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Harry Schofield

Rider

Harry Schofield – Der Mountainbike Youngster im Interview

Der 14-jährige Bike-Star über Motivation, Nervosität, seine Ziele und das Masters of Dirt Event 2025

Foto: Privat 

Ob Mountainbike, Motocross oder BMX, Harry Schofield beherrscht sie alle. Und das schon ziemlich gut, obwohl der Engländer gerade mal 14 Jahre alt ist. Wir haben mit Harry gequatscht, über seine momentane Verletzung, seine Ziele im Bike-Sport und das Masters of Dirt Event 2025. Außerdem verrät Harry Schofield, wie es ist, schon so jung als Bike-Supertalent zu gelten, und gibt uns spannende Einblicke hinter die Kulissen des Masters of Dirt. Enjoy!

Hey Harry! Kannst du dich kurz vorstellen?

Harry Schofield: Klar! Ich bin Harrison Schofield, aber die meisten nennen mich Harry. Ich fahre viele verschiedene Bikes. Bei der Masters of Dirt Show fahre ich Mountainbike, BMX, Motocross und das Mini-Bike. Ich bin 14 Jahre alt und komme aus England.

Harry Schofield Masters of Dirt
Foto: Syo van Vliet

Cool! Du magst also unterschiedliche Bikes – welches würdest du wählen, wenn du dich für eines entscheiden müsstest?

Hm, das ist eine schwierige Frage, weil ich alle gerne fahre! Aber im Moment bin ich leider verletzt, deshalb habe ich schon eine Weile nicht mehr auf meinem BMX gesessen. Ich freue mich also sehr darauf, bald wieder BMX zu fahren. Aber grundsätzlich liebe ich alle meine Bikes – BMX, Motocross, Mountainbike – und kann mich nicht wirklich für eins entscheiden.

Masters of Dirt Harry Schofield
Masters of Dirt (Foto: Syo van Vliet)

Du bist jetzt 14 Jahre alt und schon ganz schön erfolgreich. Wann hast du mit dem Biken angefangen?

Ich habe mit zwei Jahren mit dem Biken angefangen. Mein Vater hat damals viel Fußball gespielt und mich oft zu seinem Training mitgenommen. Ich war zwar nicht besonders gut im Fußball, aber dafür hat mir der Weg auf dem Bike dorthin super viel Spaß gemacht. Ich bin dann immer von Bordsteinen gesprungen und so. Als mein Vater gesehen hat, dass ich besser wurde, hat er mich zu verschiedenen Spots mitgenommen. Mein älterer Bruder ist auch viel Rad gefahren, und wir haben uns gegenseitig herausgefordert, was natürlich auch sehr gepusht hat.

Fährt dein Bruder immer noch?

Leider nicht. Mein Bruder war ein wirklich guter Rider, aber er hat sich sehr viel Druck gemacht. Er wollte immer gewinnen und der Konkurrenzkampf zwischen uns war manchmal echt hart. Er meinte, er würde lieber Vorletzter werden, als dass ich Erster werde und er nur Zweiter. Es hat ihn frustriert, und irgendwann hat er aufgehört. Heute macht er MMA, also Mixed Martial Arts. Aber leider testet er die ganzen Techniken immer an mir aus! (lacht)

Harry Schofield
Foto: Privat

Ja, das kennen wir – Konkurrenz unter Geschwistern kann manchmal ganz schön intensiv sein! Wie sieht ein normaler Tag bei dir aus?

Zurzeit ist mein Tagesablauf natürlich etwas anders, weil ich verletzt bin. Ich stehe meistens etwas zu spät auf, esse schnell Frühstück und fahre mit dem Rad zur Schule. Nach der Schule mache ich entweder Physio, spiele FIFA mit meinem kleinen Bruder oder trainiere ein bisschen zu Hause. Früher, als ich nicht verletzt war, bin ich nach der Schule immer direkt Biken gegangen. Für solche Trainings-Ausflüge packen wir normalerweise mehr als drei Bikes ein. Hier in England fängt es oft an zu regnen, dann ist Motocross zum Beispiel zu gefährlich. Wir gehen danach öfter noch in den Skatepark, sodass ich mit meinem BMX weiter trainieren kann. Am Wochenende hatte ich dann Shows oder andere Events.

Ist es weit bis zu deinen Trainingsspots?

Mein BMX-Training ist etwa eine Stunde entfernt. Es gibt einige lokale Skateparks, zu denen ich früher fast täglich gefahren bin. Der Indoor-Skatepark „Source“ ist noch etwas weiter weg. Da bin ich oft mit meinen Freuden gefahren. Ich habe echt Glück, mein Dad ist wie ein Profi-Taxifahrer! Er fährt mich überall hin und kümmert sich um alles, sodass ich mich aufs Fahren konzentrieren kann.

Harry Schofield
Foto: Privat

Lass uns über deine Verletzung sprechen. Wie ist es dazu gekommen?

Harry Schofield: Ich habe mich auf dem lokalen Pumptrack hier um die Ecke verletzt. Ich bin nur mit dem Vorderrad über diesen kleinen Table gehüpft, dabei über den Lenker geflogen und habe mir so ein Band im Knie gerissen. Anfangs habe ich es nicht wirklich bemerkt und bin einfach weitergefahren. Dann war ich bei den Masters of Dirt-Shows dabei – elf Shows bin ich gefahren, obwohl mein Knie verletzt war. Ein Physio bei der Show meinte dann, dass mein Knie ziemlich locker wirke. Als wir es untersuchen ließen, stellte sich heraus, dass mein hinteres Kreuzband (PCL) komplett gerissen war.

Wie Ging es dann weiter?

Harry Schofield: Meine Sponsoren haben mir super geholfen und die Kosten für Physio und die Operation übernommen. Die Ärzte haben ein Stück aus meinem Oberschenkelmuskel entnommen und als neues Kreuzband eingesetzt. Jetzt arbeite ich viel daran, meine Oberschenkel zu stärken, weil sie durch die OP etwas schwächer geworden sind. Heute treffen wir den Chirurgen in London, um mehr darüber zu erfahren.

Was waren die größten Herausforderungen, Extremsport auf so einem hohen Level in deinem Alter auszuüben?

Für mich ist es nicht so schwer, weil mein Vater alles organisiert – er fährt mich zu den Trainings, kümmert sich um die Planung, Social Media und so weiter. Ich muss eigentlich nur fahren. Für ihn ist das vermutlich viel aufwendiger, aber für mich ist es ziemlich einfach.

Harry Schofield
Foto: Privat

Hast du ein Motto oder etwas, das dich motiviert?

Ich habe kein richtiges Motto, aber ich bin immer motiviert, zu fahren, weil ich in diesem Sport etwas gefunden habe, das mir wirklich liegt. Nach der Verletzung bin ich jetzt umso entschlossener, zurückzukommen. Ich habe so viele Ideen für Tricks, die ich ausprobieren möchte, wenn ich wieder fahren kann.

Welche Tricks hast du im Kopf?

Ein Trick, den ich ausprobieren möchte, ist ein 360er mit einem One-Foot-Can. Ich habe ihn bisher nur mit einem Spielzeug-Bike probiert, aber wenn ich wieder fit bin, werde ich ihn richtig trainieren.

Harry Schofield
Foto: Privat

Gibt es jemanden, zu dem du aufschaust, oder ein Vorbild?

Ich habe kein spezielles Vorbild, aber ich orientiere mich immer an den Leuten, mit denen ich fahre. Wenn einer einen Trick macht, versuche ich ihn auch – und wenn möglich, noch besser. Ich lerne von denen, die besser sind als ich.

Was geniEßt du am meisten beim Fahren, Harry Schofield?

Definitiv das Adrenalin und die Zeit mit meinen Freunden. Oder meiner Mutter zu entkommen, die immer sagt, ich soll Hausaufgaben machen. Aber das bleibt unter uns! 😉

Harry Schofield Masters of Dirt
Masters of Dirt (Foto: Markus Frühmann)

Du bist dieses Jahr wieder beim Masters of Dirt 2025 dabei. Was erwartet uns?

Das Event wird absolut episch! Es geht um riesige Tricks auf gewaltigen Jumps, mit einer ganzen Reihe von unglaublich talentierten Fahrern. Die Atmosphäre ist einfach genial, super positiv, weil man so viel von den anderen lernen kann. Und natürlich gibt es auch Feuer und Musik.

Klingt vielversprechend! Hast du schon spezielle Tricks geplant, die du dort zeigen willst?

Ja, ich möchte auf jeden Fall einen großen Frontflip machen. Vielleicht übe ich den Trick vorher schon mal auf einem Airbag, um mich darauf vorzubereiten.

Harry Schofield
Foto: Privat

Wann war eigentlich dein erstes Masters of Dirt Event?

Ich war bei meinem ersten Masters of Dirt Event war 2019 erst neun Jahre alt. Das war ein echtes Adrenalin-Highlight, vor allem, weil ich so jung war und zum ersten Mal in einem riesigen Stadion gefahren bin. Es war wirklich unvergesslich und hat mich sehr geprägt.

Du hast auch deinen ersten Backflip auf einem Freestyle Motocross bei einer Masters of Dirt Show gestanden. Was war das für ein Gefühl?

Das war einfach krass! Ich und alle andern sind total ausgerastet!

Bist du eigentlich auch mal nervös, wenn du neue Tricks versuchst? oder vor einer so großen Show wie den Masters of Dirt?

Ja, das gehört irgendwie dazu. Aber ich versuche, nicht zu viel nachzudenken und gehe es einfach an. Sobald du den Trick dann einmal gemacht hast, verschwindet die Nervosität meistens. Aber vor neuen Tricks oder Shows kommt das natürlich vor.

Wie viel Zeit hast du vor der ersten Show beim Masters of Dirt, um auf dem Parcours zu trainieren?

Vor der allerersten Show der Tour gibt es einen kompletten Trainingstag, ansonsten wird morgens vor Showbeginn in der jeweiligen Halle trainiert. Ich glaube, wir haben dann ungefähr zwei Stunden Zeit. Aber nach dem Aufwärmen müssen wir oft noch zwei Stunden warten, bis die Show losgeht. Man wird also wieder kalt, was nicht ideal ist, aber man versucht, sich trotzdem locker zu halten.

Harry Schofield
Foto: Privat

Kannst du die Tricks auch auf anderen Parcours üben oder sind die Rampen bei Masters of Dirt wirklich so besonders?

Die Rampen bei Masters of Dirt sind wirklich crazy. Sie sind riesig und bieten dir die Möglichkeit, richtig große Tricks zu machen. Wahrscheinlich gehören sie zu meinen Lieblingsrampen. Wenn ich älter bin, würde ich sie gerne irgendwo aufbauen, damit ich jederzeit darauf fahren kann. Sie machen einfach so viel Spaß!

Mehr Infos und Tickets zur Masters of Dirt Show 2025 gibt es hier!

Harry Schofield Masters of Dirt

Du hast fast 96.000 Follower auf Instagram und 92.000 auf YouTube. Wie handelst du das?

Eigentlich gar nicht so richtig. Ich habe kein echtes Handy, nur ein altes Nokia-Klapphandy. Mein Dad übernimmt alles – er filmt mich, postet die Videos und kümmert sich um die Social-Media-Kanäle. Ich schaue weder auf Instagram noch auf YouTube, so muss ich mir auch keine Gedanken über fiese Kommentare machen. Ich konzentriere mich einfach aufs Fahren.

 

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Entspannt. Was sind deine langfristigen Ziele im Sport?

Mein Ziel ist es, das Beste aus mir herauszuholen und so gut wie möglich zu werden. Aber eigentlich fahre ich einfach, weil ich es liebe. Der Spaß am Fahren ist für mich das Wichtigste.

Das klingt nach einer guten Einstellung! Gibt es etwas, das du jungen Fahrern mit auf den Weg geben möchtest?

Also ich bin jetzt nicht besonders weise, aber ich würde sagen: Es geht nicht darum, sofort der Beste zu sein – wichtig ist, dass man Spaß hat und nicht aufgibt. Viele hören auf, weil sie denken, sie wären nicht gut genug, aber die Skills kommen mit der Zeit.

Masters of Dirt

Was machst du nach dem Interview?

Wir fahren gleich nach London, um mein Knie checken zu lassen. Ich bekomme einen Scan und wir sprechen mit dem Chirurgen, um zu sehen, wie es heilt. Manchmal mache ich mir Sorgen, aber ich hoffe einfach, dass es bald wieder besser wird.

Letzte Frage: Wirst du 2025 bei der Masters of Dirt Show in Hamburg dabei sein?

Ich bin mir nicht sicher, mein Dad checkt ja alle Termine für mich. Aber ich hoffe es!

Cool! Vielleicht sehen wir uns! Jetzt erstmal noch alles Gute für dein Knie und danke für deine Zeit.

Harry Schofield: Danke euch!

Hier gibt es TICKETS – MASTERS OF DIRT 2025!

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