Die Wiege der Menschheit liegt bekanntlich im Großen Afrikanischen Grabenbruch in Südafrika. Und die des Mountainbikens? Die verorten wir gemeinhin in Marin County, Kalifornien. Doch was, wenn das alles ein Irrtum ist? In „Ride to Survive 2“ schickt Tomomi Nishikubo uns auf eine Zeitreise, die genau das infrage stellt – mit dem Verdacht, dass das Mountainbiken vielleicht schon vor Jahrtausenden in den Bergwäldern Japans erfunden wurde. Oder war es am Ende doch nur ein Traum?
Nach einem Sturz auf seinen heimischen Trails wacht Tomomi auf – doch statt seiner Crew (Ayato Kimura, Yuki Kishi und Co.) findet er sich plötzlich in einer prähistorischen Parallelwelt wieder: Umgeben von einem „Mountainbike-Stamm“, deren Mitglieder mit Ketten, Ritzeln und Lendenschurzen aus alten Fahrradschläuchen bekleidet sind. Ihr heiliges Objekt: ein archaischer MTB-Prototyp. Glücklicherweise hat auch Tomomis Canyon Spectral die Zeitreise unversehrt überstanden – die Verständigung mit den Urzeit-Ridern ist also gesichert. Um von ihnen aufgenommen zu werden, muss Tomomi jedoch erst beweisen, was er auf dem Bike draufhat.
Was folgt, sind vier Minuten Trial-Freeride in Reinform – technisch, verspielt, mit einem Augenzwinkern und viel Liebe zum Detail. Auf selbstgebauten Trails und Features im Stil alter Northshore-Klassiker zeigt Tomomi, warum er zu den innovativsten Fahrern der Szene gehört – egal ob Stein- oder Neuzeit. Er balanciert präzise über Skinnies, zieht einen 180 auf schmalstem Northshore, landet einen Fakie-Nose-Manual-Drop-to-Fakie oder beendet die Reise mit einem Seesaw-to-Frontflip-Drop zurück in die Gegenwart.
Gedreht wurde „Ride to Survive 2“ im Forest Bike Park in Japan. Die eigens für das Projekt gebauten Trails sollen zukünftig in ein öffentliches Streckennetz integriert und der lokalen MTB-Community zur Verfügung gestellt werden. Mit an Bord als steinzeitliche Mitstreiter: Ayato Kimura, Yuki Kishi, Shuichi Hirasa und Rintarou Yasu.
„Ich bin super happy mit dem Video. Vor allem der Bau der Strecke war enorm viel Arbeit – nicht nur das Filmen. Der härteste Trick war definitiv der Fakie-Drop: 2,5 Meter tief, zehn Meter zum Half Cab. Wir haben drei Tage gebraucht, um ihn zu landen. So etwas habe ich noch nie zuvor gemacht. Der Frontflip von der Wippe war dagegen spontan – eigentlich hatten wir da etwas ganz anderes geplant. Aber innerhalb von 24 Stunden stand der Trick.“ – Tomomi Nishikubo