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Trek & Atherton Racing verpflichten sich auf drei Jahre

Gee, Rachel, Dan und Taylor Vernon ziehen weiter! 3 Jahres-Vertrag mit Trek.

Jetzt ist die Katze aus dem Sack! Das Atherton Rennteam wird ab sofort für Trek und Bontrager unterwegs sein. Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Rachel, Dan, Gee und Taylor Vernon mit GT Bicycles wurde vergangenen Montag offiziell beendet.

Anfang der Woche wurde offiziell bestätigt, dass Atherton Racing und GT getrennte Wege gehen werden. Mit 50 World Cup Podien, 3 gewonnenen Weltmeisterschaftstiteln und 3 Overall World Cup Siegen war die Zusammenarbeit für beide Seiten eine äußerst erfolgreiche. Wie viel sich GT das Rennteam kosten ließ, darüber lässt sich nur spekulieren, dafür hatte der Hersteller aber auch jede Menge Erfolge zu verkünden. Allerdings geht es bei den Athertons um weit mehr als nur Rennerfolge: Die Jungs und Rachel haben eine massive Social Media Präsenz vorzuweisen, sind in Events wie Red Bull Hardline oder Foxhunt involviert, erhalten Auszeichnungen für ihre Arbeit als Profi-Athleten, realisieren Videoprojekte und sind zu Ikonen des Downhills geworden.

„Wir wollen das erfolgreichste Downhill Team der Welt haben.“ Trek

Atherton Racing in Wales, United Kingdom on the 04 November 2015 — Neues Bike, neuer Look! In den nächsten drei Jahren will Gee noch einmal einen Schritt nach vorn machen, für sich selbst, aber auch für seinen neuen Sponsor.

Die Verbindung zwischen Athlet und Marke ist (bzw. kann) eine ziemlich enge sein. Bei GT und den Athertons hatte man das Gefühl, dass die schon immer zusammen gearbeitet hätten. Für beide Seiten funktionierte die Kooperation sehr gut, aber scheinbar war es an der Zeit, neue Wege zu beschreiten. Die Athertons starteten damals auf Muddy Fox Bikes, wechselten dann zu Giant, zu Commencal und schließlich zu GT – der neue Vertrag mit Trek kann als konsequente und positive Weiterentwicklung interpretiert werden. Jetzt ist allerdings auch fraglich, was mit dem derzeitigen Trek Downhill Team passieren wird. Wird Martin Whitely weiterhin für Trek tätig sein? Wohin gehen Laurie Greenland und Brook MacDonald? Gerüchten zufolge sollen die beiden einen Vertrag mit GT unterschrieben haben, aber spekuliert wird um diese Jahreszeit viel.

Natürlich wollten wir mehr über den Deal Atherton/ Trek wissen und haben beide Seiten kontaktiert. Zuerst kommt Dan Brown, Team Manager bei Atherton Racing, zu Wort:

Dirt: Vier Jahr mit GT sind nun vorbei?
Dan: Ja, wir hatten vier tolle und erfolgreiche Jahre mit GT, in denen wir viele Siege einfahren konnten und in denen wir an zwei großartigen Rädern mitarbeiten konnten, das Fury und das Sanction! Unser Team bestand aus Spitzenfahrern wie Marc Beaumont, Taylor Vernon und Martin Maes, die alle wahnsinnig viel Einfluss auf das Team hatten. Unsere Zeit bei GT war ziemlich gut!

Was kannst du uns über den neuen Deal verraten? Wer ist dabei? Für wie viele Jahre?
Wir, das sind Dan, Gee und Rachel plus Taylor Vernon, werden zukünftig für Trek fahren. Unsere Leute im Hintergrund werden wir auch behalten. Vorerst läuft der Vertrag drei Jahre, so wie mit GT auch. Eine Mindestlaufzeit von drei Jahren war uns sehr wichtig, um mit Trek an verschiedenen Projekten zusammenzuarbeiten und die Rennergebnisse nach und nach einzufahren. Das Session ist ein ziemlich gutes Bike und die Leute von Trek reagieren schnell und legen viel Wert auf das Feedback ihrer Fahrer. Wir können es kaum erwarten loszulegen.

Eine Mindestlaufzeit von drei Jahren war uns sehr wichtig, um mit Trek an verschiedenen Projekten zusammenzuarbeiten und die Rennergebnisse nach und nach einzufahren.

Und ist das nun ein Atherton oder ein Trek-Team?
Beides, so wie mit GT auch. Die Atherton Familie und Taylor Vernon werden für Trek Factory Racing an den Start gehen. Wir kriegen natürlich noch einen neuen Look.

Und Bontrager, werdet ihr deren Produkte nutzen?
Ja, wir werden Bontrager Reifen und Laufräder fahren, das ist Bestandteil des Deals. Mit Shimano Pro arbeiten wir noch zusammen, aber wir mussten uns von Stand’s No Tubes und Continental verabschieden, die uns beide sehr gute Produkte zur Verfügung stellten. Aber wir wollten etwas Neues ausprobieren und das, was wir bisher von Bontrager gesehen haben, schaut vielversprechend aus.

Das Session ist ein ziemlich gutes Bike und die Leute von Trek reagieren schnell und legen viel Wert auf das Feedback ihrer Fahrer. Wir können es kaum erwarten loszulegen.

Gibt es noch weitere Sponsorenveränderungen für 2016?
Wie bereits erwähnt, verabschieden wir uns von Conti und Stan’s, aber sonst gibt es keine großartigen Veränderungen. Red Bull, Silverline, Jeep, iXS, GoPro, Muc-Off und Oakley werden in 2016 weiterhin mit uns arbeiten, ebenso wie Shimano, FOX und SRM auf der Komponenten-Seite.

Wessen Entscheidung war es, GT zu verlassen? Musstet Ihr gehen oder wolltet Ihr weg?
Es war eine Entscheidung, die auf Gegenseitigkeit beruhte. Wir hatten eine wirklich gute Partnerschaft mit Weltmeisterschaftstiteln für Martin, Gee und Rachel sowie 23 gewonnenen World Cup Rennen – das ist eine ziemlich gute Ausbeute für vier Jahre Zusammenarbeit. Allerdings streben wir nach Weiterentwicklung und wollen uns, unsere Fahrkünste und Bikes auf ein neues Level heben. Ein Sponsorenwechsel gibt uns neue Energie und Tatendrang. Es ist immer wichtig, sich aus der Komfortzone heraus zu begeben, wenn man weiter kommen will.

Spielten finanzielle Gründe auch Rolle bei der Entscheidung?
Natürlich auch, denn ohne Geld kann man kein Team betreiben. Aber uns war wichtig, dass wir uns bei einem Sponsorenwechsel weiterentwickeln. Wir wollten mit einem Team zusammenarbeiten, mit dem wir bessere Bikes bauen, unseren Sport nach vorne bringen und unser Team weiterentwicklen können. Und natürlich auch Rennen gewinnen. Unsere Zusammenarbeit mit GT war dadurch geprägt, dass sie uns zugehört und unterstützt haben, deswegen spielte diese Tatsache auch eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für einen neuen Hersteller.

Trek hat bisher noch keine Downhill Weltmeisterschaft bei den Herren gewonnen. Ergibt sich daraus ein gewisser Druck auf das Team und Gee im Besonderen?
Niemand könnte mehr Druck auf Gee ausüben als er selbst, egal für wen er fährt oder welche Umstände herrschen. Externe Faktoren sind nie ein Problem für ihn.

Es ist immer wichtig, sich aus der Komfortzone heraus zu begeben, wenn man weiter kommen will.

Was passiert mit Martin (Maes)?
Martin ist nicht nur ein Phänomen für sich, sondern auch einer der besten Teamkollegen, die man sich wünschen kann. Als er im Rahmen der Atherton Academy zu uns kam, war er gerade mal 15 und ziemlich zurückhaltend. Er ist mit uns erwachsen geworden und wir haben ihm dabei zugesehen, wie er das Junioren Feld im Enduro und Downhill aufgemischt hat. Er hat sich zu einem heißen Anwärter auf einen EWS Sieg entwickelt. In Zukunft wird er für einen anderen Sponsor an den Start gehen, den wir natürlich noch nicht verraten dürfen. Demnächst wird es aber eine offizielle Meldung seines neuen Sponsoren geben.

Und in welche Richtung geht es für Dan? Wird er eine andere Rolle im neuen Team einnehmen?
Dan ist unser Anführer – seine Erfahrungen und seine Expertise sind für Gee, Rachel und Taylor von unschätzbarem Wert. Im Rahmen der Atherton Academy werden wir weiterhin junge Fahrer unterstützen. Kade Edwards erhält bei der British Downhill Series unseren ganzen Support und Rachel sucht nach einem weiblichen Nachwuchstalent, das wir unterstützen können. Dan wird voraussichtlich zwei bis drei EWS Rennen und einige andere Events mitfahren. Außerdem wird er sich auf Bewegtbildproduktionen konzentrieren, bei der Weiterentwicklung des Slash und des Session mitwirken und einige größere Events umsetzen, um den Sport weiter zu fördern.

Das war es erst einmal von der Atherton Seite aus Nord Wales. Wie sieht man das Ganze bei Trek in Wisconsin? Wir sprachen mit Simon Thompson, Director of Sports Marketing & Racing bei Trek:

Dirt: Wie lautet denn der offizielle Name für das Team?
Simon: Trek Factory Racing Downhill MTB.

Wie kam es denn zu dem Deal? Seid Ihr schon länger hinter den Athertons her?
Neben den ganzen guten Ergebnissen, die die Athertons eingefahren haben, ist es vor allem ihre Professionalität, die sie in den Sport brachten und mit der sie ihre sportlichen Leistungen pushten. Das ist genau die richtige Einstellung, mit der auch wir bei Trek an die Produktentwicklung gehen. Die Synergien zwischen Atherton Racing und Trek sind sehr ausgeprägt, so dass wir eine dreijährige Partnerschaft eingegangen sind.

Wird es ein reines DH-Team?
Das Team konzentriert sich vor allem auf UCI World Cup DH Rennen und einige große Gravity-Events. Das Trek Factory Racing Enduro MTB bleibt weiterhin bestehen und Dan Atherton wird einige der EWS Rennen in 2016 mitfahren. Gee, Rachel und Dan werden außerdem ihre eigenen Events wie Hardline oder Foxhunt umsetzen.

Neben den ganzen guten Ergebnissen, die die Athertons eingefahren haben, ist es vor allem ihre Professionalität, die sie mitbrachten und mit der sie ihre sportlichen Leistungen pushten.

Freut Ihr Euch, dass Ihr nun eine Frau im DH Team habt? War Euch das wichtig?
Absolut! Rachel übt ihren Sport mit voller Passion aus und möchte mehr Frauen zum Mountainbiken bewegen. Sie inspiriert sowohl Männer als auch Frauen, weshalb wir sehr stolz sind, sie in der Trek Familie zu haben.

Für wie viele Jahre habt Ihr Euch committed?
Der Vertrag läuft zunächst drei Jahre, aber wir gehen davon aus, das es eine Langzeit-Kooperation wird.

Werdet Ihr nur Rahmensets sponsern?
Da sowohl Trek als auch Bontrager Sponsoren des Teams sind, werden wir Rahmen, Felgen, Räder und Komponenten zur Verfügung stellen. Das Team wird auf dem derzeitigen Trek Session an den Start gegen. (Shimano) Pro bleibt als Sponsor bestehen, so dass Bontrager einige kleinere Komponenten sowie Räder, Reifen, Dichtmittel und Felgenband liefern wird.

Wird es eine Signature Serie mit Atherton-Komponenten geben?
Bisher ist nichts geplant.

Der „Buschfunk“ vermeldet, dass Ihr an einem XXL-Rahmen für Gee arbeitet. Kannst du das bestätigen?
Trek arbeit mit Gee (und den anderen Fahrern) daran, das Trek Session möglichst gut auf die Anforderungen einzustellen. Er wird mit dem XL Session fahren, denn wir haben die Geometriedaten verglichen und glauben, dass es ihm sehr gut passen und er ein schnelles Race-Bike fahren wird. Wir wollen, dass unsere Fahrer auf den für sie passenden Bikes unterwegs sind, so dass wir im Gegenzug auch viel über Größen und Biodynamik lernen.

Rachel übt ihren Sport mit voller Passion aus und möchte mehr Frauen zum Mountainbiken bewegen. Sie inspiriert sowohl Männer als auch Frauen, weshalb wir sehr stolz sind, sie in der Trek Familie zu haben.

Was passiert denn mit dem Trek World Racing Team und Martin Whitely? Wohin gehen Laurie Greenland, Brook MacDonald, etc.?
Unsere neue Ausrichtung bedeutet gleichzeitig auch das Ende der Zusammenarbeit mit Martin und 23 Degrees, die das Trek World Racing Team betrieben. Wir sind im Freundschaftlichen aus einander gegangen, nachdem wir eine sehr erfolgreiche Zeit mit einander hatten. Wir sind sehr stolz darauf, was wir gemeinsam erreicht haben und natürlich auch auf die Athleten, die für uns gefahren sind. Wir wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft.

Wir liegen wohl richtig, wenn wir feststellen, dass Trek noch keinen DH Weltmeisterschaftstitel bei den Männern eingefahren hat. Ist das eines Eurer Hauptziele mit dem neuen DH Team?
Der World Cup und die Weltmeisterschaften werden der Hauptfokus für das TFR DH Team sein. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir mit dem Talent und der Erfahrung von Atheron Racing zusammen mit unseren Produkten, dem Support und der Expertise von Trek und Bontrager sehr gute Ergebnisse erzielen werden.

Trek inverstiert also schwer ins Downhill Business. Wie siehst Du die Zukunft für Trek im Bereich Downhill?
Die Athertons werden die Markenbotschafter von Trek sein. Downhill ist eine Sparte des Mountainbikings, die Mensch und Material an die Grenze bringt. Für Trek ist es wichtig, möglichst weit vorn mitzumischen, denn was wir dabei über unsere Produkte lernen, hilft uns bei der Entwicklung von Produkten. Die Tatsache, dass DH Racing immer populärer und damit auch wichtiger für Red Bull TV wird, zeigt auch, dass Downhill einer Marke dabei helfen kann, ihre Kundschaft zu erweitern.

So, das war’s auch schon von der Front. Ein weiteres, wichtiges Kapitel sowohl für die Athertons als auch Trek. Ein großartiges Team fährt demnächst auf einem der besten Downhill-Bikes dieses Planeten. Diese Zusammenarbeit kann aus unserer Sicht eigentlich nur fruchten!