Rachel Atherton stürmt scheinbar unaufhaltsam auf ihren nächsten World Cup Titel zu. Nachdem sie einen neuen Weltrekord in Leogang aufgestellt hat, soll beim UCI Mountain Bike World Cup Lenzerheide der nächste Sieg her. Doch von Sieg zu Sieg nimmt auch der Druck zu. Rachel hat sich Zeit genommen, um über die Konkurrenz, die Strecke und über den Erwartungsdruck zu sprechen. Red Bull TV wird die Downhill-Action aus Lenzerheide am Samstag ab 14.30 Uhr übertragen.
Dein letzter Sieg in Lenzerheide im vergangenen Jahr war der dritte in deiner langen Siegesserie, die nun auch zum Weltrekord geführt hat. Wie stehen die Chancen, dass du dein elftes Rennen in Lenzerheide gewinnen kannst?
Ich versuche jedes Rennen so anzugehen, als wenn es mein erstes wäre. Ich denke nicht über vorangegangenes nach, egal ob gut oder schlecht. Aber es ist schwer. Umso schwerer, weil ich ständig gefragt werde, ob ich es schaffen werde, den 10. oder 11. Sieg einzufahren. Ich wünschte, sie könnten das lassen (lacht). Wenn man im Startgate steht, dann macht es nichts mehr, ob man im vorigen Rennen mit 20 Sekunden Vorsprung gewonnen hat oder ob ich drei mal gestürzt bin. Nichts davon darf dich am Renntag beschäftigen.
Nach dem Rennen in Leogang hast du gesagt, dass du immer voll ans Limit gehen musst, weil das Niveau des Fahrerfeldes so ausgeglichen ist. Wen siehst du als deine größte Konkurrentin in Lenzerheide in diesem Jahr?
Die Mädels werden alle immer schneller und stärker. Ich habe das Gefühl, dass ich ständig besser werden muss, um vorne zu bleiben. Ich werde insbesondere von Manon Carpenter und Tahnee Seagrave gepushed, Tracey Hannah ist in unglaublich guter Form und jetzt mischt auch Miranda Miller mit. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich gewinne. Jede von ihnen könnte sich an die Spitze setzen.
Wie schwer ist es im Wettkampf, gute Leistungen abzurufen, wenn die Erwartungen der Fans und der Medien von Sieg zu Sieg steigen?
Der Druck nimmt auf jeden Fall spürbar zu. Ich bin heute nervöser als früher. Ich kann mich noch daran erinnern, im Startgate noch ACDC gesungen zu haben. Alle haben mir gesagt, ich soll bitte die Klappe halten. Heute übergebe ich mich eher vor Nervosität. Ich versuche daher nicht drüber nachzudenken.
Die Strecke in Lenzerheide hat sich in diesem Jahr nicht großartig verändert. Auf welche Section freust du dich am meisten?
Die Sprünge! Sie sind supergeil. Im letzten Jahr habe ich nur an den „Doom Drop“ im Wald denken können. Es war riesig! Bei jedem Lauf haben ich mir Gedanken darüber gemacht, ob ich es schaffen werde. Ich hoffe, es ist in diesem Jahr nicht ganz so schwer.
Welche Passagen passen am besten zu deinem Fahrstil?
Auf jeden Fall der Rock Garden. Die Sprünge in Lenzerheide machen voll Spaß, aber manchmal habe ich ziemlich viel Respekt. Ich liebe die felsigen Stellen. Je technischer, desto besser für mich.
Du hast den Weltrekord gebrochen, bist im Weltcup weit vorne. Welches Ziel hast du dir gesetzt, um motiviert zu bleiben?
Naja, ich habe noch nie einen „Clean Sweep“ im World Cup geschafft – also alle Rennen gewonnen und ich war auch noch nie zweimal in Folge Weltmeisterin. Das sind meine beiden größten Ziele.
Auch bock life dabei zu sehen um Rachel anzufeuern?
Tickets für das Event gibt es vor Ort oder online. Auch in diesem Jahr werden wieder tausende Fans erwartet. Alternativ wird die Action der Finals am Samstag ab 14.30 Uhr auf Red Bull TV übertragen.
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