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Rider

Julia Hofmann im Interview

Du fährst sowohl die Rennen in Deutschland als auch die Rennen der World Series – kannst du mal sagen, was der größte Unterschied dabei ist?

Die Weltserien-Rennen verlangen einem psychisch und physisch mehr ab, als die Rennen, die ich zuvor in Deutschland gefahren bin. Es hat zum einen etwas mit den Strecken zu tun, denn die Stages bei den Weltserien-Rennen sind teilweise doppelt bis dreimal so lang wie die in Deutschland. Zum anderen hat es aber auch mit dem Aufbau der Rennen zu tun. Höherer Zeitdruck zwischen den Stages und das Bewusstsein, da startet ein richtig schnelles Mädel 30 Sekunden nach dir auf einer Strecke, die bis zu 10 Minuten dauert, spielen eine große Rolle… Vom Format waren fast alle World Series Rennen unterschiedlich. Manche waren aufgebaut wie Downhill-Rennen, bei denen man 5 Stages an einem Tag absolvieren musste, die teilweise bis zu 7 Minuten lang richtig steil bergab gingen. Oder Rennen, bei denen nicht trainiert wurde, sondern kurz vor dem Rennlauf die Strecke abgerollt werden musste und gleich hinterher auf Geschwindigkeit gefahren wurde. Und das bei 6 Stages a’ 6-15 Minuten!

Ich war im letzten Jahr von der Rennerfahrung her noch ziemlich grün hinter den Ohren und muss im Nachhinein sagen, dass es vielleicht etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt war, gleich in der Weltspitze mitzufahren.

Trotz allem hat mich das Jahr sehr viel gelehrt und ich würde es immer wieder so machen. Ich bin den Mädels Ines, Anita und Caro für Ihre Unterstützung während der Rennen unglaublich dankbar, sie haben mich immer wieder aufgebaut und mir Mut gemacht und haben mich gelehrt, dass Leatherman, Tauchermesser, Klebeband und vieles mehr zu viel für einen Rennrucksack sind…

Wo und mit wem fährst du in der Regel?

Die meiste Zeit fahre ich mit Tobias Woggon, wir haben einen Trainer und sind im Winter oft auf den Kanaren. Wir trainieren gemeinsam Rennrad und fahrtechnisch kann ich auch viel von ihm lernen.

Machst du auch noch andere Arten von Sport als Ausgleich?

Oh ja, mein Ausgleich zum Radfahren ist das Joggen mit meinem Pferd Sethos. Er ist mein liebster Trainingspartner in dieser Disziplin, wir laufen exakt das gleiche Tempo und ich brauche nicht mal mehr einen Strick, er trabt einfach neben mir her… Im Winter gehe ich Langlaufen und für sehr viel mehr fehlt dann leider die Zeit…

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Was meinst du, ist das perfekte Bike für Enduro-Rennen: 26, 27,5 oder 29 Zoll?

27,5! Ich wollte es immer nicht glauben, doch als ich mich auf mein Marin Attack Trail gesetzt habe und das erste Mal einen steinigen, technisch anspruchsvollen Trail damit gefahren bin, wusste ich, dass es perfekt für mich ist.

Du baust an Autos. Schraubst du auch selber an deinem Bike?

Ja, das Radschrauben ist Entspannung für mich. Und ich liebe es, das, was ich da unter meinem Hintern habe, 100% zu kennen! Bei den Rennen bleibt allerdings immer keine Zeit selbst an den Rädern zu schrauben, hier hatte ich letztes Jahr einen Mechaniker.

Was machst du, wenn du nicht gerade auf dem Bike sitzt oder auf Rennen und Events bist?

Dann bin ich mal zuhause in meinem kleinen Häuschen am Rande von Oberfranken, kümmere mich um die Büroarbeiten und hege und pflege meine Schweine und mein Pferd!

Beim Tweedlove-Festival
Beim Tweedlove-Festival

Was hast du meistens selbst bei einem Rennen dabei?

Alle Ersatzteile für mein Fahrrad und mein Essen.

Du hast dir deinen Wagen selbst umgebaut. Kannst du uns mal sagen, wie du darauf gekommen bist, was du genau gemacht hast und welche Vorteile das für dich hat?

Wie ich darauf gekommen bin?! Ich liebe es, in Autos zu übernachten und ich liebe alte Autos. Außerdem brauchte ich noch ein Thema für meine Bachelorarbeit… So kam eins zum anderen. Das alte Auto hatte ich schon und mein Professor war schwer begeistert, als ich mit dem Thema „Minimales Wohnen, Zielgruppe Mountainbiker“ ankam… Also gings los mit Zeichnen, Entwerfen, Modellbau, bis hin zum Ausbau mit Kreissäge und Hobelmaschine…

Am Ende des Tages kann nur einer gewinnen und das Zusammenfahren wird immer sehr in den Vordergrund gestellt. Wie ist das Verhältnis der Fahrerinnen untereinander?

Das Verhältnis ist super! Wir unterhalten uns gut und helfen uns gegenseitig! Aber natürlich will am Ende jeder ganz oben stehen.

Danke für das Interview, Julia!

Und wer Julia in Action sehen möchte, kann sich hier ihr neuestes Video ansehen, das zusammen mit ihrem Teamkollegen Kyle Warner entstanden ist!

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