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Rider

Carina Cappellari: „Halbherzig downhillen geht nicht“

Letzte Saison war Carina Cappellari Dritte der Gesamtwertung im iXS European Downhill Cup. Wie die Schweizerin nach einem schweren Unfall wieder zurück ins Renngeschehen fand und welche Vor- und Nachteile Frauen in der Männerdomäne «Downhill» haben, lest Ihr hier im Portrait.

Für ihr erstes Rennen vor fünf Jahren, den Schweizer Meisterschaften in Chur, musste sie sich ein Downhill-Bike ausleihen. So auch, als sie im selben Jahr an ihrem ersten Weltcuprennen bei den Junioren in Schladming startete. «Das war mehr ein Überleben als ein Rennen», erinnert sich Carina Cappellari. «Es war eine Spur zu viel für mich.» Erste Saison, mit einem viel zu grossen Bike – einfach irgendwie runterkommen war das Ziel, natürlich jenseits der Qualifikation. Danach wurde die Rennkarriere der 22-jährigen Schweizerin immer professioneller: Im nächsten Jahr ging es weiter mit der Teilnahme am Swisscup, dann hat sie sich auf den Europacup und später auf den Weltcup fokussiert. Mittlerweile liegt ihr Hauptaugenmerk auf der gesamten Serie des Europacups und einzelnen Resultaten beim World Cup.

Vollblutdownhillerin Carina Cappellari in Portugal ©Benjamin Klose (bkproductions)
Vollblutdownhillerin Carina Cappellari in Portugal ©Benjamin Klose (bkproductions)

Die Anfänge

Angefangen hat Carina Cappellaris Karriere als Siebenjährige bei den Kids Races an den Marathons, die ihr Vater damals gefahren ist. Klein-Carina erreichte gute Resultate und bald fuhr der Vater nicht mehr selber mit, sondern begleitete die Tochter um sie zu unterstützen. Zehn Jahre war Carina auf dem Crosscountry-Bike zu Hause, bis sie die Freuden des Gravity-Bikes entdeckte. «Abwärtsfahren hat mir schon immer besser gefallen», lächelt sie. Heute ist Downhill nicht nur ihr grösstes Hobby, es ist auch eine Art Lebensschule, wie sie erzählt.

Es geht nicht nur um Geschwindigkeit. Du musst diszipliniert sein und dich auf die Rennen fokussieren. Das hilft auch sonst im Leben.

Ausserdem kommt sie dadurch viel in der Welt herum. «Ich freue mich jedes Mal auf neue Orte, neue Strecken, neue Kulturen, neues Essen… Da bekommst du sehr viel mit und lernst so viele Leute jeden Alters kennen, die alle auf der gleichen Wellenlänge sind.»

Gerade der soziale Aspekt spielt für Carina eine große Rolle. «Du siehst deine Kollegen den ganzen Sommer lang jedes Wochenende, isst zusammen, gehst zusammen trainieren, lachst zusammen… So entstehen Freundschaften. Meine Rennkollegen sind für mich wie eine zweite Familie.» Und dabei spiele es keine Rolle, ob dies nun Männer oder einige der wenigen Frauen sind.

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