entspannte sich die Wettersituation in Cairns: Der Himmel riss auf und die Sonne trocknete die Strecke nach und nach! Die Fahrer, die als letzte auf die Strecke gingen, konnten also noch so einiges raus holen. Wir sahen an diesem Morgen unzählige Stürze, tänzelnde Bikes, viele Platten, Achten im Rad und jede Menge Füße, die vom Pedal genommen wurden, um sich durch die schwierigen Passagen zu manövrieren.
Ergebnisse Junioren
Im kleinen Starterfeld der Junioren war es Lapierre-Rider Loris Vergier, der mit 4:27.890 den Sieg vor dem australischen Fahrer Aiden Varley und dem britischen Fahrer Neil Stewart einfuhr. GT-Fahrer Taylor Vernon landete auf dem vierten Platz.
Ergebnisse Women
Das Podium der Dame machten die Britinnen Rachel Atherton, Manon Carpenter, sowie die Französinnen Myriam Nicole und Emmeline Ragot und die Australierin Tracey Hannah unter sich aus. Erstaunlich zu sehen, wie gut die Britinnen das Rennen fuhren – all die Trainingseinheiten auf matschigen Waliser Trails scheinen den beiden zu Gute gekommen zu sein.
Rachel Atherton zeigte eine herausragende Leistung und kam über 11 Sekunden vor der Zweitplatzierten ins Ziel. Sie pedalierte hart bis zum Ende der Strecke und auch hier zeigte sich, dass sich das strenge Trainingsprogramm von GT auszahlt. Es war Rachels 19. World Cup Sieg!
Ergebnisse Elite Men
Bei den Herren ging es noch etwas flotter zu! Während die Damen um die 5 Minuten für die Strecke brauchten, waren die Top Guns fast eine Minute eher im Ziel! Leider konnten wir Johannes Fischbachs Run nicht im Streaming sehen, aber er hielt lange Zeit den zweiten bzw. dritten Platz warm! Viele Abschnitte der Strecke konnten von der Kamera leider nicht abgedeckt werden, so dass man nur eine Zusammenfassung der Runs sah.
Aussie Sam Hill flog die Strecke herunter, als gäb’s kein morgen und setzte eine neue Top-Zeit von 4:07.889, die es zu schlagen galt. Selbst Landsmann Mick Hannah, dessen Freunde und Familie gekommen waren, um ihren Homie anzufeuern, kam nicht an Sams Ergebnis heran. Er wurde schließlich 14. – hinter Johannes Fischbach, der sich den 12. Platz schnappte.
Überflieger Josh Bryceland war “completely on fire”! Seine beständige Leistung sicherte ihm fast drei Sekunden Vorsprung vor Sam Hill. Loic Bruni startete wirklich gut in seinen Run, rutschte allerdings auf der steilen Wurzelpassage aus und verlor die Balance. Ebenso Neko Mullaly, der zwar ebenfalls an genau der selben Stelle zu Fall kam, allerdings nochmal die Zähne zusammen biss und “on the edge” fuhr. Er sicherte sich schließlich eine Top-Zeit von 4:07.637, die ihm den dritten Platz auf dem Podium bescherte.
Den besten Lauf legte Gee Atherton hin: In der Top Rock Section wählte er die perfekte Linie und gab einfach alles. Mit viel Speed kam er über den Step-Up und war mit 4:00.707 circa 4.3 Sekunden schneller als Bryceland. Favorit Greg Minnaar hatte leider nicht so viel Glück an diesem Tag: Er startete entspannt in die Strecke, nahm allerdings in der oberen Sektion die falsche Line und fuhr direkt in die Zuschauer rein. Zum Glück ist hier nichts weiter passiert und er fuhr seine Runde enttäuscht zu Ende. ((UPDATE: Minnaar wurde im Nachhinein wegen seines Patzers disqualifiziert.)) Die beiden letzten Fahrer auf der Strecke, Aaron Gwin und Sam Blenkinsop, konnten an ihre Leistungen aus dem Qualifying nicht anknüpfen und landeten auf dem vierten bzw. sechsten Platz.
Die Briten haben gezeigt, dass sie am besten mit den rutschigen Streckenverhältnissen klar kamen und bereit für die nächste Runde in Fort William sind. Als kleinen Appetizer servieren wir euch hier noch einmal das Rennen des vergangenen Jahres.
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