Wir erleben den Begriff in der Praxis fast unmittelbar, als wir uns mit dem Guide Karl Young auf den Weg machen – einem bestens gelaunten Rider, der ebenfalls in Rotorua geboren wurde. Er hat eine wunderbare Tendenz, bei seiner Führung aufschlussreiche Einblicke in die Geschichte mit komischen Kommentaren zu verbinden. Karl fährt seit den 1970er Jahren in den Rotorua Redwoods oder im Whakarewarewa Forest, wie es vor Ort heißt. Es gibt nur wenige Leute, die diese Trails besser kennen als er.
Rotorua wurde in den letzten Jahren als „Bike Town“ wiedergeboren. Erste Eindrücke können noch getrübt sein vom Schwefel in der Luft und dem unverwechselbaren Geruch von faulen Eiern in der geothermisch sehr aktiven Gegend, aber mit einem wachsamen Auge erkennen Besucher Bike-Shops in Hülle und Fülle, Einheimische fahren mit vollgefederten Bikes und Fahrradträger auf vielen Autos prägen das Stadtbild in den malerischen Straßen.
Man führt gerne Gespräche hier. Mit Karl durch die Stadt zu den Trails zu fahren, gleicht einem ungezwungenen Stop-and-Go. Jedes vorbeigehende Gesicht ist ein vertrautes und ein Grund, kurz anzuhalten und Hallo zu sagen.
„Es gibt viele Bikes und Shops in der Gegend, der Kaffee ist gut und immer ist irgendwo was los“, sagt Karl, als wir zum zentralen Treffpunkt in Rotorua am Fuße der Redwoods rollen. „Als wir anfingen, waren wir nur zu fünft und man konnte anhand der auf dem Boden hinterlassenen Spuren erkennen, wer sich auf den Trails rumgetrieben hatte.“
Es ist ein Ort, an dem das unbeschwerte Naturell der Ureinwohner und die Schönheit ihrer Umgebung den Stil der Rider definiert haben und einer pulsierenden Mountainbike-Gemeinde erlaubt haben, sich ungezwungen zu entwickeln – eine Community, in der sich das enge Gemeinschaftsgefühl auf die Trails ausdehnt und verstärkt.