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Mountainbiken auf der Insel Elba: Auf Trails durch Napoleons Exil

Ein Tag auf den Trails der toskanischen Insel

James Mcknight war schon immer für spontane Abenteuer zu haben und als wir an diesem Abend mit Burger und Birre auf dem Sandstrand des Punta Ala Campingplatzes saßen war unsere nächste Unternehmung schnell beschlossene Sache.

Text: Monet Adams Photos: Tom Grundy

Wir unterhielten uns über Inseln, Dronen und Schnellbote, während wir unseren Plan, einen Tag auf der Insel Elba zu Fahren und dort zu Filmen Stück für Stück zur Realität werden ließen. Einst war sie das Zuhause des ins Exil vertriebenen Napoleon, dem von dort, wie man weiß, die Flucht nach Paris gelang, wofür er ein zweites mal verbannt wurde. Und dieses mal endgültig.

Um 5 Uhr morgens bestiegen wir in Piombino die Fähre und waren trotz unserer Aufregung erst einmal auf der Suche nach frischem Kaffee. In weniger als einer Stunde brachte uns die Fähre ans Ziel und als wir dort an Land traten erinnerte uns die Szenerie etwas an eine Seite aus dem Geo Magazin. Typische pink und gelb gestrichene Villen schmiegten sich an die Berghänge und die Fischersleute holten ihren Fang ein, um ihn direkt am Hafenbecken zu verkaufen.

Wir wurden von Dario von Elba Gravity Bike in Empfang genommen und zwängten uns alle in das Merzedes Shuttle um die steilsten gepflasterten Straßen hoch zu fahren, die ich jemals gesehen habe. Die Straße sah so glatt aus, dass ich an einem Punkt allen Ernstes aus Angst meine Augen schließen musste. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass der Bus hier halt finden würde. Wir hatten allerdings Alex, unseren E-Bike gestützten Fotografen dabei, dessen Akku wahrscheinlich dem Bus letztendlich genug Traktion verschaffte…

Elba 3

Die erste Abfahrt des Tages begann an einem 360 Grad Panorama Ausblick, von dem man eine rundum Aussicht auf das Meer hatte. Die Hänge waren von grünen Wäldern überzogen und in der Ferne sag man zwei Burgen, über deren Geschichte uns Dari noch schnell aufklärte, bevor wir los fuhren. Der Boden war staubig und trocken und wir schossen durch Wiesen, die aus Hunderten von Wildblumen bestanden, durch schnelle Kurven und über kleine natürliche Sprungrampen. Die langen Abfahrten werden von kleinen Gegenanstiegen und Traverseeinlagen unterbrochen bevor man in ein entschieden anderes Terrain gerät, das aus verschlungenen Gängen durch engen Bäume und Stein-gefüllten Senken besteht, durch die man sich, so schnell man eben kann, seine Line suchen muss.

Die Abfahrten schienen sich endlos dahin zu ziehen bis wir schließlich tiefe Sandstein-Gruben durchquerten. Wäre diese Landschaft nicht von Heidekraut und Gänseblümchen gesprenkelt, ich hätte jederzeit damit gerechnet, einen Trupp Stormtroopers um die Ecke marschieren zu sehen.

Zufälligerweise fand an diesem Tag hier auch die italienische Rallly statt, was die Shuttlefahrten etwas riskant machte aber auch geniale Unterhaltung für unsere Mittagspause bot. Die bestand natürlich auch der typisch Italienischen Mischung von frischer Pasta, kaltem Fleisch und kompletter Empörung, dass man Kaffebohnen noch in einer anderen Form zu sich nehmen könnte als in Espresso! Wir schnappten uns das Essen und fanden eine Veranda von der wir der Rennaction hautnah zusehen konnten.

Den Nachmittag verbrachten wir damit endlose spaßige schnelle Trails in den Wäldern zu fahren und zu filmen. Die Dreharbeiten machten viel Spaß, da einfach ALLES ein super Motiv ergab. Wir hätten dort eine ganze Woche verbringen können um dabei nur auf zwei der Strecken zu filmen. In den Wäldern wurden diese durch größere Felsbrocken schön anspruchsvoll und unsere Reifen rutschen durch von Blättern bedeckte offene Kurven. Steile Böschungen gaben prima Wallrides ab und der von Wildschweinen aufgelockerte Waldboden lud zum driften ein. Es gab sogar einige steile Spitzkehren, die uns einfach viel zu viel Spaß machten, als dass wir  auch nur daran gedacht hätten dort die Kamera auszupacken.

Auf dem Weg zurück in den Hafen suchten wir uns einen Weg durch die eng stehenden Häuser und Blumenkübel, duckten uns unter Wäscheleinen hindurch und umfuhren erfolgreich die zahlreichen Kakteen, die am Rand der Stadt sprießen. Wir kamen gerade rechtzeitig an, um unsere Fähre nicht zu verpassen und sind dabei sicher, auf dieser Insel nur an der Oberfläche gekratzt zu haben.

Danke an das Punta Ala Trail Centre

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