Slopestyle: Johansson krönt Comeback und sorgt für europäischen Sieg
Der Sport schreibt Geschichten, die selbst den kreativsten Hollywood-Drehbuchautoren nicht einfallen. So geschehen vergangenes Wochenende beim Red Bull Joyride. Der Hauptdarsteller hieß Emil Johansson (SWE). 2017 wurde der damals 18-jährige Newcomer Crankworx FMBA Slopestyle-Weltmeister. Anschließend der Nackenschlag: Langwierige Rückenbeschwerden und die Diagnose einer seltenen Autoimmunkrankheit setzte den Schweden nahezu ein Jahr außer Gefecht. Ob er jemals wieder auf sein Bike zurückkehren würde, war mehr als ungewiss. Nach langem Leidensweg feierte Johansson sein Comeback auf der großen Bühne beim Red Bull Joyride 2018. Nahezu ohne Training erzielte er auf Anhieb den vierten Platz. Bei Crankworx Innsbruck 2019 schnupperte er an seinem ersten Sieg bei einem FMB Diamond Event. Das Happy End seiner Comeback-Story schrieb der Schwede nun in Whistler. Mit einem Traum-Run schon im ersten Durchgang versetzte der 20-Jährige Fans und Judges ins Staunen.
Er zeigte atemberaubende Combos an jedem einzelnen Feature. Mit unter anderem einem 360 Double Barspin to Downside Tailwhip, einem Cork 720 an der Hip, einem Opposite 360 Tailwhip auf den Whale Tail hoch und einem 360 Tailwhip to Unturndown wieder herunter verwandelte der Weltmeister von 2017 die 30.000 Zuschauer im Whistler Bikepark in ein Jubelmeer. An seinem Score von 95,75 bissen sich die Konkurrenten um Brett Rheeder (CAN), Dawid Godziek (POL) und Nicholi Rogatkin (USA) die Zähne aus. Damit ist der Schwede der erst zweite Europäer, der beim Red Bull Joyride triumphiert und der erste seit Thomas Genon (BEL) 2012.
Hier findest du mehr über Emil und seinen Sieg in Whistler.
Slopestyle: Rheeder holt WM-Titel – Fedko starker Fünfter
Nach einer beeindruckenden Saison verteidigt Brett Rheeder (2.900 Punkte) seinen Crankworx FMBA Slopestyle-WM-Titel. Nach Siegen in Rotorua und Innsbruck beendete der Kanadier das Jahr als Zweiter beim Red Bull Joyride und verwies Tomas Lemoine (2.032 Punkte) und Torquato Testa (ITA, 1.920 Punkte) in der Gesamtwertung auf die Plätze zwei und drei. Die Crankworx Triple Crown hat der 26-Jährige allerdings knapp verpasst. Somit gebührt Nicholi Rogatkin weiterhin die alleinige Ehre. Rogatkin hat 2018 die Crankworx-Bewerbe in Innsbruck, Les Gets und Whistler für sich entschieden. Die Vorsaison war geprägt vom Zweikampf zwischen Rogatkin und Rheeder. Durch das Comeback von Emil Johansson und dem äußerst gelungenen Debüt von Dawid Godziek, der in Innsbruck und Whistler jeweils Dritter wurde, dürfen sich die Fans auf das kommende Jahr freuen.
Zum hochklassigen Slopestyle-Starterfeld gehören auch Erik Fedko (GER) und Lucas Huppert (SUI). Fedko überzeugte beim Red Bull Joyride mit seinem super smoothen Style und technisch hoch anspruchsvollen Tricks. Kombos wie ein Backflip Tailwhip, ein Backflip Superman Seatgrab, ein 360 Indian Air Seatgrab, ein Truckdriver to Tailwhip und ein 360 Tailwhip katapultierten den Vorjahresdritten 2019 auf den fünften Platz. Huppert, letztjähriger Red Bull Rookie of the Year, feierte mit Rang acht einen gebührenden Einstand auf Whistlers legendärem Boneyard.