Vorneweg
Vorneweg
Die Entwicklung bei Downhillbikes geht eindeutig Richtung Carbon und größeren 27.5” Laufrädern, aber Aluminium hat immer noch seine Berechtigung.
Diese Saison wird als eine mit großen Veränderungen in die Geschichte eingehen. Vielleicht wird Josh Bryceland der letzte Fahrer sein, der einen Downhill World Cup auf einem 26” Rad gewonnen hat, und gleichzeitig der Erste, der die Serie auf 27.5 Rädern gewann. Sein Santa Cruz V10 besteht von hinten bis vorne aus Carbon, hinzukommen Carbon-Lenker und Carbon-Felgen. Es ist leicht, vielleicht ein klein wenig schwerer als sein 26”-Vorgänger, trotzdem noch im Bereich von großzügig gedämpften Endurobikes.
Trek waren die Ersten, die ein 27.5” Bike komplett aus Carbon auf den Markt brachten und es ist ein echter Diamant. Es besitzt außerdem ein unglaublich gut konstruiertes Dämpfungssystem, das meiner Meinung nach eines der Besten überhaupt ist. Und sie bieten das Rad in einer großen Bandbreite an Größen an, unter anderem eine Version in Extra Large – einer Rahmengröße, die im Angebot der meisten Anbieter leider fehlt.
Specialized hielt sich bis Saisonmitte zurück, bevor sie das neue Demo präsentierten. Es wurde Zeit für Veränderungen und deshalb verpasste man dem beliebten Modell einfach ein komplettes Update. Es ist nun ebenfalls von der Sohle bis zum Scheitel aus Carbon und bedient sich einem der wohl besten Federbeine – dem Öhlins TTX. Das Ding, bekannt für seine ausgezeichnete Performance, ist aber zugleich auch mit wirklich wenigen Anpassungen bemerkenswert einfach einzustellen. Das ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.
In den letzten zwei Jahren konnte der Versender YT die Kategorie “Downhill bike of the year” für sich entscheiden und obwohl man weiß, dass seine Carbonversion ihres Tues in der Mache ist, haben wir aus Gründen der Performance und des Preis-Leistungsverhältnisses die 26”-Variante mit auf die Liste genommen.
In Wirklichkeit war es ein Jahr, in dem Aluminiumbikes die meisten Events dominiert haben, so dass die nächste Produktgeneration vieler Hersteller nach wie vor oder zum Teil dann doch wieder aus Aluminium sein werden. Das neue Lapierre ist erstaunlich unkompliziert, mit einem einfachen progressiven Umlenkhebel (Übersetzungsverhältnis), ganz anders als das komplexe System mit der Carbon-Schwinge des aktuellen Modells. Giant bringt das Glory mit 27.5“-Rädern, so wie auch Solid das Strike und Mondraker das Summum – alle aus Aluminium auf den Markt.
Zwei Marken stechen jedoch hervor – Nukeproof und Saracen. Zwei britische, relativ junge Firmen, die ihre Fahrer zu einigen wirklich hervorragenden Leistungen führten, unter ihnen Sam Hill und Manon Carpenter. Zwei Siege für Hill in Mt St. Anne und Maribor, nach dem er fünf Jahre keinen World Cup mehr gewinnen konnte, ist ein beeindruckender Erfolg für Nukeproof und Chain Reaction, die schon eine ganze Weile daran gearbeitet hatten. Carpenter fuhr eine traumhafte Saison mit dem Sahnehäubchen am Ende bei den Weltmeisterschaften. Ebenfalls aus Großbritannien und ebenfalls Weltmeister: Gee Atherton. Und ebenfalls auf Aluminium unterwegs.
Der Downhillsport ist immer wieder voller Widersprüche, denn auch wenn hauptsächlich die Briten bewiesen haben, dass Laufräder und Rahmen aus Aluminium in den richtigen Händen immer noch Erstliga-Rennen gewinnen können, waren die glanzvollsten Akteure dieses Jahr das Trek Session, Santa Cruz V10 und das Specialized Demo.
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