Der World Games Fixstarter
Die World Games of Mountainbiking Legende Reini Woisetschläger im Interview
Nennen wir ihn World Games Legende, Local Hero, Fixstarter oder einfach nur Reini. Wie auch immer: Auf ihn ist Verlass. Wenn er nicht durch böse Verletzungen davon abgehalten wird, ist der gebürtige Oberösterreicher und Wahl-Saalbach Hinterglemmer Reini Woisetschläger seit gut 20 Jahren auf den World Games Strecken anzutreffen. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt.
Wir feiern 20 Jahre World Games of Mountainbiking. Was waren die prägendsten Momente für dich?
Ja, die prägendsten Momente! Die World Games gibt’s jetzt echt schon 20 Jahre, gleich beim ersten Mal – ich gehörte wegen sehr guter Ergebnisse bei anderen Marathons zu den Favoriten – hatte ich drei Tage vor dem Rennen einen Sturz und startete mit einem riesen Bluterguss im Oberschenkel. Ich war dann über fünf Stunden sehr am Leiden bis ich endlich das Ziel der 80km erreichte. Der 8. Rang war zwar nicht das, was ich mir vorstellte, aber ich war einfach nur glücklich das Ziel erreicht zu haben. Das gilt heute noch: Die lange Distanz zu schaffen geht emotional sehr tief. Das können nur jene verstehen die das erlebt haben.
Die erste Goldene mit Tagessieg auf der 40km ist für immer in Erinnerung. Das zu erleben – damals nach einer verkorksten Saison – wenn dann im Festzelt für dich die Bundeshymne gespielt wird… ein Traum!! Der erste Sieg im Cross Country- nachdem ich da jahrelang hinterherfuhr, gehört da ebenso dazu. Die emotionalsten Siege aber waren die Teamerfolge für unser Team Penhab in den letzten zwei Jahren. Letztes Jahr musste ich den Erfolg ja leider vom Krankenhausbett aus mitfeiern.
Du warst bei fast jedem Rennen mit dabei. Wie viele Medaillen hängen an deiner Wand?
Wie viele Medaillen es tatsächlich sind? Ich bin nicht sicher. Die fünf Wichtigsten hängen tatsächlich bei uns in der Pension in einem Schaukasten.
Der World Games Marathon hat es in sich. Du bist dafür bekannt, spontan zu entscheiden, welche Distanz du fährst. Was spielt dabei die größte Rolle?
Sicherlich ist die lange Strecke mit über 80 km und fast 3700 Höhenmetern die Königsdisziplin. Durch die langen und sehr steilen Anstiege muss aber an dem Tag echt alles passen um das zu schaffen. Da ist es ein sehr großer Vorteil, dass man sich während des Rennens entscheiden kann welche Strecke man fährt.
Entscheidend dafür ist für mich wie es mir am Anstieg zum Schattberg geht. Der Berg hat es wirklich in sich und wenn es da gut läuft dann macht es Sinn auf die lange Distanz zu gehen. Sollte dann in „der Wand“ zum Seekar später noch der Einbruch kommen, so kann man immer noch auf die 58km abbiegen. Natürlich spielen auch taktische Überlegungen bzgl. der Medaillen-Chance und der Teamwertung eine Rolle.
Share