Was hast du mit 19 gemacht? Schule? Ausbildung? Studium? Wir können mit Sicherheit sagen, sofern du nicht gerade Nico Vouilloz heißt, saßt du in dem Alter nicht im Hotseat einer Downhill Weltmeisterschaft und sahst zu, wie Fahrer um Fahrer ins Ziel kam ohne deine Zeit schlagen zu können.
Laurie Greenlands Weg an die Spitze des Downhillsports spielte sich so schnell ab, dass wir davon fast überrumpelt wurden. In nur 12 Monaten hat er sich vom beherzten Junior Weltmeister zu einer ernst zunehmenden Bedrohung bei jeder World Cup Runde entwickelt.
Am diesem Sonntag schließlich fand seine Reifeprüfung statt. Als Teenager mit schmaler Statur auf einer Strecke für echte Männer sahen die Chancen nicht gut aus, aber Laurie machte sich einfach leicht und fuhr so mit 8 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Eine Zeit, die letztendlich nur von einem Danny Hart in Topform unterboten werden sollte.
Lauries Lauf brachte uns ins Staunen und schien teilweise nicht den Gesetzen der Physik unterworfen zu sein. Wie auch sein Teamkollege bewegte sich Greenland konstant am Limit, was auch sicher eine der Grundvorraussetzungen ist, wenn man ernsthaft eine Weltmeisterschaft gewinnen möchte. Aber im Gegensatz zu seinen Konkurrenten, die sich oft im italienischen Staub wiederfanden, konnte er sich bis zum Ende auf dem Rad halten.
Was den jungen Briten Auszeichnet, ist seine Bescheidenheit: Er bezeichnet seine Platzierung als das „perfekte Ergebnis“. Auch wenn seine Grimassen auf dem Hotseat etwas anderes vermuten ließen, scheint er mehr als zufrieden zu sein, dieses mal nur zweiter geworden zu sein. Er meinte er wolle sich die Regenbogen Streifen mit ein paar mehr Jahren harten Wettbewerbs verdienen. Anders gesagt: Behaltet ihn besser im Auge!
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